Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
guter Krieger. Wenn sie ein ausgewogenes Verhältnis zu ihm finden könnte, könnte sie auch hiermit umgehen.
»Gefallen dir die Veränderungen?«, fragte er.
Solange nickte. »Sehr.« Er hatte ihre persönlichen Sachen nicht angerührt und nichts verändert, sondern nur einige Dinge zu den bereits vorhandenen hinzugefügt. Als sie dies bemerkte, fühlte sie sich gleich ein wenig besser. Sie wollte, dass er die wenigen Dinge mochte, die sie über die Jahre angesammelt hatte.
»Wie hast du es nur zustande gebracht, es so erscheinen zu lassen, als brenne eine Flamme in dem Wasser?« Sie drehte sich zu ihm um und erschrak, als sie fast mit ihm zusammenstieß.
Dominic hatte dicht hinter ihr gestanden, schweigend wie so oft – und sein Duft hatte sie nicht eher erreicht, bis er es zugelassen hatte. Sie atmete ihn tief ein. Die Wärme seines Körpers umhüllte sie. Er war ihr nahe genug, um den Beweis seiner sexuellen Erregung an ihrem Bauch zu spüren. Langsam ließ sie den Blick an seinem perfekten Körper zu seinem Gesicht hinaufgleiten und auf seinem verführerischen Mund verweilen. Sie wagte nicht, Dominic in die Augen zu schauen und den Ausdruck dort zu sehen.
Ihr Körper reagierte auf ihn, wurde weich und nachgiebig, und ihre Nervenenden prickelten. Dabei reagierte Solange niemals körperlich auf Männer, nicht einmal, wenn ihre Katze läufig war. Das Bedürfnis, das vom Fortpflanzungstrieb der Raubkatze noch verschärft wurde, überkam sie jäh und hart, doch sowie sie in der Nähe eines Mannes war, fühlte sie sich körperlich einfach nicht bereit dazu. Nicht einmal die fauchende, gereizte Katze in ihr konnte die tief verwurzelte Abneigung gegen Männer überwinden. Bei Dominic dagegen schien sie ihre aufgewühlten Hormone nicht unter Kontrolle halten zu können.
Solange wusste, dass er sich der Reaktion ihres Körpers ebenso bewusst war wie sie sich der seinen, aber irgendwie beschämte sie ihr Mangel an Kontrolle. Einen Mann zu begehren war etwas ganz Natürliches, doch …
»Du bist zu hart zu dir«, sagte er.
Seine sexy Stimme, die rau und dennoch samtweich war, verstärkte ihr wachsendes Verlangen nur. »Ich weiß bloß nicht, was mit mir geschieht«, murmelte sie und schluckte.
»Ist das so schlimm?« Seine Finger glitten über ihr Haar und schoben ihr mit exquisiter Sanftheit eine Strähne hinters Ohr. »Musst du denn immer perfekt sein? Ich könnte mir vorstellen, dass das ganz schön anstrengend ist.«
Nun strich er mit der Fingerspitze über ihren Mund und ließ sie langsam vor und zurück gleiten, bis Solange die Lippen öffnete. Kaum glitt sein Finger in die warme Höhle ihres Mundes, schloss sie instinktiv die Lippen darum, umspielte ihn mit der Zunge und sog sogar daran, bevor sie es verhindern konnte. Heiße Röte schoss in ihre Wangen, doch als sie verlegen das Gesicht abwenden wollte, legte sich Dominics Hand um ihren Nacken und hielt sie, während er den Kopf zurücklegte und die Augen schloss, als liebte er das Gefühl ihres warmen Mundes um seinen Finger. Als er ihn langsam zurückzog, biss sie ihn spielerisch in die Fingerkuppe. Dann erlaubte sie ihm, wieder zärtlich ihre Lippen nachzustreichen.
»Musst du das, Solange? Musst du immerzu perfekt sein?«
»Natürlich nicht.« Sie brachte kaum ein Wort über die Lippen.
»Also nur bei mir«, flüsterte er, bevor er den Kopf senkte und ganz sacht mit den Lippen über die ihren strich.
Die Liebkosung durchzuckte sie wie ein Blitz und brachte ihren Puls zum Rasen. Obwohl sie nur flüchtig und ganz leicht gewesen war, durchfuhr sie sie wie ein Feuerball, der sich in ihrem tiefsten Inneren niederließ.
»Du möchtest mir gefallen.« Er versuchte nicht einmal, es wie eine Frage klingen zu lassen.
Solange nickte nur.
»So sollte es auch sein. Bist du eigentlich je auf die Idee gekommen, dass ich dir auch gefallen will?«
Erstaunt blickte sie auf und begegnete seinem Blick. Dominic sah so … mächtig aus. Wie ein Raubtier, das vor seinem Opfer stand. Doch sie war ein Jaguar und fürchtete sich vor nichts – mit Ausnahme ihres Gefährten … und war das nicht vollkommen verrückt?
Seelengefährte , wiederholte sie in Gedanken, um zu sehen, wie das Wort sich anfühlte.
»Solange.« Er ließ nicht zu, dass sie den Blick abwandte. »Wenn ich eine Frage stelle, erwarte ich eine Antwort.«
Die Röte in ihrem Gesicht vertiefte sich. »Ja, entschuldige. Der Gedanke ist mir schon gekommen. Es ist nur schwer zu glauben. Doch ich werde mich
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