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Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Titel: Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Hauses: Wir nehmen zwei Portionen Spießbraten mit Rettichsalat, Wasser und eine Karaffe Weißwein aus der Gegend.«
    Maria Roth notierte sich die Bestellung.
    Dengler sah, wie sie zögerte.
    Sie will mir etwas sagen.
    Maria Roth setzte sich.
    »Roberts Schwester hat einen neuen Detektiv angestellt. Robert war dagegen. Sie hat es trotzdem gemacht.«
    Sie wies mit dem Daumen hinter sich auf einen Tisch, der im Schatten nahe am Fenster stand.
    »Dort sitzt er«, sagte Maria Roth.
    Dengler fühlte, wie sich seine Muskeln versteiften.
    In der Ecke saß das Wiesel vor einer Portion Spießbraten. Er kaute mit vollen Backen und winkte zu Georg Dengler hinüber.
    »Dem Widerling wollte ich nie mehr begegnen«, sagte Dengler.
    »Jetzt schnüffelt der in unseren Angelegenheiten herum«, sagte Maria Roth und stand auf.
    »Wer ist das?«, flüsterte Olga.
    »Das ist der Privatdetektiv, der mich mitgeschleppt hat, um die ledigen Mütter zu kontrollieren. Er heißt Gerd Rümmlin, ist auch Privatdetektiv. Ich nenne ihn das Wiesel.«
    Sie kicherte leise. »Der Name passt.«
    Rümmlin wischte sich mit der Serviette den Mund ab und stand auf. Eilig lief er durch das Lokal und stand dann vor Dengler.
    »Hallo, Georg«, sagte er, »ich hab schon die ganze Zeit versucht, dich zu erreichen. Weißt du schon das Neueste?«
    »Du wirst es mir sicher sagen«, sagte Dengler betont gelangweilt und blickte nach draußen.
    Das Wiesel setzte sich unaufgefordert.
    Dengler registrierte, wie sich der alte Albert Roth umdrehte und unter der Schiebermütze zu ihnen herüberstarrte. Auch Kurt Roth hinter der Bar sah zu ihnen. Er stand mit einem Glas in der Hand und einem Abtrockentuch hinter der Theke, aber er trocknete das Glas nicht ab.
    Das Wiesel drehte sich um, winkte Maria Roth zu und bestellte ein Bier. Sie tat so, als habe sie es nicht bemerkt. Rümmlin beugte sich über den Tisch.
    »Ich bearbeite jetzt deinen Fall.«
    Dengler verzog keine Miene: »Erzähl mir doch mal was richtig Neues ...«
    Das Wiesel flüsterte enttäuscht: »Du weißt schon ...? Ist ja auch egal. Ich versuche rauszufinden, was mit diesem Vertrag los ist. Aber in diesem gottverdammten Kaff hält jeder die Klappe. Was hast du rausgefunden?« In diesem Augenblick servierte Maria Roth ihnen den Spießbraten, den Rettichsalat, das Wasser und den Wein. »Was hast du rausgefunden?
    Wir sind doch Kollegen ...«, fragte Rümmlin erneut.
    »Nichts«, sagte Dengler, »nichts und nochmal nichts. Und jetzt möchte ich in Ruhe und nur in Begleitung dieser Dame zu Mittag essen.«
    Rümmlin zog den Kopf zurück. »Es wäre besser für dich, du arbeitest mit mir zusammen«, stieß er hervor, stand auf und stolzierte beleidigt zurück an seinen Platz.
    * * *
    Olga schmeckte der Spießbraten sichtlich.
    »So satt war ich lange nicht mehr«, sagte sie und klopfte sich
    mit der flachen Hand auf den Bauch.
    »Ich werde jetzt zu dem alten Mann dort an dem Tisch gehen und ihn fragen, ob er etwas von Juniors Vater weiß. Vielleicht war er zu dieser Zeit in Gündlingen.«
    Olga nickte.
    »Ich gehe mit dir«, flüsterte sie ihm zu.
    Dann erhoben sie sich und gingen zu dem runden Tisch hinüber.
    Dengler fragte, ob sie sich zu ihm setzen dürften. Albert Roth antwortete mit einer einladenden Handbewegung.
    Der alte Mann schaute ihn unter dem Rand seiner Schiebermütze hinweg an.
    »Jagen Sie uns nun schon im Rudel?« Er wies mit der Hand auf das Wiesel, das von seinem Platz aus zu ihnen herüberstarrte.
    »Ich arbeite nicht mehr für die Sternbergs«, sagte Dengler.
    Der alte Mann wog leise den Kopf hin und her, als prüfe er, ob er Dengler glauben solle oder nicht.
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Robert Sternberg kam herein. Er winkte Dengler kurz zu, ignorierte das Wiesel und setzte sich an einen Fensterplatz.
    Maria Roth war sofort bei ihm und brachte ihm die Speisekarte.
    Sie geht auf einmal so leicht. Sie schwebt. Die beiden sind ein Paar!
    Dengler erinnerte sich an die kleine tänzerische Bewegung, die Maria damals angedeutet hatte, als er sie nach ihrer Zukunft im Schlosshotel gefragt hatte. Tatsächlich ging von beiden ein Strahlen aus. Die Art und Weise, wie sie sich ansahen, als Maria die Bestellung notierte, ließ daran keinen Zweifel.
    »Wir sind ein öffentliches Lokal«, knurrte Albert Roth unter der Schiebermütze, »wie Sie sehen, kann jeder zu uns kommen, solange er zahlt.«
    Dengler lachte.
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Ich arbeite an einem anderen Fall. Und

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