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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zu empfinden, Solange, und werde sämtliche Gefühlsregungen und auch die Risiken, die damit einhergehen, mit Freuden annehmen.«
    Solange hob ärgerlich das Kinn. Sie wusste, dass ihre Augen jetzt die ihrer Katze waren, aber sie konnte nichts gegen den Ärger über den angedeuteten Tadel ausrichten, der sich in ihr regte. »Ich habe mein ganzes Leben viel zu viel empfunden, Dominic. Trauer. Herzweh. Wut … Ob du es zugeben willst oder nicht, es ist ein Risiko.«
    Er schüttelte den Kopf und sah sie ruhig an. »Dann musst du für dich selbst entscheiden, ob ich das Risiko wert bin.«
    Wieder stieß sie zischend den Atem aus. »Du treibst mich in die Enge, Dominic. Aber ich bin eine Kämpferin und mag es nicht, wenn man mich in die Enge treibt.«
    Seine schönen, ruhigen Augen wichen nicht von ihrem Gesicht. »Du versuchst, einen Grund zu finden, davonzulaufen, weil du Angst hast, Solange. Doch warum solltest du mich fürchten?«
    »Weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll«, erwiderte sie hilflos. Aber kaum waren die Worte über ihre Lippen gekommen, hätte sie sie am liebsten wieder zurückgenommen, weil sie ihr so dumm erschienen. Sie war eine erwachsene Frau und sollte in der Lage sein, ein einfaches Gespräch mit einem Mann zu führen. Doch genau das war das Problem. Sie war nie eine richtige Frau gewesen, und sie wusste auch nicht, was dazu nötig war. Solange wusste nur, dass sie nicht die Frau sein konnte, die er wollte, und dass er sie früher oder später verlassen würde.
    Sie würde daran zerbrechen. Das war ein viel zu großes Risiko. Und deshalb konnte sie aus reinem Selbsterhaltungstrieb für diesen einen Moment ein Feigling sein. Solange wartete darauf, dass Dominic mit Verachtung reagieren würde – oder sich einfach nur in Luft auflösen und verschwinden würde.
    Stattdessen trat er vor, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und zwang sie, seinen Blick zu erwidern. »Du brauchst nicht mehr zu tun, kessake , als mich zu bitten, uns zu unserer Höhle, unserem Heim zu bringen. Ist das wirklich so schwer?«
    Er sprach wieder mit dieser tiefen, samtenen Stimme, die all ihre Barrieren durchdrang, sich um ihr Herz legte und es wärmte, bis sie den Tränen nahe war. Es verlangte sie so sehr nach ihm! Sie wollte zu ihm gehören. Aber wie könnte sie jemals glauben, dass sie seiner würdig war? Dass er sie wirklich allen anderen Frauen, die er haben konnte, vorziehen würde? Wie könnte er eine Frau wie sie lieben?
    Er bedrängte sie nicht weiter, und sie wusste, dass er einfach nur dort stehen und warten würde, bis sie nachgab. Und dass er ihr Herzklopfen hören konnte. Solange spürte den bitteren Geschmack von Furcht auf ihrer Zunge. Warum war das nicht leichter? Sie holte tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen.
    »Wirst du uns nach Hause bringen, Dominic?« Mit diesem einen Satz setzte sie alles aufs Spiel, was sie war oder jemals sein würde.
    Der anerkennende Blick in seinen Augen durchflutete sie mit einer wunderbaren goldenen Hitze. Sie war ihm schon so verfallen … Was spielte es da noch für eine Rolle, was die Zukunft brachte? Es war ohnehin zu spät für sie, wie sie an ihrer Reaktion auf seinen Gesichtsausdruck erkennen konnte. Sie war bestrebt, ihm zu gefallen, obwohl sie noch nie in ihrem Leben jemandem hatte gefallen wollen. Und das sagte ihr, dass es schon viel zu spät für sie war.

11. KAPITEL
    Wenn du mir begegnest,
bereicherst du mich.
Bringst mich zurück ins Leben.
    Dominic zu Solange
    D ie Höhle war von zahlreichen Kerzen erleuchtet, deren weiches Licht über die niedrige Decke tanzte. Silbern glitzernde Spinnweben schmückten die Wände, handgewebte Teppiche bedeckten den Boden, und zwei große, dick gepolsterte Lehnstühle flankierten einen kleinen Tisch, auf dem einladend ein Korb mit frischem Obst und eine Platte mit Brot und Käse standen. Erfreut betrachtete Solange die kleinen Verbesserungen, mit denen Dominic ihre Zufluchtsstätte verschönert hatte. Beim Anblick des Essens knurrte ihr Magen, aber sie war zu beschäftigt damit, das glitzernde Wasserbecken zwischen den Felsen zu bewundern.
    Eine flackernde orangerote Flamme brannte in der Mitte des Wassers. Die Farbe ließ es sogar noch einladender erscheinen, und Solange ging zu dem Becken hinüber, um ihre Gedanken zu sammeln. Sie hatte beschlossen, sich darauf einzulassen; jetzt musste sie nur noch einen Weg finden, die Klippen zu umschiffen. Wenn Dominic doch nur nicht so sexy wäre! Oder so ein

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