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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Blumenzunft entdeckten Clare als Erste. »Gott sei Dank, dass Sie da sind«, rief Laurie Mairs, ließ ihren Strauß aus Rosen und Kranzschlinge fallen und eilte zu ihr hinüber. »Die Silbervasen sind weggeschlossen, und Delia hat den Ersatzschlüssel verloren.« Sie sah flüchtig zu der Schuldigen hinüber, die die Schultern zuckte und dümmlich lächelte.
    »Delia, Sie müssen mir oder Mr. Hadley Bescheid geben, wenn Sie einen der Schlüssel verlieren«, mahnte Clare mit erhobener Stimme, damit man sie quer durch den Raum verstehen konnte. »Das Silber ist unersetzlich. Wir können nicht gestatten …«
    »Clare!« Mae Bristol unterbrach die Ermahnung, die zu einer Strafpredigt auszuarten drohte, mit einer Autorität, die man sich nur in einundvierzig Jahren als Lehrerin an einer Grundschule erwerben konnte. »Wo haben Sie gesteckt?« Sie eilte vom anderen Ende der Halle auf Clare zu und blieb erst stehen, als sie in Riechweite kam. »Und wo sind Sie reingetreten?«
    »Miss Bristol.« Laurie Mairs schien es wie viele andere Gemeindemitglieder unter siebenundvierzig Jahren unmöglich zu finden, Mae Bristol mit Vornamen anzureden. »Ich wollte gerade, dass Reverend Clare die Schränke …«
    »Es dauert nur einen Moment, Laurie.« Mae spähte aus ihren Brombeeraugen zu Clare hinauf. »Mr. Hadley hat jedes jemals genähte Banner aus den Gewölben geholt. Sie müssen uns dabei helfen, zu entscheiden, welche aufgehängt werden sollen. Einige der Älteren sind ganz reizend, aber ich bin nicht sicher, ob sie es überstehen, wenn man sie zur Decke hinaufzieht.«
    »Reverend Clare!« Clare wirbelte herum und folgte der Altstimme zum Flur, wo Karen Burns mit einer Handvoll rosa Zettel wedelte. Clare starrte die Frau von Geoffrey Burns an.
    Die Castles. »Entschuldigt mich eine Sekunde«, sagte sie und drängte sich an Miss Bristol, Laurie Mairs, einem weiteren Mitglied der Blumenzunft, das dazugestoßen war, um sich gegen Mae Bristol durchzusetzen, und einer eingeschnappt wirkenden Courtney Reid vorbei. Courtney, reizend, mit kastanienbraunen Haaren und perfekter Figur, hätte Karen Burns ähneln müssen, die über dieselben Vorzüge verfügte, aber Karen trug ihr Selbstbewusstsein und ihre einfache, aber teure Kleidung stilvoll, während Courtney sich stets ein wenig zu sehr anzustrengen schien. Die beiden Frauen waren sich nicht gerade zugetan.
    »Habe ich Sie gerettet?«, fragte Karen und zeigte dabei ihre perfekten weißen Zähne. »Hat Courtney mit Ihnen darüber gesprochen, sie zur Event-Managerin von St. Alban’s zu ernennen?«
    »Wozu, um alles in der Welt, brauchen wir einen Event-Manager?«
    Karen zuckte die Schultern. »Na ja, sie war Kreuzfahrtleiterin auf einem dieser Schiffe, ehe sie sich Shaun Reid geschnappt hat.« Ihre Augen glitzerten. »Soweit ich weiß, hieß sie vor der Ehe ›Konnt nie‹.«
    Clare versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Das ist nicht besonders nett, Karen.«
    »Wir Erstfrauen müssen uns über diese Mädchen lustig machen, die Ehemänner stehlen, die zwanzig Jahre älter als sie sind.«
    »Irgendwie kann ich mir keine Vierundzwanzigjährige vorstellen, die Ihnen Geoff wegnimmt.«
    »Er weiß, was ihn dann erwarten würde.« Sie hob die Hand und machte eine Bewegung, als schnitte sie etwas ab.
    Clare unterdrückte hastig ihr Gelächter. Nicht nötig, dem Grüppchen Damen, das Karen wütend anfunkelte, Munition zu liefern. »Da wir gerade von Ihrem Mann sprechen, wo ist er?«
    »Er müsste jeden Moment mit dem Schnaps für den Empfang nach der Abendandacht hier eintreffen.«
    »O Gott, den hatte ich ganz vergessen.«
    »Wie, um alles in der Welt, konnten Sie vergessen, dass die fünfzig größten Spender der Kirche den Bischof bei einer privaten Cocktailparty treffen?«
    »Müssen wir Drinks servieren?«
    »Wenn Sie Geld von den Leuten wollen, ist es sehr hilfreich, sie vorher abzufüllen, glauben Sie mir.« Sie raschelte mit den rosa Zetteln in ihrer Hand. »Ich habe alle angerufen, die ein UAWG für den Abendempfang bekommen haben, und daran erinnert, dass wir jeden bitten, einen kirchenfernen Freund mitzubringen, um mit ihm gemeinsam die schöne Musik in unseren umwerfenden heiligen Hallen im neugotischen Stil zu genießen.«
    Clare wusste nie genau, ob Karen es ernst oder ironisch meinte, wenn sie redete, als läse sie aus einem Fremdenführer vor.
    »Denn darum geht es doch schließlich«, meinte Karen. »Neue Mitglieder zu werben. Neue zahlungsbereite Mitglieder.«
    Clare

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