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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Pistolen. Der Widerstand zog sich auf einige wenige Gildenanwesen und -hallen zusammen. Der Rest des Dorfes war im Begriff, bis auf die Grundmauern niederzubrennen. Es gab nichts, was noch gerettet werden konnte. Außer Salrana.
    Mühsam richtete sich Edeard auf und begann wieder Richtung Marktplatz zu rennen. Einmal huschte ein Bandit die Straße entlang an ihm vorbei, keine fünf Meter entfernt. Der Mann ahnte keine Sekunde, wie nah sie sich waren. Es wäre so leicht für Edeard gewesen, ihn zu töten, eine kleine Befriedigung seiner Rachegelüste daraus zu ziehen. Aber das hätte dem Wachturm-Banditen nur verraten, wo er war, und ungeachtet all seiner Wut und Verzweiflung war Edeard sich vollkommen darüber im Klaren, dass er weder die Fähigkeiten noch die Kraft dazu besaß, diese Konfrontation zu gewinnen.
    Er raste an drei weiteren Banditen vorbei, bevor er auf den Marktplatz stürmte. Das ganze Karree war von einer einzigen Flammenwand umgeben, aber zwischen den Ständen war es kühler. Zwei Banditen drückten dort eine Frau zu Boden und lachten grölend, während ein dritter sie vergewaltigte. Ihre Rennfüchse streiften um die kleine Gruppe herum und hielten Wache.
    Edeard konnte nicht einfach dastehen und nichts tun. Er kannte die Frau, auch wenn er ihren Namen nicht wusste; sie arbeitete in der Gerberei, half dort, die Tierhäute zu präparieren.
    Das Erste, an dem die Banditen merkten, dass etwas nicht stimmte, war, dass ihre Rennfüchse plötzlich aufhörten, sie zu umkreisen. Alle sechs Bestien hielten inne und schwangen ihre Köpfe herum. Ihre riesigen Mäuler entblößten Fänge von der Größe menschlicher Finger.
    »Was –«, entfuhr es einem der Banditen. Er brachte seine Waffe in Anschlag, doch es war schon zu spät. Die Rennfüchse stürzten sich auf sie. Kurz darauf hallte der Platz um die Stände von noch mehr Schreien wider.
    »Ah, da steckst du also«, sagte eine Longtalkstimme hämisch. »Ich hatte schon Sorge, dass du vor mir weggelaufen wärst.«
    Wütend fletschte Edeard die Zähne und starrte in den rauchverhangenen Himmel. So sehr er sich auch anstrengte, es gelang ihm nicht, ausmachen, von wo der Longtalk ausging.
    »Erzähl, was treibst du da, abgesehen davon, dass du meine Leute massakrierst? Oh, ja, jetzt seh ich’s.«
    In diesem Moment bemerkte Edeard Salrana, die zusammengekauert hinter dem Tresen an der Kornwaage hockte und mit verwirrtem Gesichtsausdruck nach oben blickte. Er sprintete auf sie zu.
    »Er ist am Marktplatz«, gab der Bandit über das ganze Dorf hinweg an seine Leute durch. »Umzingelt ihn.«
    Edeard nahm Angreifer wahr, die ihre Richtung änderten und auf ihn zusteuerten.
    »Oh, die ist ja ganz allerliebst. Das blutjunge Ding von der Kirche, hab ich recht? Ja, jetzt erkenne ich sie. Glückwunsch, mein kleiner, zäher Freund. Eine hervorragende Wahl. Ganz ohne Frage ist sie’s wert, alles für sie zu riskieren.«
    Edeard erreichte die Kornwaage und ließ seine Tarnung fallen. Erschrocken keuchte Salrana auf, als er direkt vor ihr auftauchte.
    »Hab dich.«
    Edeard spürte die Genugtuung, die aus dem Longtalk des Banditen sprach, nur zu deutlich. Extrem schwach konnte er das Trommeln von Füßen fühlen, Beinmuskeln, die sich mit aller Kraft dehnten, um zu ihm zu kommen, um den gefürchteten Jungen zufassen .
    »Ganz zum Schluss werde ich dir die Augenlider abschneiden, damit du keine andere Wahl hast, als dabei zuzusehen, wie ich sie ficke«, sagte der Bandit. Eine finstere Vorfreude brach sich in seiner Longtalkstimme Bahn. »Es wird das Letzte sein, was du siehst, bevor du stirbst. Mit diesem Wissen wirst du direkt in den Honious fahren; ich werde sie für mich selber behalten. Sie kommt mit mir, mein unerschrockener Held. Und ich werd sie mir jeden einzelnen Abend vornehmen. Ja, deine Liebste wird die nächsten Jahrzehnte damit verbringen, meine Kinder zu gebären.«
    »Steh auf«, schrie Edeard und zerrte an Salranas Arm. Sie weinte, ihre Gliedmaßen waren schlaff und reagierten kaum. »Lass nicht zu, dass er mich kriegt«, schluchzte sie. »Bitte, Edeard. Töte mich. Das könnte ich nicht ertragen. Ich könnte es nicht, lieber will ich die Ewigkeit im Honious zubringen.«
    »Niemals«, sagte er. Er legte seine Arme um sie und umschloss sie mit seiner Tarnung.
    »Schafft die Rennfüchse zum Marktplatz«, befahl der Bandit. »Setzt sie auf sie an. Lasst sie ihre Witterung aufnehmen.«
    »Komm mit«, flüsterte Edeard. Er setzte sich in Richtung Hauptzugang in

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