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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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na ja, zusammen abhängen? Ich meine, ich wollte nur ein bisschen lesen, du könntest dein Buch auch mitbringen. Das wäre dann wie eine Lerngruppe … oder so.« Selbst für meine Verhältnisse klang ich komisch, aber ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich Angst hatte, in meinem Zimmer allein zu sein.
    »Klar«, meinte er. »Bei dir ist es sicher netter als bei uns. Und vermutlich sauberer.« Er hielt die Tür mit dem Fuß auf und griff nach dem Buch auf seinem Bett. »Ich werde den Ordnungsquotienten in deinem Zimmer drastisch senken.«
    »Na ja, so aufgeräumt ist es bei mir auch nicht, du wirst dich also wohlfühlen«, erklärte ich, während ich meine Tür aufschloss, dann verstummte ich kurz. »Und heute hab ich nicht einmal das Bett gemacht. Tut mir leid, ich bin echt unmöglich.«
    »Ich habe mein Bett schon seit Jahren nicht mehr gemacht.«
    »Na ja, trotzdem.« Ich warf das Laken zurück, stopfte es seitlich unter die Matratze und schüttelte Kissen und Federbett auf. Lance ließ den Blick durch das Zimmer wandern und stellte wohl Vergleiche mit seiner eigenen Unterkunft an.
    »Weißt du, was wir hier gut gebrauchen könnten?«
    »Fenster?«
    »Genau. Und eine Glotze.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Mir kommt es vor, als wären wir hier bei einer von diesen Realityshows, bei denen man nicht fernsehen darf, weil das für die Zuschauer zu Hause viel zu langweilig wäre.«
    »Schon besser«, sagte ich zu dem frisch gemachten Bett. Dann griff ich nach meinem zerknitterten Schlafkittel, faltete ihn zusammen und schob ihn in die oberste Schublade. Plötzlich fiel mir noch ein, dass dieses Buch besser nicht offen herumliegen sollte, aber ein rascher Blick zeigte mir, dass es seltsamerweise auch nirgends zu sehen war.
    »Frage: Wo hat Capone im Gefängnis gearbeitet?«, testete mich Lance.
    »Das weiß ich – in der Wäscherei.«
    »Richtig«, bestätigte er. »Frage: Wo sollen wir hier im Hotel unsere Wäsche waschen?«
    »Da bin ich überfragt. Auf jeden Fall irgendwo im Untergeschoss.«
    »Ja, mehr weiß ich auch nicht. Wir sollten uns mal schlaumachen.«
    »Klingt gut.« Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, setzte mich und zog die Beine an. Er ließ sich in derselben Haltung auf der Bettkante nieder. Eine Zeit lang sagte niemand etwas, wir lasen beide schweigend, und das war völlig in Ordnung. Ich war einfach nur froh, Gesellschaft zu haben. Nach etwa einer Stunde erklang an der Tür beherztes Klopfen.
    »Zimmerservice!«, ertönte Dantes Stimme. Lance machte ihm auf. Dante grinste uns an und rollte einen Wagen mit weißem Tischtuch, abgedeckten Tellern und mit Wasser gefüllten Weingläsern in den Raum.
    »Vielleicht will er dich gar nicht mögen, fühlt sich aber trotzdem irgendwie zu dir hingezogen und weiß nicht so recht, warum?«, mutmaßte Dante. Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten und meine Begegnung mit Lucian peinlich genau geschildert. »Und das ist jetzt gar nicht negativ gemeint. Vielleicht findet er deinen scharfen Verstand eben unwiderstehlich?«
    »Das hört doch jedes Mädchen gern«, witzelte ich zurück.
    »Ich versteh die ganze Aufregung nicht«, warf Lance achselzuckend ein. Frauengespräche waren offensichtlich nicht sein Ding. Wenn ich recht darüber nachdachte, konnte ich es sowieso kaum fassen, dass ich hier mit diesem Typen aus Europäischer Geschichte, den ich doch kaum kannte, über meinen neuesten Schwarm sprach.
    Dante hopste auf seinem Platz auf und ab wie ein kleines Kind. »Können wir mal bitte über mich reden?«, fragte er und wackelte mit den Augenbrauen – rauf/runter, rauf/runter. Das musste ja wirklich was Tolles sein.
    »Als ob du da noch fragen müsstest«, meinte ich.
    »Also, mein Chef …«
    »… Etan«, verkündete ich gedehnt. Ich war wirklich gespannt.
    »Wie ist der so? Cool?«, fragte Lance.
    »Der ist superheiß!«, sprudelte es aus Dante heraus.
    »Ich wusste doch, dass er dein Typ ist.« Ich stieß ihn mit der Gabel an. »Na ja, er ist ja offensichtlich jedermanns Typ, aber ganz besonders deiner. Du stehst doch auf geheimnisvolle Kerle.«
    »Und ob!«
    »Und auf Muskeln«, fügte ich hinzu.
    »Ganz genau. Und wo du es gerade sagst …« Dante sah auf die Uhr. »Oooh, ich muss los. Wir wollen heute mal probehalber Häppchen im Tresor anbieten, und dafür hat Etan schon jede Menge Ideen. Er ist eben ein Visionär.«
    »Im Ernst, du hast immer noch keinen Feierabend?«, staunte ich. Er stapelte die Teller auf dem Wagen.
    »Ich denke, ich werde

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