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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht?«, erwiderte Edeard. »Sie hat sich geändert. Sie ist zu einem Teil unserer Gesellschaft geworden. Das ist eine Bestätigung für uns alle, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Eine Mahnung, dass wir nicht nachlassen dürfen, wenn du mich fragst.«
    »Was auch immer«, entgegnete Macsen müde. »Jedenfalls hat es Dinlay eine ganze halbe Minute gekostet, sich Hals über Kopf in die Tochter zu verlieben. Wie üblich.«
    »Naja, vielleicht packt er's diesmal. Genug Zeit zum Üben hatte er ja.«
    »Keine Chance.«
    Edeard dachte an das kokette Lächeln, das Hilitte ihm bei ihrer ersten Begegnung am Hafen geschenkt hatte. Macsen hat recht, die Zeichen stehen nicht gut.
    In dem Moment öffnete Dinlay die Tür und schaute Macsen mit zögerndem Blick an.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Edeard und begrüßte seinen Freund mit einer herzlichen Umarmung.
    Dinlay erwiderte die Umarmung, die Freude und Erleichterung waren in seinem Geist nur zu offensichtlich. »Wir hatten wirklich schon angefangen, uns Sorgen zu machen, weißt du.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Edeard, »und ich danke euch für eure Anteilnahme. Aber die Welt da draußen ist groß, und wir wissen so wenig über sie. Ich sag' euch, ich habe Sachen gesehen ...?«
    »Ehrlich? Erzähl!«
    »In der südlichen See sind wir auf riesige Steinwesen, groß wie schwimmende Koralleninseln, gestoßen. Ich hab' sogar auf einem gestanden. Und Bäume! Herrin, die Bäume auf Parath - ein ganzer Kontinent auf der anderen Seite Querencias -, ich schwör euch, die waren so hoch wie der höchste Turm in Eyrie. Und die Tiere, die wir entdeckt haben! Habt ihr schon die gesehen, die wir mitgebracht haben? Und das waren bloß die kleineren. Auf Maraca, dem Kontinent hinter Parath, lebte etwas, das war so groß wie ein Haus, es hatte blaue Haut und schlich in den Sümpfen herum. Und erst die Dschungel! Um den Äquator herum auf Maraca herrscht ein Klima, das die Temperaturen in Charyau wie einen milden Winter erscheinen lässt. Man hat das Gefühl, in einem Dampfbad zu sein.«
    »Du bist doch noch nie in Charyau gewesen«, wandte Macsen ein.
    »Ich nicht, aber Natran«, hielt Edeard dagegen. »Und er hat mich an seiner Erinnerung teilhaben lassen.«
    »Herrin, ich wünschte, ich wäre mit dir gekommen«, meinte Dinlay wehmütig.
    »Das hab' ich auch schon gesagt«, brummte Macsen. »Du siehst ja, was passiert, wenn du uns die Verantwortung überlässt.«
    »Wir sind ja wohl kaum schuld«, protestierte Dinlay hitzig.
    Edeard und Dinlay wechselten einen heimlichen Blick. »Na schön«, seufzte Edeard. »Erzählt mir, was in meiner Stadt passiert ist.«
    Die Unsere-Stadt-Bewegung hatte sich kurz nach dem Aufbruch der Flottille formiert, begann Dinlay zu berichten. Der auslösende Funke war offenbar ein Streit in Tosella gewesen. Ein frisch verheiratetes Paar hatte für sich ein paar zusammenhängende freie Zimmer in einem großen Haus zwischen dem Blauen Turm und dem Hidden Canal aufgetrieben. Die Zimmer befanden sich ganz oben im Dachgeschoss und besaßen unterschiedlich hohe Böden mit einer welligen Stufe, was der Grund dafür war, warum sie nie in Anspruch genommen worden waren. Nichtsdestotrotz gab es an einem Ende einen ziemlich großen Raum, in dem der Mann seine Juwelierwerkstatt einrichten konnte. Doch hatten sie, so wie es üblich war in Makkathran, ihren Wohnsitz nicht vor ihrer Hochzeit angemeldet. Und damit hatte der ganze Arger begonnen. Das Paar kam aus seinen Flitterwochen zurück und fand eine Besucherfamilie von auswärts in seinen Räumen vor, die kurzerhand dort eingezogen war.
    »Vorübergehend«, knurrte Macsen. »Mehr nicht. Zwei Brüder hatten ihre Mutter aus der Provinz Fandine nach Makkathran gebracht, damit sie das Geleit eines Skylords empfing. Sie hatte die Gicht und litt unter einsetzendem geistigen Verfall. Den letzten Skylord hatten sie um eine Woche verpasst, und andere hatte die Astronomengilde noch nicht gesichtet, also würde es wahrscheinlich mehrere Monate dauern, bis der nächste eintraf. Über einen so langen Zeitraum konnten sich die Brüder ein Zimmer im Gasthaus oder in einer der neuen Herbergen draußen in den Dörfern einfach nicht leisten. Die freien Zimmer waren eine naheliegende Lösung.«
    »Das jungvermählte Paar forderte die Familie auf zu verschwinden«, sagte Dinlay. »Woraufhin einer der Söhne schnurstracks loszog und den Wohnraum beim Belegungsamt am Gerichtshof auf sich und die Seinen eintragen ließ. Da sie nachweislich die

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