Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
maskuline Laut brachte Solanges ganzen Körper zum Vibrieren und ließ auch ihre letzten Ängste schwinden. Sie wäre zu allem bereit, um Dominic Freude zu bereiten. Wenn es wichtig für ihn war, dass sie erregt war, würde sie stolz darauf sein, stets für ihn bereit zu sein.
»Ich liebe es, wie du dich anfühlst.« Seine Augen verdunkelten sich noch mehr. »Weich wie Seide«, flüsterte er und hob die Finger an seine Lippen. »Aber sogar noch mehr liebe ich es, wie du schmeckst.«
Solanges Herz schlug schneller, und sie verlor sich in den dunklen Tiefen seiner Augen, bis die gewalttätige Welt um sie herum belanglos wurde und sie an nichts anderes mehr denken konnte als an Dominic. Ein Zittern durchlief sie, als er an seinen Fingern sog und sie ansah. Seine dunklen Augen glänzten vor Verlangen. Ein erstickter Seufzer entrang sich ihr, als ein heißer Lustschauer sie durchfuhr und ihren ganzen Körper zum Erzittern brachte.
Dominic lächelte zufrieden. »Komm mit, Solange! Du musst etwas essen.«
Essen? Hatte er wirklich essen gesagt? Ihr Körper brannte vor Verlangen, und er wollte, dass sie aß? Nervös befeuchtete sie die Lippen und nahm die Hand, die er ihr reichte. Er führte sie zu dem von Kerzen erhellten, hübsch gedeckten Tisch und zog galant den Stuhl mit der hohen Rückenlehne für sie zurück, bevor er schräg neben ihr Platz nahm. Diese kleine Höhle war ihre Welt, und Dominic liebte Eleganz und schöne Dinge. Das Porzellan auf dem Tisch war ebenso auserlesen wie das silberne Besteck. Alles, was Dominic auswählte, hatte Stil. Er war ein Kavalier der alten Schule und gab Solange mit seiner Galanterie das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein.
Sie legte die Serviette auf ihren Schoß, verschränkte in stiller Qual die Finger über dem seidigen Gewebe und wünschte, sie könnte sich in angemessener Weise erkenntlich zeigen für alles, was er ihr geschenkt hatte. Sie hatte nun ein Zuhause. Einen Partner, der sie als Gleichberechtigte behandelte. Einen Mann, der ihr zuhörte und ihren Ängsten mit Verständnis und Respekt begegnete. Nie hätte Solange gedacht, dass eine Beziehung so harmonisch sein könnte, und es machte sie traurig, dass die Männer ihrer eigenen Spezies nicht dazu imstande waren. Und vor allem, dass die Frauen so brutal benutzt und missachtet wurden, weil Brodrick nicht anerkennen wollte, dass sie mehr als Gebärmaschinen waren.
Dominic war das genaue Gegenteil all dessen, was sie an Männern hasste. Er versorgte sie mit Fleisch, Fleisch , das er selbst ganz widerwärtig fand, ihr aber trotzdem gab, weil er wusste, dass die Katze in ihr es brauchte. Solange konnte sehen, wie sehr er sich bemüht hatte, herauszufinden, welche Nahrungsmittel am bekömmlichsten für sie waren. Immer sorgte er dafür, dass es ihr an nichts fehlte. Er kümmerte sich um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen – und vor allem auch um ihren Seelenfrieden.
Solange biss sich auf die Lippe. Tränen brannten in ihren Augen, und sie blinzelte, um sie zu verdrängen. Aber Dominic hatte sie bemerkt.
»Was ist mit dir, kessake? « Er hob mit einer Hand ihr Kinn an und zwang Solange so, ihn anzusehen. »Sag es mir!«
Er hätte auch einfach nur an ihr Bewusstsein rühren können, und sie liebte ihn umso mehr dafür, dass er es gelassen hatte. Dass er wartete und ihr Zeit ließ, den nötigen Mut zu fassen, wenn sie zu schüchtern war oder sich genierte. Solange wusste, dass sie das irgendwann würde überwinden müssen.
»Du … rührst mich.« Sie fand kein besseres Wort. »Deine Art, mir deine Liebe zu zeigen, rührt mich.« Sie hatte Mühe, die Worte auszusprechen. Leider war sie nicht wie er. Komplimente zu machen war nicht ihre Art, was aber nicht bedeutete, dass ihre Gefühle nicht genauso tief und intensiv waren wie seine.
Sein Lächeln brachte ihre ins Schwanken geratene Welt wieder zur Ruhe. Ihr Herz flatterte, und sie merkte, dass sie leichter atmete, als passte ihre Lunge sich dem Rhythmus seiner an.
»Ich möchte die Umwandlung mit dir besprechen, Solange. Wir müssen sie von jeder Seite aus betrachten, bevor wir eine Entscheidung treffen. Wir haben keine Ahnung, was sie in deinem Blut – oder in dir – bewirken wird, und das beunruhigt mich. Dein Jaguar ist stark, und das könnte unerwartete Konsequenzen haben.«
Sie fuhr fort, zu essen, beobachtete Dominics Gesicht im flackernden Kerzenschein und dachte über seine Worte nach. Sich umwandeln lassen. Zur Karpatianerin werden. Unter der Erde
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