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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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stöhnte. »Ich habe immer geglaubt, die drei Säulen der Episkopal-Kirche wären die Heilige Schrift, Vernunft und Tradition. Dann bin ich Priesterin geworden. Heute weiß ich, dass die drei Säulen aus ›wirb sie an, hol sie zurück und bring sie dazu, Geld zu spenden‹ bestehen.«
    »Wahrscheinlich ist er bereits unten in der Küche«, sagte Karen. »Kommen Sie, sehen wir mal nach.« Clare folgte ihr die Treppe hinunter durch den Flur in die Küche. »Aha.« Sie zeigte auf einen Karton auf der Arbeitsfläche, der Spirituosen enthielt.
    Clare hörte Schritte die Stufen herunterklappern, und dann tauchte ein kleiner blonder Mann in lederner Bomberjacke auf, in den Armen einen weiteren Karton.
    »Hallo, Schatz.« Geoff lehnte sich zurück und küsste Karen auf die Wange, ehe er den zweiten Karton auf der Arbeitsfläche abstellte. Er schnüffelte. »Was ist das für ein Geruch?« Er kontrollierte seine Hose. »Bin ich das? Ich habe eben Cody …«
    »Es liegt nicht an Ihnen.« Clare trat einen Schritt vor. »Ich habe Sie gesucht. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.« Sie wies mit dem Kopf zur Küchentreppe. »Wie wär’s, wenn wir nach draußen gingen, und ich stelle mich in den Wind?«
    Hinter den Landrover der Burns gequetscht, berichtete Clare Geoff von Becky und dem Krankenhaus und Ed und der Verhaftung. Burns schwieg, während sie alle Einzelheiten herunterratterte, an die sie sich erinnern konnte, äußerte nur ein gelegentliches »hm« und »weiter« und »ich verstehe«. Als sie fertig war, verschränkte er die Arme und runzelte die Stirn.
    »Können Sie den Fall übernehmen? Auch, wenn er Sie vielleicht nicht behalten möchte?«, fragte Clare.
    Geoff nickte. »Ich stelle ihm den Beistand während der Vernehmung und das Aushandeln der Kaution in Rechnung, wenn es nötig sein sollte. Sollte er sich entschließen, meine Dienste auch weiter in Anspruch zu nehmen, kann er das mit meinem Anwaltshonorar verrechnen.«
    Clare seufzte erleichtert auf. »Danke, Geoff. Wann können Sie zum Revier fahren?«
    »Ich breche sofort auf, wenn Sie mir helfen und Cody zu Karen bringen.«
    »Abgemacht.«
    Geoff öffnete die Heckklappe und reichte Clare eine als kostspielige Einkaufstasche verkleidete Wickeltasche. Sie hängte sie über die Schulter, während Geoff den schlafenden Jungen aus dem Kindersitz holte. Cody Burns hatte dunkle Haare, die an seinen verschwitzten Schläfen klebten, und umklammerte ein Gummieichhörnchen, das von Kauspuren übersät war. Burns legte ihn vorsichtig in Clares Arme. Sie barg ihr Gesicht an seinem pummeligen Nacken und atmete den süßen, kräftigen Babygeruch ein. Noch immer schlafend, klammerte er sich an ihr fest. Das Eichhörnchen fiel zu Boden, quietschte und kullerte unter den Landrover.
    »Um Himmels willen, Mr. Squeakie«, flüsterte Clare. Burns ließ sich auf die Knie fallen und suchte unter seinem Auto nach dem Spielzeug. Mr. Squeaky war für Codys Glückseligkeit von entscheidender Bedeutung. Der Zweijährige besuchte jeden Sonntag gemeinsam mit seinen Eltern den Gottesdienst, und Clare hatte sich schon fast an das rhythmische Quietschen gewöhnt, das ihre Predigten untermalte.
    Geoff richtete sich wieder auf und reichte ihr das Spielzeug. »Müssen Sie Karen nicht den Kindersitz hierlassen?«, fragte Clare.
    Geoff sah sie an, als hätte sie vorgeschlagen, den Kleinen ans Trittbrett zu fesseln. »Wir haben in allen Wagen Kindersitze«, sagte er. »Aber danke.«
    »Okay. Bis dann.« Sie wandte sich ab und stieg langsam die Stufen hinunter, den schlafenden Jungen und das Spielzeug fest im Arm.
    Judy Morrison sagte Clare Bescheid, dass Karen wieder ins Büro gegangen war.
    Clare folgte ihr, Cody warm und schwer in ihren Armen. Als Karen sie sah, stand sie vom Schreibtisch der Sekretärin auf und ging ihnen bis zur Tür entgegen. Sie zog eine perfekt gezupfte Braue hoch. »Ich nehme an, mein Mann tut Ihnen den Gefallen?«
    »Ja. Tut mir leid, ich hatte nicht an Cody gedacht. Macht es Ihnen etwas aus?«
    »Nicht, wenn ich statt Lois’ Büro Ihres benutzen kann«, erwiderte Karen, wobei sie einen flüchtigen Blick auf den Schreibtisch der Pfarrsekretärin warf. »Ich brauche nur ein Telefon.«
    »Bedienen Sie sich.« Sie zogen sich in Clares Büro zurück, das zur Abwechslung einmal warm war und vom Licht der Nachmittagssonne durchflutet wurde. Karen zog eine Babydecke aus der Wickeltasche, nahm Cody aus Clares Armen entgegen und bettete das Kleinkind auf Clares altes

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