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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ergebnis für jemanden, der so unvertraut mit unserer Stadt ist wie du.«
    »Danke, Sir.«
    »Erlaube mir, dich Meister Graley von der Geographengilde und Imilan von der Chemikergilde vorzustellen. Das hier ist Konstabler Edeard aus der Rulan-Provinz; ein Freund meines früheren Meisters.«
    »Meister.« Edeard verbeugte sich förmlich. Dann wurde er Zeuge, wie Salrana ihren Rock anmutig ein winziges Stück anhob, während sie eine eigentümliche kleine Verbeugung vollführte, die ein leichtes Einknicken der Knie bei gleichzeitig mustergültig durchgestrecktem Rücken mit einschloss.
    »Und Novizin Salrana«, sagte Finitan sanft. »Ebenfalls aus Rulan.«
    »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte Imilan.
    Edeard kümmerte es nicht, in welcher Art und Weise die Blicke des Meisters auf Salrana verweilten.
    »Ihr seid weit fort von zu Hause, Novizin«, sagte der Meister.
    »Nein, Sir«, erwiderte sie höflich. »Makkathran ist jetzt mein Zuhause.«
    »Gut gesagt, Novizin«, sagte Finitan. »Ich wünschte, alle unsere Bürger würden ihre Stadt so hochschätzen wie Ihr.«
    »Bitte, Finitan«, tadelte ihn Graley. »Dafür ist heute nicht der Tag.«
    »Entschuldige vielmals.« Er wandte sich wieder den Jugendlichen zu. »Und, Edeard, hattest du schon einen Zusammenstoß mit kriminellen Elementen?«
    »Mit ein paar, Sir, ja.«
    »Er ist viel zu bescheiden, Sir«, sagte Salrana. »Er hat seinen Trupp angeführt, als sie ein paar Diebe auf dem Silvarum-Markt verfolgten. Und die gestohlenen Sachen hat er auch wiederbeschafft.«
    Linkisch verlagerte Edeard unter den prüfenden Blicken aller drei Meister sein Gewicht.
    »Und schuften diese Missetäter jetzt in der Trampello-Mine, um für ihr Vergehen zu büßen?«, fragte Imilan.
    »Nein, Sir«, musste Edeard gestehen. »Sie sind entkommen. Diesmal. Aber das wird ihnen nicht noch mal gelingen.«
    »Das denke ich mir«, sagte Finitan leicht belustigt. »Komm mit, Edeard, ich möchte dich dem Bürgermeister vorstellen. Höchste Zeit, dass er mal wieder einen ehrenhaften Mann zu sehen bekommt.«
    »Sir?«
    »Ein alter Witz. Wir geraten im Rat oft aneinander.« Er bedeutete ihnen, ihm zu folgen. »Nicht wegen irgendwelcher für das reale Leben wichtiger Dinge natürlich.«
    Der Bürgermeister stand neben dem Podium, auf dem er die Epauletten überreicht hatte, und unterhielt sich gerade mit der Pythia. Falls er nicht daran interessiert war oder es ihm sogar ungelegen kam, einem noch taufrischen Konstabler vorgestellt zu werden, so ließ er sich das jedenfalls nicht anmerken. Nie zuvor war Edeard einem so perfekt abgeschirmten Verstand begegnet. Nicht dass ihn der Mann im Augenblick groß interessiert hätte, er war ganz und gar von der Pythia bezaubert. Edeard hatte eine uralte Frau erwartet, voll großmütterlicher Wärme. Stattdessen hatte die Pythia sich zu seiner Verblüffung die Schönheit einer Frau bewahrt, die nach wie vor ihrer zweiten Jahrhunderthälfte entgegenblickt. Eine Schönheit, die nur noch verstärkt wurde durch die goldgesäumte Robe und die fließende Kapuze, die ihr Gesicht schwach überschattete.
    Abermals vollführte Salrana ihre merkwürdige Verbeugung.
    »Die Gnade der Herrin sei mit dir, mein Kind«, sagte die Pythia. Sie klang gelangweilt, so, wie die Aristokratie Makkathrans immer klang, wenn sie nicht umhin kam, sich mit denen zu befassen, die sie für nicht ebenbürtig hielt. Was Edeard von der Pythia allerdings nicht erwartet hätte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Beängstigend hellblaue Augen fixierten ihn, umwallt von kräftigem, bronzefarbenem Haar, in das goldene und silberne Blätter eingeflochten waren. Sie verengte die Augen, musterte ihn abschätzend, ein Blick, der Edeard fast das Herz brach. Es war, als hätte er sie irgendwie enttäuscht, ein entsetzlicher Gedanke. Doch dann lächelte sie, vertrieb seine Sorge. »Tatsächlich, Ihr scheint mir ein interessanter junger Bursche zu sein, Konstabler«, sagte sie.
    »Meine Herrin?«, stammelte er. Irgendwie konnte er die Fernsicht der Pythia auf sich spüren, als würde sie in seinem Geist umhertasten. Es war etwas beunruhigend Intimes an dem Kontakt. Und sie war so unglaublich schön. Bloß einen Meter entfernt. Ihr angedeutetes Lächeln offen und verlockend.
    Salrana neben ihm ächzte auf.
    »Ganz so erhaben bin ich nicht«, sagte die Pythia leichthin. »Es gibt nur eine wahre Herrin. Die gebräuchliche Anrede für mich lautet Ehrenwerte Mutter.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Ehrenwerte

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