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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Für eine zutiefst fromme Frau funkelte ihr Geist in außergewöhnlich mächtiger Wut.
    Die Banditen und ihre Rennfüchse würden sie in Stücke reißen, dessen war Edeard sich sicher. »Mach, dass du da wegkommst«, befahl er Salrana. »Sofort. Raus aus dem Fenster und in den Garten. Lass sie nicht an dich herankommen, bleib in Bewegung. Lauf in Richtung Marktplatz, er ist gepflastert, da brennt es nicht. Wir treffen uns an der Kornwaage.«
    »Oh, Edeard …«
    »Tu es. Tu es jetzt.«
    Er rannte hinüber zum Fenster. Es würde kein so großer Sprung sein hinab auf die Straße. Das Massaker, das die Rennfüchse unter den überlebenden Ge-Wölfen anrichteten, war beinahe vorbei. Um die, welche auch immer von ihnen als Sieger hervorgingen, würde er sich schon kümmern. Flammen jagten über die Strohdächer der terrassenförmig angelegten 59 Hütten gegenüber. Türen wurden aufgerissen und Männer stürmten heraus, die Schilde fest um ihre Körper, die Messer hoch in der Hand. Die Banditen hoben ihre Waffen, und das Getöse begann von Neuem. Wie betäubt sah Edeard, wie ihre gedrungenen Pistolen eine blau-purpurrote Flamme ausspuckten. Auf irgendeine Weise vermochten sie Dutzende von Kugeln abzufeuern und luden sich in Windeseile wieder auf. Die Dorfbewohner wankten und schlugen vor Schmerzen wild um sich, als die Geschosse ihre Schilde durchbrachen.
    »Ihr Schweine!«, brüllte Edeard und sprang.
    »Nein! Tu das nicht.« Akeems Longtalk war stark genug, um das halbe Dorf innehalten zu lassen. Sogar die Waffen blieben für einen kurzen Moment still.
    Edeard landete auf dem Boden. Seine ungeschützte Ferse jagte einen jähen Schmerz sein Bein hinauf. Er wandte sich dem nächsten Banditen zu und beugte die Knie, als ob er eine Ringkampfhaltung einnehmen wollte. Irgendwie spürte er, dass sowohl Akeem als auch der Angreifer im Wachturm in diesem Moment den Atem anhielten. Der Bandit vor ihm hob seine geheimnisvolle Waffe und stieß ein erfreutes Knurren aus. Edeard streckte seine dritte Hand aus und schloss sie um die Pistole. Er war sich nicht sicher, ob sein eigener Schild so viele auf ihn einprasselnde Geschosse abwehren konnte, aber wie bei jeder Feuerwaffe musste man auch bei dieser zuerst einmal abdrücken. Die Augen des Banditen weiteten sich vor Erstaunen, als er feststellte, dass seine eigene Abschirmung Edeards Kräften nicht standhalten konnte. Dann musste die Straße ein fassungsloses Kreischen erdulden, als die Finger des Banditen in rascher Folge umgeknickt wurden. Unter dem fassungslosen Blick des Banditen drehte Edeard die Waffe herum, bis der Mann direkt in das Mündungsrohr glotzte. Dann betätigte er den Abzug. Die Entladung war beeindruckend, auch wenn es knapp eine Sekunde dauerte, bis etwas fauchend im Mechanismus der Walle erwachte. Der Schuss pustete dem Banditen den Kopf weg. Blutige Fetzen landeten klatschend im Staub.
    Drei andere Banditen rissen ihre Waffen hoch. Edeard spannte sich an und packte sie fest mit seiner dritten Hand, sodass sie sich nicht mehr zu rühren vermochten. »Schnappt sie euch«, sagte er zu den überlebenden Dorfbewohnern, die aus den brennenden Häusern heraustaumelten.
    »Oh, dein Tod wird köstlich sein«, sandte der Bandit im Wachturm.
    Hinter Edeard krachte ein Pistolenschuss. Er zuckte zusammen und wirbelte herum, nur um zu sehen, wie der fünfte Bandit auf seine eigene Waffe stürzte, von einem Rudel Ge-Schimpansen überwältigt, das von Akeem instruiert worden war.
    »Ich sagte ›Tu das nicht‹«, schalt Akeem ihn über Longtalk.
    »Danke schön«, erwiderte Edeard. Die Dorfbewohner machten mit den Banditen in einer Art und Weise kurzen Prozess, die er einigermaßen beunruhigend fand. Edeard ließ die drei blutigen Kadaver los. Dann wandten sich alle ihm zu, seine Anweisungen erwartend.
    »Geht aufs Gildengelände«, sagte er zu ihnen und erkannte gleichzeitig, wie sehr sein Befehl zu einem unheimlichen Echo von Melzars Anweisungen damals im Wald geriet. »Bildet Gruppen. Das wird euren Schilden echte Festigkeit verleihen.«
    »Du auch, Junge«, sagte Akeem, als Edeard eine der Waffen der Banditen vom Boden aufhob. Sie war wesentlich schwerer, als er erwartet hätte. Eine rasche Inspektion mit seinem Fernblick ließ einen außerordentlich komplizierten Mechanismus erkennen. Abgesehen von der Abzugsvorrichtung kapierte er überhaupt nichts davon. In dem Metallbehälter vor dem Griff schienen nicht mehr viele Kugeln übrig zu sein. »Ich muss Salrana

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