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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ausdruck, den sein Emotionalkontextprogramm als Wut und Verachtung interpretierte.
    In diesem Moment brachen die Villen-Nodi zusammen, die seine sichere Verbindung zur Mellanie’s Redemption weiterleiteten.
    »Wenn ich mir das hier alles so ansehe, fühle ich mich fast wie zu Haus«, sagte The Cat.
    Der Schock traf Troblum wie ein physischer Schmerz. Um ein Haar hätten seine Knie nachgegeben, und er musste sich an der Tischkante festhalten.
    Im nächsten Moment trat sie hinter einer riesigen Kiste hervor, die den offenen Bugkonus eines auf Wessex stationierten exosphärischen Kampf-Aerobot enthielt. Ihre zierliche Gestalt war in einen schlichten weißen Anzug gekleidet, der ein verschwommenes Leuchten von sich gab, als wäre sie irgendeine historische Heilige. Um ihren Körper wanden sich schwarze Bänder, die sich langsam wellenförmig bewegten; zehn von ihnen formten einen bizarren Käfig um ihren Kopf. Troblum war klar, dass es sich bei ihrem Anzug um eine Art Schutzpanzerung handeln musste. Davon abgesehen musste er, selbst jetzt, da er vor Angst beinahe losgeflennt hätte wie ein kleines Kind, zugeben, dass sie ziemlich beeindruckend aussah.
    »Troblum, mein Schatz«, sagte Cat erfreut, als hätte sie ihn eben erst bemerkt. »Wie schön, dich wiederzusehen. Mit dir hat man immer so viel Spaß. War doch ein tolles Spiel, das wir beide gespielt haben. Na ja, ich hatte auch nichts anderes erwartet.«
    »Spiel?«, sagte er schwach. Augenblicklich hatte sich sein integrales Kraftfeld aufgebaut, obwohl er wusste, dass es ihm gegen sie nicht viel nützen würde.
    Cat trat ein paar Schritte auf ihn zu. Fast panisch taumelte Troblum zurück. Sogar jetzt kam er nicht umhin, ihre Geschmeidigkeit zu bewundern. Sie bewegte sich wirklich wie eine Katze.
    »Aber ja, Schnuckelchen«, sagte Cat. »Echt drollig, dass du nicht dahintergekommen bist. Marius hatte recht. Auf emotionaler Ebene hast du, was deine Mitmenschen betrifft, nicht viel drauf. Du bist hier völlig ahnungslos hereinspaziert und hast nicht das Geringste von der kleinen Posse unseres lieben, alten Stubsy mitgekriegt. Hast du denn nicht ihre Mienen bemerkt, Troblum? Dann sieh sie dir wenigstens jetzt mal genau an.«
    Troblum schaute mit wildem Blick zu Stubsy hinüber. Das Gesicht des Dealers war nur mehr eine unbewegliche Maske, die Zähne so fest aufeinandergebissen, dass seine Lippen zitterten. Zwei seiner Gefährtinnen tauchten in der Kammertür auf, hochgewachsen und stark. Troblum erkannte sie von seinem letzten Besuch: Simonie, die ein rotes, kurzes Kleid trug, und Alcinda, deren Muskeln ihren glänzend schwarzen Bikini fast bis zum Bersten spannten.
    Cat stieß einen spöttischen Pfiff aus. »Sind sie nicht umwerfend? Und ziemlich angepisst noch dazu; was ich wiederum extrem lustig finde.« Sie wandte sich erneut an Troblum. »Du kapierst es immer noch nicht, stimmt’s? Unglaublich. Du bist wirklich ein Härtefall. Lass mal ein Emotionaler-Kontext-Erkennungsprogramm durchlaufen, mein Lieber. Ich sag dir, die sind alle stinksauer. Sie waren es schon, als du durch die Vordertür reinkamst, und bedauerlicherweise sind sie es noch. Und das alles nur wegen mir.«
    »Okay«, sagte Troblum. »Du hast recht, ich hab’s nicht kapiert. Meinen Glückwunsch.«
    »Nun ja.« Cat zog einen Schmollmund. »Ich und Stubsy hier hatten eine kleine Wette am Laufen. Ich hab gesagt, du würdest es erst dann merken, wenn du am Pool ankommst. Stubsy dagegen meinte, du würdest schon vorn an der Tür Lunte riechen, spätestens wenn du ihn siehst. Wir haben beide verloren. Und du bist dran schuld.«
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte Troblum. Leider verfügte er über keinerlei Taktikprogramme und somit nicht über die geringste Möglichkeit, einen Plan auszuarbeiten, der es ihm ermöglichte, aus einem unterirdischen Raum mit nur einer Tür und ohne Kommunikationsmöglichkeit zu entkommen. Doch dann wiederum war er sich ziemlich sicher, dass auch das beste Taktikprogramm ihm in dieser Situation nichts anderes sagen würde, als dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Dummerweise wusste er zudem um einen ganzen Strauß extrem unangenehmer Methoden, mit denen diese Frau ihre Feinde (und Freunde) zu beseitigen pflegte – und das, noch bevor er ihr File aufrief, um sich in diesem Punkt auf den neuesten Stand zu bringen. Wenn er sie nur irgendwie am Reden halten könnte … Erneut warf er einen Blick auf die Tür.
    »Du meine Güte!« Cats entzücktes Gelächter schallte

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