Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
Vom Netzwerk:
und trank weiter. Nach einem nächtlichen Zwischenfall, bei dem Jesse es nicht schaffte, einem Verdächtigen die Handschellen anzulegen, verlangte Romero einen neuen Partner.
    »Ich habe fünf Kinder«, sagte er. »Zwei sind auf dem College. Ich kann es mir nicht leisten, mit dir weiterzuarbeiten, Jesse.«
    Jesse nickte und zuckte mit den Schultern. Romero gab ihm die Hand, schien noch etwas sagen zu wollen, ließ es dann aber bleiben, schüttelte den Kopf und ging davon. Als sein neuer Partner ihn bereits nach einer Woche verließ, wurde Jesse zum Schreibtischdienst abkommandiert. Als er nicht mehr zur Arbeit erschien, ließ Cronjager ihn kommen und schickte ihn zum Polizeiarzt. Der Arzt schickte ihn zu den Anonymen Alkoholikern. Die Treffen kamen ihm vor wie Zusammenkünfte von selbstgefälligen Arschlöchern. Er hasste dieses Selbstachtungsgefasel und nach dem zweiten Treffen ging er nach Hause, trank fast eine ganze Flasche Scotch und schlief den nächsten Tag durch. Einen Tag später bot ihm Cronjager die Möglichkeit an, selbstden Dienst zu quittieren, statt sich feuern zu lassen. Jesse quittierte. Dann ging er nach Hause, setzte sich mit Scotch und Eis in seine kleine Küche und stellte fest, dass er keine Bindungen und kein Ziel mehr hatte. Also, zum Wohl! Er saß da, trank den Scotch und die Tränen liefen ihm über das Gesicht.

    Dieses eBook wurde von der Plattform libreka! für Till Leffler mit der Transaktion-ID 2949863 erstellt.
8
    Ihre Schwester hatte sich bereit erklärt, die Kinder an diesem Abend zu nehmen, und Carole Genest hatte das Haus ganz für sich allein. Bevor sie mit Mark zum Abendessen ausging, hatte sie das Bett frisch bezogen. Mark und sie tranken zwei Margaritas und eine Flasche Wein zum Abendessen und waren gut gelaunt, als Mark seinen BMW in die Auffahrt zu ihrem Haus steuerte und unter dem großen Ahornbaum neben ihrer Eingangstür parkte.
    »Schließ den Wagen lieber ab«, sagte Carole, nachdem sie ausgestiegen war. »Ich glaube nicht, dass du gleich wieder gehen wirst.«
    Nachdem Mark auf den Knopf seines elektronischen Autoschlüssels gedrückt hatte und die Schlösser zugeschnappt waren, löste sich die Gestalt von Jo Jo Genest aus dem Schatten neben der Haustür.
    »Jesus!«, sagte Carole.
    »Wo sind die Kinder?«, erkundigte sich Jo Jo.
    »Hau ab!«, erwiderte Carole.
    »Willst du mit diesem schlaffen Sack bumsen?«, fragte Jo Jo.
    »Pass auf, was du sagst, Kumpel«, sagte Mark. Aber es klang nicht sehr überzeugend. In dem diffusen Licht sah Jo Jo so wuchtig aus wie ein Rhinozeros.
    Jo Jo presste seine riesige Hand in Marks Gesicht und knallte seinen Kopf nach hinten gegen das Wagendach. Marks Beine gaben nach und er taumelte, konnte sich aber noch aufrecht halten, indem er sich gegen den Wagen lehnte. Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und bewegte ihn vorsichtig hin und her.
    »Mach die Fliege«, sagte Jo Jo.
    Mark ging um den Wagen herum, immer noch mit den Händen den Kopf haltend, stieg ein und fuhr die Einfahrt hinunter. Der Wagen kam erst auf der einen Seite vom Weg ab, dann auf der anderen, als er die Richtung korrigieren wollte, denn er fuhr viel zu schnell rückwärts und es war dunkel.
    »Du Mistkerl«, sagte Carole. »Ich habe eine einstweilige Verfügung gegen dich beantragt. Ich werde dich in den Knast bringen, Arschloch.«
    »Die Kinder sind bei deiner Schwester, stimmt’s? Du hast sie da abgestellt, damit du zu Hause diese Schwuchtel ficken kannst.«
    »Und wenn schon, was geht es dich an? Hast du es immer noch nicht kapiert, du Vollidiot? Wir sind geschieden, g-e-s-c-h-i-e-d-e-n.«
    Sie schloss die Seitentür auf, während sie sprach, und schob sich an ihm vorbei ins Haus. Er folgte ihr.
    »Raus aus meinem Haus!«, befahl sie.
    »Dein Haus? Dein beschissenes Haus soll das sein? Hast du es bezahlt?«
    Jo Jo schob die Tür mit seinem Absatz zu.
    »Ich ruf die Bullen!«, drohte Carole.
    »Nein«, sagte Jo Jo. »Nein. Ich will mit dir reden. Lass uns mal reden.«
    »Tolle Art, ein Gespräch anzufangen, indem du meinen Freund fertigmachst.«
    »Tut mir leid. Ich halt’s einfach nicht aus, dich mit einem anderen zu sehen, verstehst du? Ich schaff’s nicht. Du und ich, das ist für immer, Carole. Ich kann’s nicht ertragen, wenn du mit ’nem andern zusammen bist.«
    »Du solltest dich besser dran gewöhnen, Jo Jo, denn das sind nun mal die Tatsachen.«
    Jo Jo war verzweifelt. Sie machte ihn fertig. Warum musste sie bloß so sein?
    »Ich dachte nur,

Weitere Kostenlose Bücher