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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kragen.«
    »Oder in einigen Fällen auch ans Leben«, sagte Macsen. »So wie dem Sohn des Tuchhändlers. Was, zugegeben, ein Extrem ist, aber das sind nun mal nur die Fälle, wo wir überhaupt davon erfahren.«
    »Das heißt, wir wissen also nicht, wie weit verbreitet dieses Vorgehen bereits ist?«, fragte Edeard.
    »Nein. Aber alle Welt jammert darüber, wie auf einmal grundlos die Preise in die Höhe klettern. Es gibt keinerlei Engpässe, der Hafen quillt bald über vor Schiffen, die ihre Ladung löschen, und die Lagerhäuser der Stadt sind bis oben hin voll.«
    »Die kleineren Kaufleute verfügen nicht über Schutzvereinigungen, wie sie die Ladeninhaber und Einzelhändler haben«, sagte Kanseen. »Der harte Konkurrenzkampf, der unter ihnen herrscht, schließt beinahe jede Zusammenarbeit aus.«
    »Aber sie haben persönliche Leibwächter«, wandte Edeard ein.
    »Nein, haben sie nicht«, erwiderte Dinlay. »Oh, der Patriarch hat sicher ein paar harte Jungs dabei, wenn er größere Summen bei seinen Kunden eintreibt oder einem Schiffskapitän die Heuer auszahlt, aber das alles ist doch ziemlich weit entfernt von den kleinen Privatarmeen, die sich die Großen Familien halten. Diese Kaufleute haben vielköpfige Familien, die niemand schützt, und sie stellen in Makkathran einen lebenswichtigen Wirtschaftsfaktor dar.«
    »Ich verstehe«, sagte Edeard. Er hatte auf eine kleine Schonfrist nach seiner Rückkehr gehofft, aber er hätte es besser wissen müssen. »Also müssen wir herausfinden, wer –«
    »Nein, müssen wir nicht«, fiel ihm Dinlay gut gelaunt ins Wort.
    »Müssen wir nicht?«
    »Schon erledigt.«
    »Ah.« Nun wurde Edeard so einiges an dem Verhalten seines Trupps klar. Er ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, sah ihre süffisanten Gesichter. »Na gut, und wofür braucht ihr mich noch?«
    »Für die Verhaftung. Du musst uns mit der nötigen rohen Kraft zur Seite stehen«, sagte Macsen mit unschuldigem Tonfall.
    Edeard lachte. »Los, lasst hören.«
    »Zuerst die schlechte Nachricht«, sagte Boyd. »Das House of Blue Petals hat einen neuen Besitzer.«
    »Wen?«, fragte Edeard scharf.
    Boyd warf Dinlay einen verborgenen Blick zu, so als würde er nach Zustimmung suchen. »Buate.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Da bist du nicht allein«, entgegnete Boyd. »Wie sich herausgestellt hat, ist er Ivarls Halbbruder.«
    »Na toll.«
    »Willst du jetzt die schlechte Nachricht hören?«, fragte Macsen.
    Edeards Kopf ruckte in seine Richtung.
    »Gerüchten zufolge hat Buate einen Partner.«
    »Der da wäre?«
    »Ranalee.«
    Edeard vergrub das Gesicht in den Händen und kicherte leise in sich hinein. Das musste ja so kommen, vor allem, nachdem Tannarl sich an jenem Abend mit Ivarl zusammengetan hat.
    »Edeard?«, fragte Kanseen.
    »Eigentlich sind das gute Neuigkeiten«, erklärte er ihnen.
    »Ach ja?«
    »Endlich haben wir eine Verbindung zwischen den Banden und einer der Großen Familien. Können wir beweisen, dass sie seine Partnerin ist?«
    »Die Nutzungsurkunde ist in der Stadtregistratur hinterlegt«, erwiderte Dinlay, während er seine Brille abnahm, um sie zu putzen. »Sie besitzt Gültigkeit, solange nicht in den Räumlichkeiten oder durch seinen Besitzer ein Verbrechen begangen wird. Wir könnten bei Gericht beantragen, sie einzusehen. Aber das Einzige, was wir durch sie erfahren, ist, wer das Wohnrecht an dem Gebäude beansprucht, und da wir wissen, dass Buate ein Familienmitglied ist, wird sie nicht viel Neues verraten. Die Geschäftsstatuten, die das Gewerbe des Blue Petals regeln, sind bei der Gilde der Steuersekretäre zu finden. Aber in Anbetracht der Natur des Gewerbes ist wohl kaum damit zu rechnen, dass dort irgendwo Ranalees Name auftaucht.«
    »Also beruht das Ganze nur auf Hörensagen?«
    Dinlay zuckte die Schultern. »Ja.«
    »Und das ist es, was ihr herauszufinden geschafft habt, während ich weg war?«
    »Wie mein zukünftiger Stiefvater immer sagt, rummeckern können sie alle«, sagte Macsen mit gespielter Gekränktheit. »Nein, eigentlich haben wir für geringe Bezahlung und herzlich wenig Dank seitens unseres Korporals und unseres Captains der Wache unter gefährlichen Bedingungen schwierige Überwachungsarbeit geleistet.«
    »Um der Liebe der Herrin willen, würdet ihr mir endlich sagen, was los ist!«
    »Wir haben uns an die Fersen von ein paar Bandenmitgliedern gehängt, die mit Distriktausschluss belegt worden sind – aus gutem Grund. Einer von ihnen gehörte zu ner

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