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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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trug einen schwarzen Morgenrock. »Champagner?«, bot er ihr an.
    »Danke.« Sie ergriff das langstielige Glas, das Marakata ihr mit prüfendem Blick hinhielt. Die Art, wie die reservierte Frau direkt durch ihr Negligé hindurchzusehen schien, hatte etwas alarmierend Erotisches.
    »Ihr beiden solltet euch küssen«, sagte Likan.
    Araminta drückte sich gegen die statueske Frau, genoss die sinnliche Berührung. Marakata wusste, wie man küsste, so viel stand fest.
    Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, trank Araminta einen Schluck von dem Champagner, indessen Likan ihre Hand ergriff und sie langsam zu der Couch hinüberführte, wo Alsena wartete. Araminta kniete sich hin und küsste auch sie.
    Wie sie, während Likan weitere Anweisungen gab, damit fortfuhr, auch all die anderen Frauen zu küssen, befand sie, dass diese Erfahrung weniger ästhetisch war, als vielmehr einem speziellen Schema F folgte. Likan hatte sein Liebesleben durch und durch ritualisiert. Zum Abschluss küsste sie ihn. Danach zog er sie sanft hinüber zum Bett. Dann wünschte er, dass sie eine ganz bestimmte kniende Position einnahm, absolut sexpüppchenhaft. Eine der Haremsfrauen half ihm dabei, ihre Haare dekorativ über die Schultern zu legen.
    Clemance streifte Likan den Morgenrock ab. Araminta starrte auf seine riesige Erektion.
    »Ich hab ein Geschenk für dich.«
    »Ja«, erwiderte sie. »Das sehe ich.«
    »Ein Programm.«
    »Häh?«
    »Eine Melange, die ich über die Jahre hinweg selbst komponiert habe. Es erlaubt dir tiefere Einblicke in dein eigenes Bewusstsein, eröffnet Ebenen, die in ähnlicher Weise ans Unterbewusste grenzen, wie es die alten Yogis einst durch Meditation erreicht haben.«
    »Aha«, erwiderte sie. Na, wenn das kein Stimmungstöter war.
    Er lächelte sie zärtlich an und strich ihr über die Wange. »Ich verwende es selbst zur Konzentration. Es hilft, die Gedanken von allem Belanglosen zu befreien. Lässt dich zum Kreatürlich-Wesentlichen zurückkehren, das das Innerste unserer Persönlichkeit ausmacht.« Sein Gesicht näherte sich ihrem. »Es gibt keine Hemmungen, die man in so einem Zustand haben müsste, nichts, wofür man sich schämen müsste. Alles, was man tut, ist aufrichtig und rein.«
    »Keine Hemmungen?«
    »Klarheit ist nicht nur im Geschäftsleben nützlich, sondern auch in der Liebe. Indem man alles andere ausblendet, kann man sich vollkommen auf seine körperlichen Empfindungen konzentrieren. Selbst der allerkleinste Nervenimpuls wird so noch verstärkt.«
    »Du meinst, man kann seinen Orgasmus damit steigern?« Das Ganze klang verdächtig nach einer elektronischen Version der Sex-Aerosole, die sie und Bovey benutzten.
    »Genau. Außerdem sind angepasste Biofeedback-Routinen implementiert, die auf dein physisches Selbst einwirken können. Sobald du den Ausgangspunkt deiner körperlichen Lust bestimmt hast, kannst du es wiederholen.« Seine Stimme wurde sanfter, verführerisch. »So oft, wie deine Kräfte es zulassen.«
    Ihr U-Shadow teilte ihr mit, dass er ihr das Programm anbot. Plötzlich wurde Araminta in ihrem Negligé ausgesprochen heiß. »Scan es nach Infiltratoren und Trojanern«, wies sie ihren U-Shadow an, während sie Likan mit ruhigem Blick ansah.
    »Es ist sauber.«
    »Laden und ausführen.« Über ihre Exosicht sah sie, wie sich das Programm in einer ihrer Lakunen extrahierte. Es hatte große Ähnlichkeit mit einem Lernprogramm, dem sie gestattete, sich in ihren grauen Zellen auszubreiten. Instinkthaftes Wissen brodelte in ihrem Geist auf.
    »Hab keine Angst«, sagte Likan leise. »Ich benutze es mit dir. Damit wird unser erstes Mal spektakulär.«
    Sie nickte wortlos, wagte nicht zu sprechen. Dann stellte sie fest, dass die Gedankenklärung ein völlig simpler Vorgang zu sein schien; nicht unähnlich der dahinwogenden Einschlafphase, ohne sich jedoch darauf einzulassen. Ihr Atem wurde ruhiger und mehr und mehr wurde sie sich ihrer Körperrhythmen bewusst, dem Fluss nervöser Energie sowie ihres Herzschlags. Nebensächliche Gedanken fielen ab von ihr, bis sie sich ganz auf sich selbst konzentrierte, in dem Boudoir, auf dem Bett. Schließlich registrierte sie sogar die leichte Berührung des Stoffs auf ihrer Haut. Winzige Schweißperlen klebten an ihr. Sie vernahm das Geräusch von Kohlensäurebläschen, die in den Kristallflöten zischten. Likans Atmen. Sie sah, wie sich sein Arm um sie legte, sah seinen Fingerwink.
    Marakata gehorchte der Aufforderung und glitt schlangengleich

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