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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bist du einer der ganz wenigen Menschen, die ich tatsächlich verstehe. Deshalb hab ich mein Kraftfeld deaktiviert. Damit keine Chance besteht, dass ich die Explosion überlebe. Mir ist klar, dass du mich in jedem Fall töten wirst. Und wir wissen beide, dass man mich niemals relifen wird, selbst wenn die Galaxis weiterbesteht. Für mich war’s das hier, das ist das Ende. Nicht bloß Körperverlust, sondern der wirkliche Tod. Also kann ich auch geradeso gut der Menschheit einen Gefallen erweisen und dich mit mir nehmen.«
    »Was ist mit Stubsy und den Mädchen?«, fragte Cat.
    »Tu’s endlich, du verdammter Bastard!«, schrie Stubsy.
    »Ja«, knurrte Alcinda. »Gib uns den –« Plötzlich versteifte sich ihr Körper, krümmte sich krampfartig ihr Rücken. Dabei bog sich ihre Wirbelsäule so weit nach hinten, dass Troblum schon Angst hatte, sie würde in der Mitte durchbrechen. Sie presste ihre Hände gegen den Kopf. Gepflegte Fingernägel kratzten blutige Streifen in ihre Kopfhaut, als versuchte sie, sich die Ursache ihrer Qualen herauszureißen. Schließlich sank sie mit stummem Aufschrei zu Boden.
    »Wir wollen die Angelegenheit doch nicht mit den jämmerlichen Ratschlägen anderer Leute verkomplizieren«, sagte Cat leichthin. »Du glaubst immer noch, dass du hier rauskommen kannst, sonst hättest du den Zonenkiller längst gezündet. Also, wie lautet der Deal?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Troblum. »Ich verfüge über kein Taktikprogramm. Es gibt in dieser Sache kein strategisches Kalkül. Ich warte einfach darauf, dass du was Beängstigendes tust, dann geb ich Feuer. Wir sterben beide gemeinsam.« Er starrte auf Alcinda, die sich hilflos auf dem Boden krümmte. Gebilde, die wie pelzige Pilze aussahen, quollen ihr aus Mund, Augen und Ohren; ein weiteres trat aus ihrem Bauchnabel heraus. Die Auswüchse begannen sich rasch auszubreiten und schwollen mehr und mehr an.
    Cat lachte. »Schätzchen, du bist echt köstlich. Ich bin die einzige Person, die du verstehst, und weil das so ist, willst du dich jetzt umbringen? Wie wär’s, wenn du einfach durch die Tür verschwindest und machst, dass du zu deinem Raumschiff kommst, während ich hier auf Paula warte?«
    Troblum konnte nicht aufhören, Alcinda anzustarren, die inzwischen von einem Krampfanfall geschüttelt wurde. Ihr Kopf war jetzt bereits zur Hälfte von den pelzigen Geschwülsten bedeckt, weitere schoben sich unter den Rändern ihrer Bikinihose hervor. Auf den Fasern des Geflechts glänzten winzige Tropfen einer klaren Flüssigkeit. Die Zuckungen der Frau wurden immer heftiger. Troblum zog ernsthaft in Erwägung, sie mit einem Disruptorimpuls zu töten, falls seine Biononics einen zusammensetzen konnten. »Ich würde es nicht mal bis zur Treppe schaffen«, erwiderte Troblum und versuchte verzweifelt, sich auf Cats Worte zu konzentrieren. Alcindas schneller Tod wäre ein Akt der Gnade, und ganz bestimmt besaß sie einen gesicherten Erinnerungsspeicher und eine Relife-Versicherung. »Dafür würden Stubsys andere Freundinnen schon sorgen.«
    Cat machte eine knappe Bewegung mit der Hand. Sofort hörte Alcinda auf zu zittern. Schlaff sank ihr Körper auf dem felsigen Boden in sich zusammen. »Siehst du. Wenn das alles ist, weswegen du dir Sorgen machst; die Mädchen sind leicht beseitigt.«
    Troblum hatte das Gefühl, jeden Moment selbst kraftlos zusammenzubrechen. Schmerzerfüllt starrte Simonie auf Alcindas Körper. Der graue Pelz breitete sich immer noch auf ihr aus. Troblum hatte noch niemals jemanden sterben sehen, und schon gar nicht auf so schreckliche Weise. »Tu das nicht«, keuchte er.
    »Warum? Ich dachte, du wolltest uns sowieso alle töten.«
    Allmählich begann Troblum, sich damit abzufinden, dass er hier und jetzt wahrhaftig sterben würde. Und irgendwie erschien es ihm passend, dass er dabei ganz nebenher eines der grausamsten menschlichen Wesen, die jemals gelebt hatten, eliminierte.
    Plötzlich schalteten sich die Villen-Nodi ein, übermittelten eine kurze, verschlüsselte Nachricht, die er nicht zu decodieren vermochte. Er versuchte, über die Nodi wieder eine Verbindung zu seinem Raumschiff herzustellen, aber sie wollten seinen U-Shadow nicht akzeptieren.
    »Sie ist da«, knurrte Cat erfreut. »Deshalb also diese Hinhaltetaktik, oder, mein Bester? Ich dachte, sie wäre nicht vor ein paar Stunden fällig.«
    »Sorry«, erwiderte Troblum. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass sie dich rettet,

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