Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Schätzchen.« Hinter der sich vorwölbenden Aura hob Cat einen Arm.
    »Du kannst gehen«, sagte Troblum rasch.
    »Was?«
    »Geh. Zieh in deine Schlacht. Wenn irgendjemand dich schlagen kann, dann Paula. Ich werde so lange hier unten warten. Lass meinetwegen Simonie als Wache zurück. Ich kann von hier aus sowieso keine Nachricht schicken, um Paula zu warnen. Wenn du gewinnst, zünde ich den Zonenkiller. Gewinnt sie, naja, dann hast du ohnehin die längste Zeit das Sagen gehabt, stimmt’s oder hab ich recht?«
    »Kluges Bürschchen«, sagte Cat anerkennend. »Ich bin einverstanden. Stubsy, steh auf. Jetzt, wo Troblum nicht mehr im Spiel ist, wirst du den Köder machen müssen.«
    »Nein!«, heulte Stubsy auf. Sein Körper zuckte wie verrückt, und er sprang auf die Beine, als hätte sich der Boden urplötzlich in Weißglut verwandelt; eine Vorstellung, über die Troblum lieber nicht länger nachdenken mochte.
    »Tu es, du allmächtiges Stück Scheiße«, brüllte Stubsy Troblum an. »Töte uns alle. Töte sie .«
    »Aber, aber«, sagte Cat. »Wie undankbar.«
    Stubsys Mund schnappte zu. Ein kleines Blutrinnsal sickerte von seinem Mundwinkel herab.
    »Simonie, du bleibst hier«, befahl Cat, als sie aus der Kammer hinausging. Stubsy Florac humpelte hinter ihr her, nicht ohne noch einen letzten, verzweifelten Blick auf Troblum zu werfen. Simonie verharrte im Türdurchgang, während sich das Malmetall hinter ihr zusammenzog und sie mit einem dunklen Rund umrahmte.
    »Tut mir leid«, sagte Troblum zu ihr. Sie erwiderte nichts, obwohl er sehen konnte, dass ihre Kiefermuskeln lautlos arbeiteten.
    Cat musste sie irgendwie aus der Ferne kontrollieren, was ihm nicht viel Zeit ließ. Dann bemerkte er, wie ihre Augen beständig zwischen ihm und Alcindas Leichnam hin- und herflogen. Als er sich umwandte, sah er, dass der ekelhafte Bewuchs inzwischen den ganzen Körper bedeckt hatte und nun anfing, sich über den Boden auszubreiten, dabei Ausläufer bildend, die sich wie verschüttete Flüssigkeit in alle Richtungen schoben.
    Troblum aktivierte wieder sein integrales Kraftfeld und hastete quer durch den Raum zu der größten Kiste seiner Sammlung. Er war sicher, von draußen einen Knall gehört zu haben, vielleicht sogar mehr als einen, aber die Tür stellte eine wirksame Schallisolierung dar, und er verspürte wenig Lust, abermals sein Kraftfeld abzuschalten. Paula musste in der Villa angekommen sein.
    Er musste seine biononische Muskelverstärkung einsetzen, um den länglichen Zylinder aus seinen Transportaufhängungen zu heben. Die Waffe war unglaublich schwer, aber andererseits mussten sich die Konstrukteure der alten Moscow -Klasse-Kriegsschiffe um Masse auch keine Gedanken machen. Mit Müh und Not schaffte er es, sie in die Vertikale hochzustemmen, wobei er sich vorkam wie ein mittelalterlicher, seine Lanze hebender Ritter. Das obere Zylinderende war jetzt nur wenige Zentimeter von der Kavernendecke entfernt und schwankte bedrohlich hin und her, während er die Waffe schwitzend und ächzend ruhig zu halten versuchte. Er wusste nicht, ob ihre uralten Komponenten zusammenhalten würden, wenn er sie einschaltete, und er war sich auch nicht sicher, ob sein integrales Kraftfeld entweder einer Fehlfunktionsexplosion oder einer geglückten Entladung standhielt. Aber Cat hatte Sicherheit aus seinem Leben getilgt, er flog nun auf den Schwingen von Logik und Verhängnis.
    Er schaute Simonie direkt in die Augen, sah, dass ihr rechtes Lid flatterte. Zum zweiten Mal an diesem Tag benötigte Troblum kein Programm, um eine menschliche Emotion zu interpretieren.
    Er nickte ihr zu.
    Dann feuerte er den Schiff-Schiff-Neutronenlaser ab.
     
    Es war für Paula nicht schwer gewesen, herauszufinden, wer Troblums Verbündeter auf Sholapur war. Troblums heimliche Geldtransfers waren Gegenstand von Wirtschaftskriminalitätsprüfungen durch eine Finanzbehörde des Commonwealth-Senats, seit Justine von seinem seltsam leerstehenden Hangar auf dem Daroca-Raumhafen Bericht erstattet hatte. Schon bald hatte die Behörde Stubsy Florac als Empfänger immenser Geldmengen ermittelt, die über die Jahre hinweg geflossen waren, und ANA-Security hatte eine Riesenakte über die Aktivitäten des Dealers angelegt. Eher ein Ärgernis denn eine Bedrohung, verschob Florac im ganzen Commonwealth Objekte, ohne irgendeine Form von Genehmigung dafür zu besitzen. Die meisten waren, wie Troblums Kriegsrelikte, im Grunde recht harmlos, obwohl er auch aufrührerische

Weitere Kostenlose Bücher