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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gruppen mit Waffen belieferte. Soweit ANA bekannt war, hatte Stubsy Florac niemals mit einer Fraktion oder deren Agenten zu schaffen gehabt. Ungeachtet dessen, wie er sich selbst gern sah, war er im Vergleich zu den wirklichen politischen und wirtschaftlichen Staatsfeinden, die an den Rändern der Commonwealth-Gesellschaft operierten, nicht mehr als ein kleiner Fisch.
    Also traf Paula mit der Alexis Denken schon einen Tag vor ihrer Zustimmung zu dem Treffen ein. Ihr Schiff fiel bei Nacht im Tarnmodus durch die Atmosphäre hinab, entging mühelos den Sensorabtastungen von Ikeos Verteidigungssystem und sank zwanzig Meilen von Floracs Villa entfernt unter Wasser. Als die Alexis Denken wenig später die Küste erreichte, zog das Wrack eines Hochleistungsgleitboots ihre Aufmerksamkeit auf sich, das nicht allzu weit von Floracs weißem Strand auf dem Sand lag. Eine nähere Untersuchung durch Sensorbots ergab, dass es von einem Disruptorimpuls in der Mitte durchgeschnitten worden war. Paula vermutete, dass sie nicht die Einzige war, die den schwer zu fassenden Troblum zu treffen wünschte. Es war zwar nicht einfach, Anrufe bei der Sicherheitsabteilung von ANA:Regierung abzuhören, aber auch nicht unmöglich. Und Troblum hatte versprochen, über alles Mitteilung zu machen, was nach größeren Aktivitäten der Accelerators aussah. Ilanthe würde mit Sicherheit einen Repräsentanten losschicken, um ihn zu stoppen. Möglicherweise sogar Marius persönlich. Es würde Paula ein Vergnügen sein, Marius in Gewahrsam zu nehmen, obgleich er sich wahrscheinlich eher selbst eliminieren würde, als eine solch beschämende Demütigung zuzulassen.
    Fünf kleine, ferngesteuerte Passivsensoren glitten aus dem Meer und bezogen an verschiedenen hohen Punkten des Grundstücks Position. Paula machte es sich bequem und wartete. Ihr Klavier schob sich aus seiner gefütterten Nische; dreihundert Jahre alt und aus Fi-Holz gebaut, das mit sanftem rotbraunem Glanz im gedämpften Kabinenlicht schimmerte. Das Instrument war in einer Werkstatt auf Lothian handgefertigt worden, von einem Higher-Instrumentenbauer, der hundertundfünfzig Jahre gebraucht hatte, um sein Handwerk zu perfektionieren, dann aber sogar die Qualität der legendären Pianohersteller auf der Erde übertraf. Paula hatte es neu in Auftrag gegeben, und sein voller Klang machte die neunzig Jahre auf der Warteliste absolut wett.
    Sie setzte sich auf den Samthocker, kramte die Noten hervor und versuchte ein weiteres Mal, »Für Elise« zu spielen. Ihr Problem war, dass sie einfach zu wenig Zeit zum Üben hatte. Es wäre ein Leichtes gewesen, ein mit Fingerfertigkeitsfunktion gekoppeltes Musikprogramm zu benutzen. Aber Paula wollte das Stück richtig spielen können. Ein so wunderschönes Klavier wie dieses verdiente einfach das größte Maß an Hingabe und Respekt. Finger, die von einem Programm beherrscht wurden? Genauso gut hätte man auch gleich eine Aufnahme abspielen lassen können.
    Und so wurden die einheimischen Fische, die neugierig um den seltsamen, auf dem sandigen Meeresgrund liegenden Ovoid herumschwammen, der uralten Komposition ausgesetzt. Und das gleich ein Dutzend Mal, wobei die Melodie immer wieder unterbrochen wurde, um dann mit unerbittlicher Entschlossenheit von vorne zu beginnen.
    Am Tag darauf, als sie schon mit weit größerer Zuversicht spielte, musste Paula zugeben, dass Troblums Schiff wirklich überaus gut abgeschirmt war. Völlig überrascht registrierte sie daher die beleibte Gestalt in ihrem schäbigen Togaanzug, die auf einem Scooter sitzend aus dem Wald auf der anderen Seite von Floracs Grundstück kam. Keiner ihrer Sensoren hatte die Mellanie’s Redemption aus dem Orbit herabkommen bemerkt. Reglos verharrten Paulas Finger über den fassgezüchteten elfenbeinernen Tasten, während sie gespannt beobachtete, was als Nächstes geschah.
    Wenige Meter vor den Grenzpfosten des Anwesens hielt der Scooter an. Er schwankte bedenklich, als Troblum eine Verbindung zu Florac öffnete. Dann wurde die Absperrung deaktiviert, und Troblum flog unsicher weiter zur Villa.
    Kurz nachdem er an der Vordertür angekommen und im Innern des Hauses verschwunden war, baute sich ein Kraftfeld über der Villa auf. Die Monsunfront hatte das Anwesen erreicht.
    Troblum rief die Sicherheitsabteilung von ANA:Regierung an, die das Gespräch an Paula weiterleitete. Ihre ferngesteuerten Sensoren kamen nicht weit genug an die Villa-Umgrenzung heran, um ihr ein klares Bild von ihm, wie er am

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