Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
stinkwütend .
    Ilanthes kurzer Anruf hatte ihn ausgesprochen beunruhigt. Noch nie hatte er sie enttäuscht. Die Folgen waren verheerend, wie sie ihm in bemerkenswert knappen Worten klargemacht hatte. Er wünschte nur, dass ihm genug Zeit blieb, um Troblum für diesen Frevel leiden zu lassen.
    Er rauschte durch die Dreierverbindungsstelle, die ihn in Sektor 7-B-5 brachte. Irgendeine schwachköpfige Technikerin schlenderte nach einer langen Schicht mitten auf dem Korridor zurück in ihre Unterkunft. Marius stürmte an ihr vorbei und schlug dabei ihren Arm zur Seite, der sofort unter dem Aufprall brach. Sie wurde herumgewirbelt und knallte gegen die Wand. Schreiend sank sie zu Boden.
    Die Tür zu Troblums Quartier befand sich direkt voraus, seit zwei Minuten von Marius’ eigener Sicherheitsstufe-Neun-Authentifizierung verschlossen, um den kleinen Mistkerl an der Flucht zu hindern. Die internen Sensoren der Unterkunft zeigten Troblum an einem Tisch sitzend und sich in ekelerregender Weise einen spätabendlichen »Snack« einverleibend.
    Marius wurde langsamer, während sein U-Shadow die Tür entriegelte. Als er sie erreichte, öffnete sie sich, und er preschte hindurch. Troblum hob den Kopf. Krümel seines Burgerbrötchens fielen ihm von den Mundwinkeln. Trotz seiner vollgestopften Backen schaffte er es, einen überraschten Gesichtsausdruck zustande zu bringen.
    In diesem Moment krachte ein Disruptorimpuls in ihn hinein, der ein geisterhaft-grünes phosphoreszierendes Flackern im Quartier erzeugte. Marius ließ ihm augenblicklich einen Schuss aus der Jelly Gun folgen. Der würde seine Memorycell binnen weniger Sekunden zerstören, womit nur noch Troblums gesicherter Speicher auf Arevalo zurückblieb.
    Doch anstatt sich in einen ineinandersackenden blutigen Klumpen aufzulösen, zerplatzte Troblum nur wie eine Seifenblase. Ein Rinnsal aus Metallstaub ergoss sich aus der Wand hinter dem Tisch, dort, wo der Jelly-Gun-Schuss eingeschlagen war. Marius war vor Schreck wie erstarrt, seine Feldscanfunktionen huschten umher. Das war nicht Troblum gewesen. Nicht ein Hauch von biologischer Materie befand sich in dem Raum. Sein Blick fiel auf ein halb zusammengeschmolzenes elektronisches Modul, das auf dem Stuhl lag, vom Disruptorstoß ruiniert.
    Ein Solido-Projektor.
    In völligem Schweigen starrte Marius ihn an.
    »Was ist passiert?«, fragte Neskia, als sie mit großen Schritten die Unterkunft betrat. Ihr langer Hals krümmte sich, sodass sie um Marius herumschauen konnte.
    »Sieht so aus, als wäre Troblum nicht ganz der fette Dummkopf, für den wir ihn gehalten haben.«
    »Wir finden ihn schon. Wird bestimmt nicht lange dauern. So groß ist diese Station ja nicht.«
    Marius fuhr herum, die Augen zu bedrohlichen schmalen Schlitzen verengt. »Wo ist sein Schiff?«, fragte er barsch.
    »Steht brav in der Luftschleuse«, erwiderte sie gelassen. »Ohne meine Erlaubnis kommt niemand hinein oder hinaus.«
    »Das will ich auch hoffen«, zischte Marius.
    »Jeder Zentimeter dieser Station wird mittels Sensoren oder auf sonst irgendeine Weise überwacht. Wir werden ihn finden.«
    Marius’ U-Shadow befahl dem Smartcore, ihm die Luftschleuse zu zeigen. Die Mellanie’s Redemption befand sich nach wie vor in der Mitte der großen weißen Halle. Rein optisch war sie da, das Luftschleusenradar erzeugte eine klare Reflexion ihres Rumpfs. Das Versorgungssteuerungsprogramm vermeldete einen steten Abfluss von Wartungsenergie durch die an ihrer Unterseite befestigten Kabel. Er fragte den Schiffssmartcore ab. Es erfolgte keine Reaktion.
    Marius und Neskia starrten sich an. »Scheiße!«
    Vier Minuten später betraten sie die Luftschleuse. Düster schaute Marius auf das lange, zapfenförmige Schiff mit seinen albernen geschwungenen Schwanzflossen. Sein Feldscan dehnte sich aus. Das Schiff war eine Illusion, hervorgerufen durch ein kleines Modul auf dem Boden der Schleuse. Er zertrümmerte den Solido-Projektor mit einem Disruptorimpuls. Das Raumschiffabbild erzitterte und schrumpfte zu einem wunderschönen nackten jungen Mädchen zusammen. Sie hatte blonde Haare, die ihr bis über die Schulterblätter herabhingen. »Oh, Howard«, stöhnte sie lüstern und strich sich mit den Händen über den Körper, »mach das noch einmal.«
    Marius stieß einen unkontrollierten Schrei aus und schoss ein zweites Mal auf das Modul. Es zerbarst in glühende Stücke; das Mädchen verschwand.
    »Wie in Ozzies Namen hat er das bloß geschafft?«, sagte Neskia. Ein

Weitere Kostenlose Bücher