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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Lucian, er braucht dich für ein Projekt.«
    Meine Nerven lagen augenblicklich blank, und ich fragte mich, ob sie das wohl bemerkt hatte.
    »Selbstverständlich.« Diese Antwort versuchte ich mit meiner professionellsten, selbstsichersten Stimme vorzubringen.
    »Ich mache mich sofort an die Arbeit.« Ich ging auf die Tür zu.
    »Und, Haven?«
    Ich drehte mich um.
    »Gute Arbeit!«
    »Danke.« Dieses Lob kam unerwartet.
    »Ich möchte gern, dass du die Kamera mitnimmst und heute Abend anfängst, im Tresor Bilder zu schießen.« Mit wissendem Lächeln presste sie die Lippen aufeinander. »Ich denke, du bist mit der Einrichtung ja schon vertraut.«
    Ich verließ ihr Büro und fragte mich, was sie wohl von meinem betrunkenen ersten Abend gehört hatte. Da sie mich nun wieder in den Club schickte, konnte es so schlimm ja nicht sein.
    Ich entdeckte Lance, der vor dem Eingang zur Galerie auf und ab marschierte.
    »Hey«, grüßte er, als er mich durch die Lobby auf sich zukommen sah.
    »Hey, was machst du denn hier?«
    »Ich soll hier auf Lucian warten. Ich glaube, wir beide arbeiten heute zusammen.«
    »Ja. Irgendeine Ahnung, worum es geht?«
    »Nein, weil …« Er senkte die Stimme und schaute sich kurz nach allen Seiten um. »Was ist nur los mit diesem Typen? Der ist so was von unzuverlässig. Ich habe ihn während der ganzen Woche etwa für zehn Minuten gesehen. Heute hat er mich für acht Uhr hierherbestellt, und, ich meine«, er hielt mir seine Uhr entgegen, »jetzt ist es neun. Ich schnall das nicht.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat er einfach wirklich viel zu tun.«
    »Es ist echt frustrierend, nicht zu wissen, was man von mir erwartet. Hast du nicht auch das Gefühl, dass hier ein ziemliches Chaos herrscht?«
    »Ja, aber andererseits haben wir auch keine Ahnung von Hotelmanagement, oder?«
    »Ein gutes Argument.« Er sah zum Restaurant hinüber. »Hey, hast du eigentlich gewusst, dass Dante heute Nacht nicht vor vier im Bett war?«
    »Im Ernst?«
    »Ja, ich konnte es auch nicht fassen.«
    »Und ich wette, dann wollte er sich unbedingt noch mit dir unterhalten.«
    »Ja, das hat er zumindest versucht. Dieser Typ ist ein echtes Energiebündel, aber ich hab mich einfach umgedreht und weitergeschlafen. Als ich heute Morgen aufgestanden bin, hat er noch tief und fest geschlafen.«
    »Also kein Frühstück für uns, hm?«
    »Stimmt, und dabei bin ich völlig ausgehungert.«
    Ich sah auf die Uhr. »Wir haben bestimmt noch genug Zeit …«
    Wir machten jeden einzelnen Küchenschrank auf, gingen die Speisekammer Regal für Regal durch und stellten eine gründliche Untersuchung aller Kühlschränke in der Parlor-Küche an, bevor wir uns auf eine Schachtel Lucky-Charms-Frühstücksflocken einigten, die Lance von einem hohen Brett heruntergeholt hatte.
    »Zuhause darf ich die nie essen«, erklärte er.
    »Ich auch nicht. Zu viel Zucker, stimmt’s?«
    »Ja. Wissen unsere Eltern eigentlich nicht, dass wir in der Schule die Einzigen sind, die nicht trinken und kiffen? Und dann lassen sie uns noch nicht mal unsere Lucky Charms!« Ihn über sich selbst lachen zu hören war ansteckend, und ich fiel mit ein. Schließlich stellte ich zwei Schälchen auf den Tisch, die er beide füllte.
    »Erzähl mir doch mehr darüber. Ich mag diese wilde Seite an dir, Lance. Wer hätte gedacht, dass in dir ein Rebell steckt?« Ich schüttete Milch aus dem Kanister – hier hatte alles riesige Restaurantdimensionen – in die beiden Schüsseln und stellte ihn dann zurück in den Kühlschrank. Lance setzte sich neben der hölzernen Arbeitsplatte auf einen Hocker.
    Ich probierte erst einmal. »Das Zeug ist gut.«
    Gedankenverloren drückte Lance mit dem Löffel eins von den Marshmallow-Stücken hinunter. »Hast du eigentlich rausgefunden, von wem dieses Buch war?«, erkundigte er sich beiläufig, ohne mich anzusehen.
    »Nein«, erwiderte ich und hoffte nur, dass er das Zittern in meiner Stimme nicht bemerkte. »Ist eine komische Geschichte, aber keine große Sache.« Ich wollte so schnell wie möglich das Thema wechseln.
    Er ließ den Löffel sinken, verschränkte die Arme auf der Tischplatte und sah mich unverwandt an. Jetzt war seine Stimme nur noch ein Flüstern, und er ließ kurz den Blick durch den Raum wandern, so als könnte dort jeden Augenblick jemand auftauchen.
    »Es ist nur, ich weiß auch nicht, irgendetwas … stimmt hier einfach nicht.« Er suchte in meinen Augen nach Bestätigung. »Vielleicht liegt es auch nur daran,

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