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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gebeugt. »Ich werde sie Euch zurückbringen, Sir. Vertraut mir.«
    »Nein, nein. Es darf zu keinem Kampf kommen. Zahlt ihnen das Lösegeld. Das ist die einzige Möglichkeit, sie unverletzt zurückzubekommen.«
    »Ich gebe Euch mein Wort, dass ich sie nicht in Gefahr bringen werde. Wenn es des Lösegelds bedarf, um sie zu befreien, werde ich es ihnen für Euch übergeben.«
    »Wartet. Ihr wisst, wo sie ist, nicht wahr?«
    »Ich bin nicht sicher.«
    »Meine Tante sagt, Ihr wisst es. Wartet, ich komme mit.«
    »Oh Herrin«, stöhnte Edeard.
    »Bevor der unten ist, sind wir dreimal da«, drängte Boyd.
    »Nein, wären wir nicht«, stieß Macsen zwischen den Zähnen hervor.
    Edeard schaute nach unten. Homelt und eine Anzahl Wachen hatten sich am Fuß der Treppe aufgebaut. »Will eigentlich niemand, dass dieses Mädchen mit dem Leben davonkommt?«, knurrte er.
    »Wir, Edeard«, versicherte ihm Kanseen. »Wir wollen es.«
    »Dann los.« Im Laufschritt nahm er die letzte Treppe.
    »Ich hab meine Befehle«, sagte Homelt, als der Trupp ihm entgegentrat. Seine Hand ruhte auf seinem Pistolenhalfter.
    »Die da lauten?«, fragte Edeard ruhig.
    »Euch nicht aus dem Haus zu lassen. Wenn es nur Meister Julan wäre. Das könnte ich an einem Tag wie heute vielleicht ignorieren. Aber hinter ihm steht Lorin, und der hat all seine fünf Sinne beisammen. Über Mistress Florrel sag ich mal nichts.« Der Wachhauptmann spähte nach oben. Mehrere Menschen befanden sich auf der achten Treppe und verursachten einen Riesentumult, während sie sich unaufhaltsam nach unten bewegten.
    »Na schön«, sagte Edeard. »Lasst uns nicht raus.«
    Homelt schien ein riesiger Stein vom Herzen zu fallen. »So werdet Ihr also auf den Meister warten?«
    »Das nun nicht gerade.« Edeard beugte sich vor. »Sie lebt. Ich weiß, wo sie ist.«
    »Ich werde mit Euch kommen, Waterwalker«, sagte Homelt leise.
    »Nein. Das ist nicht die Art von Hilfe, die sie braucht. Die Nachricht beginnt bereits Kreise zu ziehen. Wir müssen schnell handeln. Ihr wisst, dass sie sie töten werden, und ihr wisst auch, warum.«
    Homelts Seelenqualen waren für alle deutlich sichtbar. »Was soll ich tun?«
    »Bringt uns runter in Euren tiefsten Keller. In den an der Nordwestecke des Hauses. Und außerdem brauchen wir Eure Pistolen. Beeilt Euch, Mann, oder es ist zu spät.«
    Abermals warf Homelt einen Blick die Treppe hinauf. Julan befand sich schon auf der siebten Etage. »Also folgt mir, rasch.«
     
    Die Kellertür war aus uraltem Holz, das schon vor langer Zeit so nachgedunkelt war, dass sich nicht die geringste Maserung mehr erkennen ließ. Die Nägel, welche die Angeln an dem ursprünglich offenen Torbogen festhielten, bedurften dringend einiger entschlossener Schläge mit dem Hammer; die Stadtsubstanz hatte sich über mehr als die Hälfte ihrer Länge zurückgezogen.
    Ob ihrer losen Aufhängung geriet die schwere Tür, als Homelt die Riegel zurückzog und sie öffnete, bedenklich ins Schwanken. Fässer und Kisten füllten die kleine Kammer dahinter, deren Boden vom Staub der Jahrhunderte und von Filrattenexkrementen bedeckt war.
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte der Wachhauptmann, während er in den düsteren Raum hineinspähte. »Was soll hier drin sein?«
    »Wir«, klärte Edeard ihn auf. »Sperrt uns hier ein. Auf diese Weise habt Ihr Eure Befehle genauestens befolgt.«
    »Und was ist mit Mirnatha?«
    »Vertraut mir.«
    Einen Moment lang befürchtete Edeard, Homelt könnte sich weigern und sie allesamt wieder die Treppe hinaufmarschieren lassen, damit Julan und Lorin die Angelegenheit klärten. Doch nach einem kleinen Augenblick des Zögerns, während dem sein Geist hin- und hergerissen war, führte er sie alle in den Keller, gab jedem von ihnen eine Pistole und schloss, nachdem er den Raum wieder verlassen hatte, die Tür.
    »Es liegt meiner Wenigkeit fern, irgendjemanden zu kritisieren«, sagte Macsen, nachdem die Riegel von außen mit einiger Gewalt wieder vorgeschoben worden waren, »aber ich verstehe das alles auch nicht so ganz.«
    »Wenn wir Mirnatha lebend da rausholen wollen, bedeutet das, dass wir nicht in der Lage sein werden, irgendjemanden gefangenzunehmen«, sagte Edeard ernst zu ihnen. Er schwang seine Pistole und überprüfte mit seiner Fernsicht ihren Mechanismus. »Seid ihr immer noch dabei?«
    »Klar sind wir dabei«, erwiderte Kanseen. »Aber würdest du uns bitte mal erklären, was in Honious’ Namen hier eigentlich vorgeht? Ich dachte, die Sache mit dem

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