Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
öffnete sich ihr Herz ganz weit und nahm ihn auf. Dies war für Solange der Moment der Erkenntnis.
»Warum siehst du mich so an, kessake? «, fragte er.
Sie konnte die Erkenntnis auch in seinen Augen dämmern sehen und lächelte. »Ich glaube, ich bin wahnsinnig in dich verliebt, mein Drachensucher-Freund.«
»Geliebter«, berichtigte er sie.
Sie lächelte ein bisschen. »Noch nicht«, sagte sie und streckte sich mit der Trägheit einer zufriedenen Katze. Oder der Sinnlichkeit einer Frau, die sich ihrer selbst sehr sicher war. »Lass uns jagen gehen!«
Dominic stöhnte. »Das war gerade sehr gemein.«
Ihr leises Lächeln entfaltete sich zu einem breiten Grinsen. » Jetzt siehst du die wahre Solange.«
»Ich mag sie.«
»Es hat dir ja auch noch nie jemand bescheinigt, dass du nicht verrückt bist, oder? Bring uns hier heraus!«
Er schlang die Arme um sie und erhob sich mit ihr aus der Erde. »Du wirst ein tyrannisches kleines Ding. Ich kann schon sehen, dass ich dir viel zu viele Freiheiten gelassen habe, Frau.«
Sie hatte nicht vor, herauszufinden, ob er die leise Drohung, die in seiner Stimme mitgeklungen hatte, ernst meinte. Stattdessen strich Solange mit den Lippen über seinen Nacken. »Du riechst immer so gut.«
»Ich sollte dir nicht erlauben, mich so abzulenken.«
Statt einer Antwort schlang sie ihm die Arme um den Nacken und erhob den Mund zu seinem. Es war ihr erster Versuch, von sich aus einen körperlichen Kontakt zwischen ihnen herzustellen, und sie kam sich ungeheuer tapfer dabei vor. Ihr Herz explodierte fast, als seine Lippen sich unter ihren teilten und er die Zungenspitze in die Höhle ihres Mundes schob. Da war kein Zögern, nur der gleiche heiße Eifer, den sie selbst empfand. Seine Küsse entzückten sie und versetzten sie in eine Welt voller sinnlicher Empfindungen, in denen sie sich verlor. Und ihr Körper schien in Flammen aufzugehen.
Solange drückte sich an ihn. Ihre Brüste schmerzten vor Verlangen, und wie immer war sie feucht und sehr bereit für ihn. Es störte sie nicht, dass er es wusste. Er sollte es wissen, denn sie war stolz auf ihre Reaktion auf seine heißen Küsse. »Du bist wunderbar«, flüsterte sie an seinem Mund. »Wirklich ganz, ganz wunderbar, Dominic. Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.«
Er vergrub die Finger in ihrem Haar und zog ihren Kopf daran zurück. Ihr Schoß verkrampfte sich. »Gern geschehen. Aber ich meinte, was ich sagte. Jage mir nie, nie wieder einen solchen Schreck ein! Sonst sperre ich dich in einer Luftblase ein.«
Solange lachte laut. »Wahrscheinlich könntest du das sogar. Komm jetzt! Ich habe ein bisschen Angst, dass dieser Magier dich wirklich gesehen hat. Dann könnte er dich bei den Vampiren enttarnen. Falls er mit Brodrick unter einer Decke steckt, könnte er sehr wohl auch einen Pakt mit den Vampiren geschlossen haben und dich bei ihnen auffliegen lassen.«
»Du beschützt mich ja schon wieder, wie ich sehe.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Das ist gegenseitig. Ich könnte vielleicht nicht mit einer Luftblase aufwarten, doch ich werde schon andere Wege finden.«
Er zauste ihr das Haar. »Ich wette, das könntest du, meine kleine Kriegerin. Wenn wir Kinder bekommen, lass sie alle Jungen werden! Kleine Mädchen, die ohne Furcht herumrennen, wären zu viel für mein altes Herz.«
Solange trat von ihm weg und wandte schnell den Kopf ab. Dominics scherzhafte Worte hatten ihr einen Schock versetzt. Ihr Herz pochte so hart, dass es ihre Brust zu sprengen drohte. Kinder? Plural? Eine Familie. Sie biss sich auf die Lippe. Wahrscheinlich war das die natürliche Folge einer echten Bindung. Dominic war ihr immer fünf Schritte voraus. Sie fragte sich noch, wie es sein mochte, intim mit ihm vereint zu sein, und er beschäftigte sich bereits mit der Kinderfrage .
»Du hyperventilierst.« Unverkennbare Belustigung schwang in seiner Stimme mit, und auf seinem Gesicht lag ein sehr selbstzufriedenes, ausgesprochen männliches Grinsen.
Solange warf ihm einen bösen Blick zu. »Das mit den Kindern hast du absichtlich gesagt!«
Er brachte sie wirklich immer wieder aus dem Gleichgewicht, was in gewisser Weise sogar sehr erfrischend war. Sie könnte nicht mit einem Mann zusammen sein, den sie beherrschen könnte, geschweige denn mit einem, der ihre Intelligenz nicht anregte. Solange gefiel es, dass Dominic mit ihr spielte. Sie hatte vergessen, wie man lachte und scherzte – und das Spielen erst recht. Es machte einfach sehr viel Spaß,
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