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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ich mal erleben würde, wie du deine Augen vor der Wahrheit verschließt.«
    »Ich verschließe meine Augen nicht vor der Wahrheit. Du hast mich was gefragt und ich hab geantwortet.«
    Sie blieben am oberen Ende der Treppe stehen und schauten hinab in den weiten Innenhof. Am Rand des Schwimmbeckens leuchtete eine dünne Linie aus blassem Orange. Sie ließ das Wasser ungeheuer einladend erscheinen. Edeard wusste, dass viele der Konstabler des Nachts gern einmal hineinsprangen. Doch sein Bauch fühlte sich immer noch entschieden zu schwer an nach dem Gelage, und so entschied er sich widerstrebend dagegen.
    »Eigentlich hast du nicht geantwortet«, sagte Kanseen. »Das Einzige, was du zugegeben hast, ist, dass du sie kennst, was immer noch kein Licht auf das Verhältnis wirft, in dem du zu ihr stehst.«
    »Die Herrin erlöse mich, du hast dir sämtliche Lektionen von Meister Solarin wirklich sehr zu Herzen genommen, stimmt’s?«
    »Meine Noten sind fast so gut wie deine, ja. Also, jetzt rück schon raus, hast du auf dieser langen Reise durch die Berge und quer durch die Moore voll von Ungeheuern irgendwann mal mit ihr geschlafen?«
    »Nein!«
    »Warum nicht? Sie ist doch sehr hübsch. Und schlank. Und ich sehe doch, worauf dein Blick verweilt, wenn wir auf Streife sind.«
    »Sie ist viel zu jung, zum ersten. Und zum zweiten wird sie erst noch hübsch. Die Ärzte in Makkathran haben viel bessere Salben, als wir auf unserer Karawane hatten.«
    »Edeard!« Kanseen lachte schockiert auf. »Ich glaube, dass ist das Gemeinste, was ich dich jemals über jemanden sagen gehört hab, ganz zu schweigen über deine kleine Schwester.«
    »Herrin, du bist schrecklich. Beantworte ich eine Frage nicht zu deiner Zufriedenheit, verschließe ich meine Augen vor der Wahrheit; gebe ich dir eine ehrliche Antwort, nennst du mich gemein.«
    Zerknirscht saugte sie an ihrer Unterlippe. »Tut mir leid. Aber du verstehst doch, warum.«
    »Nicht wirklich.« In dem kupferfarbenen Schimmer, den die Oberfläche des Schwimmbeckens hinaufwarf, betrachtete Edeard ihr Profil. In diesem Licht wirkte sie mit ihrem ausgeprägten Kinn und der schmalen Nase fast aristokratisch, die Haut verführerisch dunkel gemalt. Sie wandte ihm ihr Gesicht zu, legte den Kopf ein wenig zur Seite, in dieser fragenden Art und Weise, die er so mochte.
    Er beugte sich vor und küsste sie.
    Sie presste sich an ihn. Hände glitten über seinen Rücken. Für dieses eine Mal ließ er seine mentale Deckung fallen, zeigte ihr, wie sehr er ihre Berührung genoss, die Nähe … Nach einer Ewigkeit endete der Kuss. Ihre Nase rieb gegen seine Wange, und sie ließ ihn spüren, wie viel ihr dies alles bedeutete.
    »Komm mit zu mir«, flüsterte er. Seine Zunge schnellte hervor und leckte ihr Ohrläppchen. Sie erschauderte. Heiße Lineaturen der Lust flackerten durch ihren Geist. Entzückt nahm er ihre Brüste an seinem Oberkörper wahr und umarmte sie fester. Das wird die beste Nacht aller Zeiten.
    »Nein«, sagte sie. Ihre Schultern sanken herab, dann legte sie ihre Hände an seinen Oberkörper und drückte ihn sanft zurück, um die Umarmung zu beenden. »Es tut mir leid, Edeard. Ich empfinde viel für dich, wirklich, das weißt du. Und genau das ist das Problem.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es könnte funktionieren mit uns, mit dir und mit mir. Ich glaube es wirklich. Erst Verliebte, dann Eheleute, schließlich Eltern. Das alles. Ich hätte keine Angst davor. Es ist einfach der Zeitpunkt, der nicht stimmt. Er ist falsch.«
    »Der Zeitpunkt?«
    »Ich glaube nicht, dass du für eine langfristige Beziehung schon bereit bist. Und wenn ich eins mit Sicherheit nicht brauchen kann, dann eine weitere von diesen flüchtigen Affären. Nicht mit jemandem, an dem mir so viel liegt.«
    »Es müsste ja keine flüchtige Affäre sein. Ich bin bereit, mich an jemanden zu binden, der mir so wichtig ist wie du.«
    »Oh, Herrin, du bist so süß«, seufzte sie. »Nein, Edeard. Gegen den Leitstern Salrana komm ich nicht an. Du stehst ihr näher, als du glaubst, oder zugeben willst. Und wie auch nicht, nach allem, was ihr gemeinsam habt. Ich bin nicht eifersüchtig, naja, nicht direkt. Aber sie würde immer zwischen uns stehen, solange du dir über deine Gefühle nicht klargeworden bist.«
    »Sie ist nur ein Kind, das aus dem gleichen Dorf kommt wie ich, mehr nicht.«
    »Öffne deine Gefühle für mich, zeig mir deinen nackten Geist und sag, dass du nicht mit ihr ins Bett willst, dass du dir nicht ihren

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