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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mädchen ermordet und ihre Leichen aus dem Haus auf die Lichtung zu den anderen geworfen.
    Dann war Solange an der Reihe – als Letzte. Der Mann, der ihr Erzeuger war, bearbeitete sie methodisch mit einer langen Klinge und wurde immer wütender, als er die Katze zu provozieren versuchte, sich zu zeigen. Der Schmerz war unerträglich. Er fügte Solange Schnitte an den Beinen zu, bis sie blutete, bis ihre Mutter flehte und kämpfte und sich schließlich in einen weiblichen Jaguar verwandelte, nur um niedergeschlagen und von den Männern festgehalten zu werden. Dann brachten sie ihre Mutter weg und ließen Solange mit ihrem kaltäugigen, erbarmungslosen Vater allein. Er wurde nicht ohne Grund »Brodrick der Schreckliche« genannt.
    Stunden verbrachte er damit, sie zu quälen, überzeugt, sie könne sich verwandeln, da sowohl ihre Mutter als auch er aus der mächtigsten Linie der Jaguarmenschen stammten. Ein Geblüt, das von den anderen verehrt wurde. Solange verbarg standhaft ihre Raubkatze vor ihm, auf Geheiß ihrer Mutter und auch weil sie wusste, wie schlecht ihr Vater war. Um den Schmerz zu überleben, füllte sie ihr junges Hirn mit kindischen Racheplänen. Sie lag stundenlang da – tagelang. Die Nächte und Tage verflossen ineinander, doch der Mann, der sie gezeugt hatte, war geduldig. Völlig gleichgültig ihren Qualen gegenüber, schnitt er immer wieder in ihre Haut und stocherte darin herum, als könnte er mit seinem Messer die menschliche Hülle abschälen und die Jaguargestalt darunter finden.
    Sie begehrte nicht auf. Am Ende weinte sie nicht mal mehr. Nicht einmal dann, als er sie an ihrem wirren, blutverklebten Haar packte, sie vom Bett auf den Boden warf und angewidert den Kopf schüttelte. »Ein Kind, das ich gezeugt habe, und es ist für nichts und niemanden zu gebrauchen«, erklärte er. »Völlig wertlos.«
    Sie sah die große Pranke auf ihre Kehle zukommen, um sie ihr aufzureißen, und zuckte nicht zurück, versuchte nicht, ihr zu entgehen, sondern starrte ihm nur trotzig in die Augen. Nie würde sie den wahnsinnigen Schmerz vergessen, der sie durchzuckte, und das Blut, das aus ihr heraussprudelte, als er sie achtlos zu den anderen Toten auf den blutdurchtränkten Boden warf.
    Solange hatte keine Ahnung, wie lange sie besinnungslos dagelegen hatte, aber als sie erwachte, war es heller Tag. Sie war durstig, und jeder Knochen in ihrem Körper fühlte sich an, als wäre er gebrochen. Die Jaguarmenschen waren fort, und überall um sie herum lagen die Leichen ihrer Freunde und Familie. Mühsam rappelte sie sich auf und schleppte sich über die Lichtung, auf der es aussah wie in einem Schlachthof. Die Erde war rot und feucht, und Insekten schwärmten schon über die Toten aus.
    Sie wusste nicht, wieso sie noch am Leben war, obwohl ihre Kehle aufgerissen und mit geronnenem Blut verklebt war. Solange ging zu jedem der Toten und versuchte, sie zu erwecken, ein achtjähriges Mädchen allein im Wald, umringt von den Menschen, die es kannte und liebte, die aber alle tot waren – niedergemetzelt und abgeschlachtet. Durst trieb sie zu dem Wasserloch im Kalkstein, unter dem der unterirdische Fluss verlief. Nachdem sie getrunken hatte, legte sie sich wieder hin, um sich von der Dunkelheit mitnehmen zu lassen, doch laute Schreie weckten sie. Das Herz schlug ihr hart gegen die Rippen, und sie war wie gelähmt vor Schreck. Waren sie zurückgekommen, diese Bestien und dieser fürchterliche Mann mit den kalten, toten Augen, der sie als völlig wertlos abgestempelt hatte?
    Aber es war Tante Audrey, die, Jasmine auf dem Arm und dicht gefolgt von Juliette, aus dem Dschungel stürmte und der Blutspur zu dem kleinen Wasserloch folgte. Tränen liefen Audrey über das Gesicht, und die kleine Jasmine weinte in ihren Armen. Die Tante fiel neben Solange auf die Knie, zog sie in die Arme, und zu viert weinten sie schier endlos lange um alle, die sie liebten und verloren hatten.
    Die Raubkatze auf dem Baum streckte sich, nahm ihr Gewicht von dem verletzten Bein und blinzelte, weil ihre Augen brannten und ein furchtbarer Schmerz ihr das Herz verkrampfte. So viele weitere Tode, die sie nicht hatte verhindern können, und sie war so müde. So schrecklich müde. Wie erhielt man Hass am Leben? Und wie konnte sie ihren Zorn noch mehr anheizen, damit sie ihre Mission fortsetzen konnte? Aber vor allem fragte sie sich, wie man es ertrug, so vollkommen und absolut allein zu sein?
    Ihre Cousine Jasmine war inzwischen schwanger, und Juliette

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