Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
Vom Netzwerk:
der Überzeugung kommen, dass Fish womöglich schwul war.
    »Sie wollen Waffen kaufen?«, fragte Fish.
    »So viel, wie Sie kriegen können: Handfeuerwaffen, schwere Waffen. Ich nehme an, Jo Jo hat Ihnen das schon dargelegt.«
    »Jo Jo könnte nicht mal das Wort ›Katze‹ richtig schreiben, selbst wenn ich ihm die ersten fünf Buchstabenvorsagen würde«, sagte Fish. »Wofür brauchen Sie denn die Waffen?«
    »Das muss Sie nicht weiter interessieren.«
    »Ich möchte es aber gern wissen«, sagte Fish. »Wenn Sie mit mir Geschäfte machen wollen, müssen Sie sich meinen Gepflogenheiten anpassen. Was wollen Sie mit den Waffen anstellen?«
    »Wir sind eine Gruppe freier Männer«, erklärte Hasty. »Patrioten.«
    Fish lächelte.
    »Ich gehe nicht davon aus, dass Sie das verstehen können«, fügte Hasty hinzu.
    Er spürte, wie er rot wurde.
    »Reden Sie ruhig weiter.«
    »Wir wissen, dass die Regierung unsere Vernichtung geplant hat. Wir sind darauf vorbereitet. Aber wir brauchen Waffen. Nicht nur kurzfristig, sondern für die große Auseinandersetzung. Wir müssen alles für den Ernstfall deponieren, damit wir dann, wenn sie unsere Waffen konfiszieren, die neuen hervorholen und zurückschlagen können, wenn sie es am wenigsten erwarten.«
    Fish nickte langsam. Er sah zu Vinnie Morris rüber und dann wieder zu Hasty.
    »Sie wollen die Waffen also vergraben?«, fragte er.
    »Ja.«
    Fish lächelte.
    »Hat das irgendwas mit der jüdischen Weltverschwörung zu tun?«, fragte er.
    »Ich merke schon, dass Sie sich lustig machen, aber Sie werden es selbst sehen: Juden, Katholiken, Internationalisten,alle versuchen, unsere Souveränität an eine ausländische Macht zu verschachern.«
    »Wie den Papst oder die Vereinten Nationen«, ergänzte Fish.
    »Ja.«
    Fish blickte wieder zu Vinnie Morris rüber. »Siehst du? Hab ich dir nicht gesagt, dass es sich lohnen würde, ihn herkommen zu lassen?«
    »Genau das hast du gesagt.«
    Jo Jo gefiel nicht, wie das hier ablief. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wovon Hasty da redete. Er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, warum die Horsemen mit ihren Gewehren im Wald herumrannten. Zum ersten Mal hörte er etwas von diesen Internationalisten, wer immer das war. Aber er merkte, dass Gino sich über sie beide lustig machte, und deswegen kam er ins Schwitzen. Soweit er wusste, war Hasty kein Mann, der sich gern verspotten ließ. Er hatte keine Ahnung, wie man sich in so einer Situation verhalten sollte.
    »Da fliegen sicher eine Menge nicht gekennzeichneter UN-Hubschrauber über … äh, wo kommen Sie gleich noch her?«
    »Paradise«, sagte Hasty. Sein Gesicht hatte einen hölzernen Ausdruck angenommen.
    »Ah, ja«, sagte Fish, »Paradise.«
    »Ich habe die Absicht, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen«, sagte Hasty. Seine Stimme klang heiser und gepresst. »Das gebe ich zu. Aber Sie machen auch Geschäfte mit mir und, zum Teufel noch mal, wenn Sie es nicht tun wollen, dann sagen Sie es einfach, und dannbringe ich mein Geld zu jemand anderem, wo keine dämliche Schwuchtel im Vorzimmer sitzt.«
    Eine ganze Weile herrschte Stille im Büro. Vinnie sah Jo Jo weiter völlig ausdruckslos an. Dann lächelte Fish langsam.
    »Er hat ein obszönes Wort benutzt, Vinnie.«
    Vinnie Morris nickte wortlos, seine Augen immer noch auf Jo Jo gerichtet.
    »Ganz schön mutig, meinst du nicht?«
    Vinnie erwiderte nichts.
    »Also«, sagte Hasty heiser. »Wollen Sie nun mit mir ins Geschäft kommen oder nicht?«
    »Natürlich will ich das«, sagte Fish. »Lassen Sie uns ins Detail gehen.«

    Dieses eBook wurde von der Plattform libreka! für Till Leffler mit der Transaktion-ID 2949863 erstellt.
38
    Suitcase Simpson errötete.
    »Und? Wolltest du das schon mal tun?«, fragte Cissy Hathaway. Sie saßen am helllichten Nachmittag auf einem breiten Doppelbett im Holiday Inn und tranken kalifornischen Sekt aus kleinen Plastikbechern.
    »Jesus, nein«, sagte Simpson. »Cissy, du weißt doch, dass ich nicht so viel Erfahrung habe. Ich meine, du bist zwar nicht meine Erste, nur, na ja, ich muss noch eine Menge lernen.«
    »Aber du bist jung«, stellte Cissy fest, »und energiegeladen.«
    Sie trank ihren Sekt aus und schenkte sich wieder etwas ein.
    »Ein Hoch auf die jugendliche Energie«, sagte sie.
    Simpson errötete wieder und trank auch, weil er nicht wusste, was er sonst mit seinen Händen anfangen sollte. Eigentlich mochte er Sekt gar nicht. Im Vergleich zu Pepsi war er ziemlich sauer, aber wiederum süßer als

Weitere Kostenlose Bücher