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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Erfolg haben werdet, nicht einmal der arme alte Bise.«
    »Mir würde es schon reichen, wenn Bise kapituliert.«
    Owain lachte. »Keine Angst. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mir Meister Bise persönlich zur Brust nehmen und dafür sorgen, dass er die Ausschlussermächtigungen für Sampalok unterschreibt.«
    »Euer Ehren?«
    »Es ist ganz simple Politik. Meister Bise glaubt, dass er, indem er mich unterstützt, zu mehr Einfluss kommt. Im Rat zahlt es sich für mich aus, solchen Rückhalt zu fördern. Doch letzten Endes wird Bise sich in das Unvermeidliche fügen, und seine ruchlosen Verbündeten werden von unseren Straßen verschwinden.«
    »Ich bin … froh, das zu erfahren.«
    »Das dachte ich mir. Also, ohne von Euch zu erwarten, dass Ihr die Seiten wechselt – denn Finitan ist Euer Patron, und ich möchte keinesfalls einer solchen Illoyalität Vorschub leisten –, könnt Ihr Euch wenigstens mit einigen meiner Vorstellungen anfreunden?«
    »Ja, Euer Ehren, das kann ich.«
    »Danke.«
    »Wieso könnt Ihr zu keinem Übereinkommen mit Finitan gelangen?«
    »Bedauerlicherweise sind wir schon zu lange Gegner. Keiner von uns traut dem anderen mehr über den Weg. Und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich hart und unerbittlich dafür kämpfen werde, mir mein Amt zu erhalten, ganz gleich, wie sehr wir privat übereinstimmen oder nicht übereinstimmen. Das liegt nun einmal in der Natur des menschlichen Wesens, zumindest in der solcher fehlerbehafteten Exemplare, wie wir alten, konservativen Meister es sind. Oder haltet Ihr es etwa für wahrscheinlich, dass Finitan nachgibt?«
    »Nein.«
    »Eben. Ich wollte Euch nur meiner eigenen Ziele versichern, denn wer auch immer diese Wahl gewinnt, Ihr seid es, der den Kampf gegen die Banden auf den Straßen führen wird.«
    »Ich danke Euch, Euer Ehren.«
    »Ich gestehe, zu wissen, dass Ihr für die Stadt arbeiten werdet, ist eine große Erleichterung für mich. Die Konstabler haben fast so etwas wie ein kleines Wunder bewirkt seit jenem Tag, an dem Ihr über das Wasser gewandelt seid. Und dieser triumphale Erfolg über die Entführer der kleinen Mirnatha war ein wahres Meisterstück von Euch. Ich muss zugeben, dass ich in die Jubelrufe, die an diesem Tag den Grand Major Canal entlanggehallt sind, mit am lautesten eingestimmt habe. Möge die Herrin der Miliz ebenso gnädig zum Siege verhelfen. Ihre Aufgabe wird die weit schwierigere sein und eine, die im Morast der Politik versinkt.«
    »Inwiefern?«, fragte Edeard. Sie hatten fast den Outer Circle Canal erreicht. Weiter vorn konnte er die bronze- und jadefarbene Brücke sehen, deren Errichtung von Rah selbst veranlasst worden war.
    »Die Provinzen würden gern die Vorteile der Stadt genießen, ohne den Preis dafür zahlen zu müssen«, sagte Owain. »Fünf Mal hab ich seit dem letzten Sommer unsere Regimenter ausgeschickt, um verzweifelten Provinzgouverneuren zu helfen. Und was hab ich als Gegenleistung dafür erhalten? Eine widerwillig geleistete Entschädigung, die gerade mal unsere grundlegenden Kosten gedeckt hat. Wem soll das nützen? Am Ende sind die Regimenter wieder heimgekehrt und haben die Provinzen einer neuerlichen Infiltrierung durch die Banditen überlassen. Das Ganze ist ein ausgemachter Unsinn, nicht mehr als eine Geste, die auf lange Sicht gesehen rein gar nichts bewirkt. Wenn wir wirklich Stabilität erreichen und diesen entsetzlichen Zuständen ein Ende bereiten wollen, geht das nur, indem die Provinzen für ihre Verteidigung Steuern an Makkathran zahlen. Was wir brauchen, ist eine dauerhafte, strategisch sinnvolle Stationierung der Miliz vor Ort. Solch ein Vorhaben bedarf enormer Organisation, und keine Provinz darf einer anderen vorgezogen werden. Sämtliche Kosten – und sie wären beträchtlich – müssten gerecht verteilt sein, sämtliche Rechtsgrundsätze vorurteilslos für alle gelten. Der Meister in seinem Herrenhaus wie der Bauer in seiner Kate, sie alle müssten der gleichen Obrigkeit gehorchen.«
    »Eine Nation«, sagte Edeard.
    »Genau. Im Augenblick sind die Stadt und die Provinzen nicht mehr als ein loser Zusammenschluss. Und seht, wohin uns das gebracht hat, an den Rand der Anarchie. Um dieser neuen Bedrohung Herr zu werden, müssen wir die Kräfte der Zivilisation konsolidieren, um unsere Grenzen zu festigen und unsere Justiz durchzusetzen. Nur als eine Nation, in Gleichheit regiert, ist das zu erreichen.«
    Gemeinsam gingen sie über die Brücke. Edeards Gedanken wirbelten hin und her,

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