Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
Hitzewelle.
Sie antwortete jedoch nichts, sondern nahm das nächste Kleid heraus. Diesmal war sie besser gewappnet, doch trotzdem noch schockiert, als sie es sich genauer ansah. Das Kleid war nichts als ein winziges Stückchen Stoff mit Nackenträgern, ein Superminikleid mit einem knappen, völlig transparenten Vorderteil und einer Art Gitter aus schmalen, waagerechten Streifen hinten, durch die bei jeder Bewegung ihr Po herausschauen würde.
»So was habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getragen – ja, bisher noch nicht einmal gesehen.«
»Du fühlst dich nur nicht wohl in deinem Körper, kessake . In diesen Kleidern wirst du nicht nur mir gefallen, sondern auch selbst erkennen, wie sexy du in Wahrheit bist.«
Solange schluckte wieder und zwang sich, das nächste Kleid, diesmal ein smaragdgrünes, herauszunehmen. Wie das vorherige war dieses sehr kurz und aus figurbetonendem Stretch, der all ihre Rundungen enthüllen und betonen würde. Neben Spaghettiträgern hatte es einen tiefen Ausschnitt und darunter ein V aus schmalen Bändern vorn und hinten, die die nackte Haut darunter zeigen würden. Der größte Teil ihres Oberkörpers würde also unbedeckt sein, und was bedeckt war , würde durch den dünnen Stoff zu sehen sein. Dank der Bänder war das Kleid vorn genauso offenherzig wie hinten.
Solange betrachtete sich stirnrunzelnd im Spiegel. »Nach diesem Kampf vorhin muss ich …«
»Baden? Das Wasser ist heiß. Und danach kannst du dir ein Kleid aussuchen und essen kommen.«
Solange erschauderte. Ein weiteres Bad vor seinen Augen? Aber wenn sie das fertigbrachte, würde sie bestimmt auch eines seiner Kleider anziehen können.
Sie zwang sich, ihr Hemd über den Kopf zu streifen und sich in dem großen, bodenlangen Spiegel anzusehen. Ihre Brüste waren hoch und fest, die Spitzen aufgerichtet von der kühlen Luft in der Kaverne. Mit der wilden Lockenmähne, die ihr Gesicht umrahmte, und den schräg stehenden Katzenaugen wirkte sie … exotisch – wenn sie sich nicht allzu streng beurteilte. Solange war sich ihrer Weiblichkeit noch nie so stark bewusst gewesen – und genau das war es, erkannte sie urplötzlich. Dominic Drachensucher gab ihr das Gefühl , durch und durch feminin zu sein, wenn sie mit ihm allein war.
Solange streifte die Jeans ab und starrte sich im Spiegel an. Sie war klein, aber sie hatte eine kurvenreiche Figur, derentwegen Juliette sie einmal als »Stundenglasvenus«, bezeichnet hatte. Natürlich hatte sie den Ausdruck nachgeschlagen und zu ihrer Überraschung »üppige, sinnlich schöne Frau« als Erläuterung gefunden. Nun ja, schön war sie zwar nicht, doch üppig? Das traf zu.
»Ich habe keinen Rasierapparat.« Sie wollte nicht nackt vor Dominic herumlaufen, und sie sah auch nichts, worin sie sich einhüllen könnte. »Und ich brauche einen Morgenmantel.« Kaum waren die Worte ausgesprochen, biss sie sich auf die Lippe. Dominic hatte sie gebeten, sich ihrer Nacktheit nicht zu schämen, und dann war das Erste, was ihr in den Sinn kam, ihren Körper zu bedecken. Aber liefen Frauen wirklich splitterfasernackt vor ihren Männern herum? Ohne sich die Beine vorher zu rasieren? Auch das hätte sie Juliette oder MaryAnn fragen sollen.
Dominic erschien auf einmal hinter ihr im Spiegel und überragte sie um mehr als einen Kopf. Er schien den kleinen Raum vollkommen auszufüllen, und es war nicht nur seine kräftige Gestalt, die diesen Eindruck erweckte, sondern auch die Macht, die von ihm ausging. Sie war in seinen Augen und in seiner Stimme, und mit ihr konnte er Solange dazu bringen, all seine Wünsche zu erfüllen. Oder vielleicht lag der Grund dafür in Wirklichkeit sogar bei ihr, weil sie diesen Blick, den sie so liebte, so unbedingt auf seinem Gesicht festhalten wollte.
Reflexartig bedeckte sie die Brüste mit den Händen, aber Dominic ergriff ihre Handgelenke und hielt ihre Arme ausgestreckt von ihrem Körper ab.
»Sieh nur, wie schön du bist! Und ganz allein für mich. Hast du eine Ahnung, wie verführerisch das für einen Mann ist, der Jahrhunderte niemanden mehr hatte, der zu ihm gehörte? Du bist meine andere Hälfte, und ich finde dich unglaublich sexy.«
Sie blickte ihm im Spiegel in die Augen und sah die dunkle Lust darin, einen flüchtigen Eindruck von solch unverhohlenem Hunger, dass sie vor sinnlicher Erwartung erschauerte. Die Wölbung unter dem dünnen Stoff seiner Hose, der Beweis dafür, dass er sie wirklich sexy fand, lag groß und hart am Ansatz ihres
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