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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Abschreckungsflotte entsenden, um die Schiffe des Ocisen-Empires aufzuhalten«, sagte Ilanthe. »Ich glaube nicht, dass uns irgendeine Wahl bleibt. Mit dem Verlust der Yenisey sehen wir uns einer äußerst realen Bedrohung des gesamten Commonwealth gegenüber. Wer weiß, wozu dieses unbekannte Schiff noch imstande ist.«
    »Sie sind immer noch weit weg«, erwiderte Kazimir. »Wir könnten die Zeit nutzen, um uns Klarheit über ihr volles Potenzial zu verschaffen.«
    »Sie spielen Gott mit unserer Zukunft«, sagte Creewan. »Ich für meinen Teil werde das nicht tolerieren.«
    Kazimir warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich glaube kaum, dass ein einzelnes unbekanntes Raumschiff das Ende unserer Zivilisation konstituiert.«
    »Sie wissen nicht, ob es nur eins ist«, gab Ilanthe zu bedenken. »Und Sie wissen auch nicht, ob das ihre schlagkräftigste Waffe war oder bloß ihr Äquivalent für Pfeil und Bogen. Kazimir, was ist los mit Ihnen? Sie sind damit beauftragt, unsere Spezies zu schützen. Könnten Sie bitte wenigstens so tun, als würden Sie sich sorgen?«
    »Ich sorge mich durchaus. Sehr. Aber ich bleibe dabei, wir müssen mehr über diesen Verbündeten herausfinden, den sich die Ocisen geholt haben. Ich möchte daher den Vorschlag machen, dass wir zunächst eine weitere Scout-Mission entsenden, um so viel wie möglich über die Größe der Bedrohung zu erfahren. Wir haben noch Zeit, und ich möchte keine endgültige Erwiderung formulieren, ohne im Besitz von mehr Informationen zu sein.«
    Ilanthe ließ ihren Blick über die Runde schweifen. »Ich werde den Vorschlag unterstützen, aber nur unter der Bedingung, dass wir die Abschreckungsflotte zumindest mobilisieren. Wenn der nächste Versuch, die Ocisen aufzuhalten, ebenfalls scheitert, muss die Abschreckungsflotte gegen sie eingesetzt werden.«
    »Dem schließe ich mich an«, sagte Gore.
    Auch die anderen drei gaben ihre Zustimmung.
    »Ich werde vier Schiffe der Capital-Klasse entsenden«, informierte sie Kazimir. »Sie sollten in fünf Tagen dort eintreffen.«
    »Ich kenne mich nicht so aus mit Schiffen der Capital-Klasse«, sagte John Thelwell. »Gehören sie zur Abschreckungsflotte?«
    »Nein. Die rangieren eine Klasse darunter. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie in der Lage sind, sich zu halten, zumindest so lange, bis wir mehr über die Verbündeten der Ocisen wissen.«
     
    Nachdem die anderen wieder verschwunden waren, blieben Gore und Kazimir allein zurück in der perzeptuellen Realität. Draußen vor dem Fenster fielen in stiller Pracht die Eismeteoriten herab, gewaltige Elektronengespinste am dunklen Himmel auslösend.
    »Weißt du, bei all meinem Einfluss innerhalb von ANA, ist es mir mein Lebtag nie gelungen, auch nur einen konkreten Hinweis bezüglich dieser ominösen Abschreckungsflotte in Erfahrung zu bringen«, sagte Gore.
    »Das will ich hoffen«, erwiderte Kazimir. »Sie ist unsere letzte Verteidigung. Und sie sollte weder Gegenstand von Untersuchungen noch öffentlicher Diskussionen sein, egal, wie gut sie auch gemeint sein mögen. Es reicht, dass wir sie haben.«
    »Siehst du, genau das ist mein Problem«, meinte Gore. »Im tiefsten Grunde meines Wesens bin ich ein altmodischer Bursche, verwurzelt im Physischen und Politikern gegenüber mit einer gesunden Portion Misstrauen gesegnet. Ich hasse den Gedanken, unser aller Zukunft könnte von einem Bluff kosmischen Ausmaßes abhängen.« Sein goldenes Gesicht wandte sich Kazimir zu, und er sah ihm fest in die Augen. »Haben wir wirklich eine Abschreckungsflotte, mein Sohn? Ist sie real?«
    »Sie ist real, Großvater. Und falls die Verbündeten der Ocisen sich unserer Capital-Klasse als überlegen erweisen, werde ich sie persönlich gegen die Empire-Flotte in die Schlacht führen.«
    »Dann ist’s ja gut. Bitte verzeih einem alten Mann seine Schrullen.«
    »Natürlich.«
    »Also, was machen wir jetzt mit deiner Mutter?«
    »Warten, bis sie Kontakt mit uns aufnimmt.«
    »Du glaubst, das wird sie?«
    »Ich glaube, sie ist inzwischen wahrscheinlich Bürgermeisterin von Makkathran.«
    »Ja«, grunzte Gore. »Vermutlich hast du recht. Aber wie werden wir es jemals erfahren?«
    »Frag den Zweiten Träumer.«
     
    Aaron kam gut voran.
    Er hatte bereits die gesamte Strecke zurück zum Olhava-Camp hinter sich gelegt. Von hier aus war es nur noch ein harmloser Dauerlauf über neunhundert Kilometer zerstörte, gefrorene, radioaktive Oberfläche eines toten Planeten, und er war wieder zurück in

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