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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Zeit, die für immer vorher bleiben würde. Jetzt war danach. Und sie tat das, was sie geprobt hatte.
    »O mein Gott.« Stoßweise atmen. »Geht es um Randy? Hatte er einen Unfall?«
    Der alte Polizist lächelte, als er an ihr vorbeiging, um seine Augen bildeten sich Fältchen, als wäre er der Weihnachtsmann. »Kein Unfall.« Er streckte die Hand aus. »Ich bin Lyle MacAuley, Mrs. Schoof.«
    Sie drückte ihm die Hand, starrte aber die ganze Zeit Kevin an.
    »Was ist denn? Ist es Mark?«
    Kevin schüttelte den Kopf.
    »Kevin war heute schon einmal bei Ihnen und hat gefragt, ob Sie in Haudenosaunee etwas gesehen haben.«
    Sie nickte. Merkte, dass sie dastand und die Wärme aus dem Haus entweichen ließ. Schloss die Tür.
    »Es hat heute einen weiteren Vorfall gegeben. Eine junge Frau wurde zusammengeschlagen und auf einem der Holzwege nach Haudenosaunee liegenlassen. Hat Ihr Mann Ihnen gegenüber etwas davon erwähnt?«
    »Nein«, sagte sie. Wie würde ich auf diese Nachricht reagieren?, fragte sie sich. Ich hätte Angst, dass mir dasselbe zustoßen könnte. Sie warf einen nervösen Blick zum Fenster.
    »Warum setzen wir uns nicht?« Der alte Mann ließ es wie einen Vorschlag klingen, aber er durchquerte bereits das Zimmer, registrierte dabei alles: den Film, den Drink, den Stapel Rechnungen neben dem Telefon, den Wasserfleck an der Decke. »Ist Ihr Mann zu Hause?«, fragte er, als er sich auf die Couch setzte.
    »Nein.« Sie warf einen Blick zurück zur Tür. »Muss ich hier draußen allein Angst haben?«
    Kevin verschränkte die Arme vor der Brust. »Wo ist Randy?«
    Lyle MacAuley klopfte neben sich auf die Couch. »Ganz ruhig, Kevin. Lass die Dame erst mal Platz nehmen.«
    Sie konnte sich nicht einfach hinsetzen. Sie quetschte sich in die Ecke gegenüber MacAuley.
    »Sie müssen sich im Augenblick wirklich keine Sorgen machen«, sagte MacAuley, der wieder lächelte. »Und wenn Sie möchten, setzen wir Sie gerne bei Freunden oder Nachbarn ab, wenn wir gehen. Falls Ihr Mann dann noch nicht zu Hause ist. Erwarten Sie ihn bald zurück?«
    »Zum Abendessen«, sagte sie. »Er hat nicht gesagt, dass er länger wegbleiben würde.«
    »Wo ist er hin?«
    »Besorgungen, glaube ich. Ich war unter der Dusche, als er gefahren ist.«
    »Wann war das?«, fragte Kevin.
    MacAuley warf ihm einen scharfen Blick zu. »Ich würde sie hier nur ungern allein lassen, wenn Sie sich unbehaglich fühlen«, sagte er. »Gibt es jemanden, zu dem Sie normalerweise gehen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ach, Sie wissen schon. Wenn es hoch hergeht und einer sich erst einmal abregen muss.«
    »Sie meinen Randy und mich? Wir streiten nicht auf diese Weise.«
    »Nicht?« Sein Ausdruck lud zu Vertraulichkeiten ein. »Ich kenne das selbst. Man ist jung, verheiratet, das Geld ist knapp, einer muss ständig arbeiten … wollten Sie damit sagen, dass Sie sich nie streiten?«
    »Natürlich streiten wir uns. Ich meine … keiner von uns muss aus dem Haus.«
    »Er ist nie ein wenig grob geworden?«
    Sie war ehrlich aufgebracht. »Nein!«
    Er hob beschwichtigend die Hand. »Wie auch immer. Ich mische mich nur ungern in Dinge zwischen Mann und Frau.« Er lächelte. »Hat Ihr Mann jemals eine Frau namens Becky Castle erwähnt?«
    Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie sicher war, dass er es an ihrer Kehle erkennen konnte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Wie bitte?«
    »Nein«, sagte sie. »Kevin hat schon gefragt, ob wir sie kennen. Vorhin.«
    Er beugte sich vor. »Ich will Sie nicht aufregen, aber … hatten Sie jemals den Verdacht, dass Ihr Mann sie betrügt?«
    »Nein!« Sie funkelte Kevin an. »Kevin, was soll das alles?«
    Diesmal hielt er den Mund. »Becky Castle ist die junge Frau, die heute überfallen wurde«, erklärte MacAuley. »Das arme Ding wurde so schwer verletzt, dass man sie operieren musste, um die inneren Blutungen zu stoppen. Jemand hat sie gestoßen und getreten und geschlagen, bis sie nur noch rohes Fleisch war.«
    Die Worte, die Vorstellung waren so hässlich, dass sie am liebsten die Hände auf die Ohren gepresst und geheult hätte, bis sie sich selbst aus ihrem Gedächtnis gebrannt hatten.
    »Wir nehmen an, dass Ihr Mann uns bei unseren Ermittlungen helfen kann«, fuhr MacAuley fort. »Es ist wichtig, dass wir so schnell wie möglich mit ihm reden.«
    Sie zwang sich zu nicken. »Natürlich. Ich sorge dafür, dass er Sie anruft, sowie er nach Hause kommt.«
    »Wo könnte er denn stecken? In einer Bar, bei einem Freund? Zeit ist wichtig. Wie Sie

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