Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
Kopf, doch kein verräterischer Duft lag in der Luft. Das spielte jedoch keine Rolle, denn er wusste auch so, dass seine Seelengefährtin nahe war. Zu nahe.
Zacarias’ Kinn fuhr plötzlich hoch, der Blick seiner dunklen Augen glitt wachsam über den Wald ringsum, bevor er sich auf Dominic richtete. Wir haben Gesellschaft.
Macht flammte um sie herum auf, als Demyan die geringeren Vampire unter Kontrolle hielt. Sie konnten jedoch unmöglich wissen, dass die beiden Karpatianer sich miteinander verständigten.
Meine Gefährtin.
Schick sie weg.
Dominics Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er sah Zacarias nur kurz an und hielt ansonsten den Blick auf Demyan gerichtet. Du würdest deine Gefährtin nicht im Stich lassen, Zacarias, nicht in einem Kampf. Dazu wärst du gar nicht fähig, und das ist sie auch nicht.
Sie ist eine Frau.
Sie ist meine Frau, und sie ist eine Kriegerin, wie ich sie an meiner Seite brauche.
Zacarias gab einen Laut von sich, der vieles ausdrückte: Empörung. Protest. Missbilligung. Solange stand unter seinem Schutz, aber Seelengefährten hatten Vorrang vor allem anderen. Auf jeden Fall kannte er die Frau vom Hörensagen, und nach allem, was man ihm erzählt hatte, war sie störrisch wie ein Maultier.
Und was geschieht, wenn sie sie töten? Dann wirst du dir das Leben nehmen.
Ich bin auf einem Himmelfahrtskommando , antwortete Dominic. Ich bin ohnehin schon tot.
Zacarias seufzte. Dann sei es so, mein alter Freund.
Die geringeren Vampire wiegten sich hin und her, ihre Füße bewegten sich in einem Rhythmus wie dem des Trommelschlags bei einem zeremoniellen Ritual. Macht knisterte in der Luft, Donner grollte in der Ferne, und ein heller Blitz zuckte am Himmel auf.
»Ich sehe, du wirst ungeduldig, Demyan«, sagte Dominic.
»Ich bin Einmischungen nicht gewohnt«, gab er scharf zurück. Demyan wusste so gut wie Dominic, dass die Verzögerung ihn in den Augen seiner Anhänger nur schwach erscheinen ließ, aber es widerstrebte ihm, einen Drachensucher anzugreifen.
»Ich habe noch nie jemanden gekannt, der dumm genug war, sich zwischen mich und das, was offensichtlich mir gehört, zu stellen.«
»Du glaubst, du könntest uns daran hindern, diesen Verräter den Meistern zu übergeben?«, fauchte Demyan. Wieder zogen seine Lippen sich zurück und gaben den Blick auf schwarze, nadelspitze Zähne frei, die seine ansonsten gut aussehende Erscheinung zu verhöhnen schienen.
Erbostes Knurren und protestierendes Gemurmel wurde unter den geringeren Vampiren laut. Sie trennten sich und formten einen losen Halbkreis um Dominic. Insekten krabbelten die Baumstämme hinauf und schwärmten über umgestürzten Bäumen aus. Fledermäuse führten ihre Tänze in der Luft über ihnen aus. Eine Schlange glitt an einem nahen Ast entlang, und winzige Frösche starrten die beiden Karpatianer aus großen dunklen Augen an. Demyan hatte seine Armee herbeibefohlen.
Dominic entfernte sich ein wenig von Zacarias, um dem Karpatianer Raum zum Kämpfen zu geben. Er selbst würde sich Demyan, die größte Bedrohung für sie, vornehmen. Dabei würde er sich darauf verlassen müssen, dass Zacarias die anderen von ihm fernhielt. Das würde nicht einfach sein, aber es ließ sich machen.
»Vielleicht wirst du einen anderen Meister nennen, Demyan, doch ich schließe mich dir darin ganz sicher nicht an.«
Drago stieß einen wütenden Aufschrei aus. »Er ist vereidigt. Sein Blut ruft.«
»Ich tue, was mir passt. Und es passt mir nicht , euch meine Beute zu überlassen und dann zuzusehen, wie die Drei sich Blut nehmen, das mir gehört.« Ganz bewusst rief Dominic ihnen in Erinnerung, dass fünf Malinovs die Kampagne zur Vernichtung des karpatianischen Volkes begonnen hatten, aber nur noch drei von ihnen am Leben waren. Zacarias’ Brüder waren zu einem großen Teil daran beteiligt gewesen, die Meistervampire zu vernichten.
»Die Sonne geht bald auf, und ich werde dieses Spielchens langsam müde. Wer wird also den Tanz beginnen, Dominic?«, fragte Demyan ruhig.
Schweigen senkte sich über den Kreis. Der Urwald hielt den Atem an. Die Vampire wiegten sich weiter hin und her.
Und dann trat Solange aus dem Schatten, die Waffe in ihrer Hand noch gesenkt, aber schon auf den wie einen Dandy gekleideten Vampir gerichtet. Sie hatte ihn als leichtes Opfer ausgemacht, und Gott wusste, dass sie jetzt einem schweren Gegner nicht gewachsen wäre.
Dominic wandte sich nicht um und sah sie auch nicht an. Zacarias’ Blick war kühl, kein
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