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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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    »Sieht so aus, als würden wir uns in politische Lager aufspalten«, flüsterte ihm Kristabel nach einer Stunde geselligen Plauderns ins Ohr. »Mal wieder typisch Makkathran.«
    Edeard tastete mit seiner Fernsicht umher. Sie hatte recht. Auf dem schwarzen Parkett der Malfit-Halle hatten sich drei unterschiedliche Fraktionen von Meistern herauskristallisiert. Eine von ihnen – es waren die Distriktmeister, die sich der Ausschlusskampagne angeschlossen hatten – wurde von Finitan angeführt, der übers ganze Gesicht strahlte und nichts als Begeisterung verbreitete. Doch der Lautstärkste unter ihnen war Julan, der kaum wiederzuerkennen war; nichts an ihm erinnerte noch an den gebrochenen Mann, der er am Tag des Geleitfests gewesen war. Sein Enthusiasmus hatte geradezu etwas Ansteckendes, während er Familie um Familie begrüßte, um ihnen persönlich zu gratulieren. Die waren es offensichtlich nicht gewohnt, mit einem Distriktmeister zu sprechen, ganz zu schweigen von einem so freundlichen und überschwänglichen.
    »Dein Vater ist der geborene Politiker«, bemerkte Edeard.
    »Versuch es doch mal so zu sagen, als wäre es etwas Gutes.« Mit ihrer dritten Hand zwickte sie ihn schmerzhaft in den Po.
    Edeard widerstand dem Drang, den Kneifer zu erwidern. Finitan erblickte ihn und bedachte Kristabel mit einem anerkennenden Lächeln, bevor er sich wieder zum Oberhaupt der Fiacre-Töpfereigenossenschaft umwandte, dessen dritte Tochter soeben ihre Epauletten erhalten hatte. Acht weitere Distriktmeister zählten zu ihrer Gruppe, die Jeavons, Silvarum, Zelda, Drupe, Tosella, Lillylight, Ilongo und Padua repräsentierten. Außerdem hielten sich die Meister von Vaji, Cobara und Myco in Finitans Dunstkreis, wo sie eifrig hofiert und umworben wurden, damit auch sie ihn unterstützten.
    Die größte Gruppe, welche sich in der Mitte der Halle zusammengeschart hatte, stellten die Unentschlossenen dar; immer noch die Mehrzahl der Distrikte.
    Und dann waren da schließlich noch die, die sich wie ein Palisadenzaun um Owain herum aufgepflanzt hatten. Unter ihnen die meisten traditionellen Familien, wie Edeard registrierte, mit Bise in ihrer Mitte. Auch sie waren emsig damit beschäftigt, Hände zu schütteln und sich angeregt mit den neuen Konstablern zu unterhalten. Edeard war einigermaßen verwundert, die Pythia mitten unter ihnen zu sehen. Erkannte sie womöglich die Notwendigkeit einer Ausweitung der Ausschlussermächtigungen nicht? Dann fiel ihm ein, dass sie es freundlich, aber bestimmt abgelehnt hatte, irgendjemandem zu verwehren, nach Eyrie zu kommen. Verständlich, dass es den Menschen auch weiterhin möglich sein sollte, die Kirche der Herrin zu besuchen.
    »Diese Spaltung ist nicht gut«, sagte er zu Kristabel, als die Gäste aufzubrechen begannen. »Makkathran muss geschlossen an einem Strang ziehen, wenn wir die Banden zerschlagen wollen.«
    »Genau.« Sie führte ihn zu Finitan und ihrem Vater hinüber.
    »Willkommen zurück«, empfing sie Julan. Er umarmte seine Tochter und schüttelte Edeard die Hand. Es entstand eine kleine Pause, während der er Edeard erwartungsvoll ansah. Und auch Finitan schien zu zögern. Edeard wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Na schön«, sagte Finitan schließlich. »Dieser Moment ist wohl so gut wie jeder andere. Edeard, während du und Kristabel fort wart, haben wir die übrigen Distriktmeister und Abgeordneten ein wenig unter Druck gesetzt, damit sie sich dem Plan mit den Ausschlussermächtigungen anschließen, leider mit wenig Erfolg. Und auch der Bürgermeister stellt sich mit der gleichen vehementen Ablehnung dagegen.«
    »Aber warum?«, fragte Edeard.
    »Weil, wie er zu Recht anführte, wir keine wirkliche Lösung zu bieten haben, keine endgültige Antwort auf die Frage, was mit diesen Leuten geschehen soll.«
    »Ich schon«, erwiderte Edeard voller Zuversicht und in Erinnerung dessen, was er und Kristabel miteinander besprochen hatten.
    »Du schon?«, fragte Finitan.
    »Ja, Sir. Die einzige Antwort, die wir geben können: Verbannung.«
    »Aha. Das ist eine drastische Maßnahme, junger Edeard.«
    Mit verlegenem Grinsen sah er Kristabel an. »Es wurde mir zugetragen, dass, auch wenn es ein wenig drastisch klingt, die tatsächliche Zahl der Leute, die wir loswerden müssen, relativ gering ist im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Stadt.«
    Finitan und Julan wechselten einen Blick. »Das macht die Sache allerdings leichter«, sagte Finitan. »Es ist ziemlich

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