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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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haben das aus mir gemacht. Und nun kann ich nicht mehr zu ihnen zurück, nicht, nachdem ich mit dir gesprochen hab. Du hast gesehen, was mit Ivarl passiert ist, und er hat sich nicht mal gegen sie gestellt so wie ich. Du musst dich also jetzt fragen, wie stark dein Wunsch ist, ihnen das Handwerk zu legen. Stark genug, um Kristabel um eine Summe zu bitten, die sie mal eben für ein zu ihrem Ballkleid passendes Paar Schuhe ausgeben würde? Oder willst du diese Gelegenheit nur deshalb verstreichen lassen, weil dir das alles auf einmal zu persönlich wird?«
    »Das hier ist nicht persönlich.«
    »Gut. Dann warte ich hier, während du mein Geld besorgst.«
     
    »Wir können ihr nicht vertrauen«, sagte Macsen am nächsten Morgen, nachdem Edeard sie alle in die kleine Halle zusammengerufen hatte.
    »Warum nicht«, fragte Edeard, der sich Mühe gab, die Rolle des Vernünftigen einzunehmen. Er hatte sich grauenvoll gefühlt, als er wegen des Geldes zu Kristabel gegangen war. Natürlich hatte sie die ganze Sache heruntergespielt; hatte gesagt, sie wäre glücklich, ihm helfen zu können. Ihr Verständnis hatte ihn sich nicht unbedingt besser fühlen lassen.
    Nanitte hatte die Münzen im Beutel, mit dem er in die Maisonette zurückgekehrt war, einzeln durchgezählt, unfähig, ihre Überraschung darüber zu verbergen, wie viele es waren. »Das hätte ich schon vor langer Zeit tun sollen«, hatte sie gesagt.
    »Erzähl mir einfach alles über die Waffen«, hatte er erwidert.
    Und das hatte sie getan. Hatte von dem Treffen in Buates Geschäftszimmer berichtet, von dem sie ausgeschlossen worden war; von den Männern, die sie noch nie vorher gesehen hatte, mit Akzenten, die auf keinen Fall aus irgendeinem Stadtdistrikt stammten; davon, wie Buate über Konstablerkiller-Pistolen sprach und davon, den Punktestand auszugleichen.
    »Warum nicht? Weil sie Nanitte ist!«, sagte Macsen, der nicht begriff, wieso allein diese Tatsache nicht ausreichte.
    »Ich konnte spüren, dass sie die Wahrheit über die Waffen sagte«, erwiderte Edeard.
    »Ich würde mir eher um den Rest Sorgen machen«, meinte Boyd. »Nichts für ungut, Edeard, aber wenn’s um Aufrichtigkeit geht, hast du nicht gerade den besten Instinkt. Du versuchst, in den Leuten immer nur das Gute zu sehen.«
    Edeard sah seinen schlaksigen Freund verwundert an. »Na schön, in welchem Punkt könnte sie also deiner Ansicht nach gelogen haben? Im schlimmsten Fall macht sie einen Vollidioten aus mir und haut mit einem Sack voller Geldstücke ab. Inwiefern sollte uns das bei der Übergabe in Schwierigkeiten bringen?«
    »Wie war noch gleich der Ausdruck, den du benutzt hast«, entgegnete Dinlay zuvorkommend. »Ach ja: die Konstablerkiller-Pistolen.«
    Edeard kratzte sich am Hinterkopf. »Ja«, gab er zu. Könnte das Schnellfeuerwaffen bedeuten? Nanitte sagte, sie hätten mit fremdem Akzent gesprochen.
    Ein Teil von ihm wünschte, dass es tatsächlich so war, dass sich ihm endlich eine Möglichkeit bot zu beweisen, dass die Auslöschung Ashwells auf das Konto eines unbekannten Clans ging, der von weit her gekommen war. »Aber falls dieser Teil ihrer Geschichte wahr ist«, fügte er rasch hinzu, »sollten wir erst recht die Übergabe verhindern, bevor diese Waffen an die einfachen Bandenmitglieder auf der Straße verteilt werden. Wenn die sie erst in die Finger kriegen, gibt’s ein Blutbad.«
    »Gutes Argument«, räumte Macsen widerstrebend ein.
    »Sie wissen inzwischen, dass wir uns tarnen können«, sagte Boyd. »Als wir dieser Charyau-Sache nachgegangen sind, ist mir aufgefallen, dass es jetzt wesentlich mehr Hunde in Sampalok gibt. Die meisten Bandenmitglieder haben inzwischen einen.«
    »Ich kann uns bis zu einem gewissen Grad vor Kugeln schützen«, sagte Edeard. »Und ihr wisst, dass uns Fluchtwege offenstehen, von denen die nicht mal träumen können.«
    Die anderen sahen sich schweigend an.
    »Na gut«, sagte schließlich Kanseen. »Aber wenn diese Pistolen das sind, was Nanitte behauptet, werden wir verlässliche Unterstützung brauchen.«
    »Ich werd mit Chae und Ronark reden«, versprach Edeard.
     
    Zwei Abende später wünschte Edeard, er hätte ein kleines bisschen mehr Vertrauen in die fünf Konstablertrupps, die in den Distrikten Padua und Zelda patrouillierten. Es sollte so aussehen, als wären die Streifen ganz zufällig, einer Laune ihrer Korporale und Sergeanten folgend, dort. Doch für jeden, der von Hause aus argwöhnisch war, waren sie äußerst

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