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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einfach entsetzlich. Es scheint, sie machen das nur aus reiner Lust am Töten. Es gibt keinen Grund dafür.«
    Edeard war kurz davor, in Tränen auszubrechen, als er an das hübsche Lederer-Lehrmädchen dachte, das er auf dem Markt in Witham kennengelernt hatte. Er hatte es nicht einmal fertiggebracht, sie nach ihrem Namen zu fragen, der tölpelhafte Junge, der er damals gewesen war. Und jetzt war sie tot – jedes Kleidungsstück, jeder Sattel und jedes Pferdegeschirr; alles, was sie mit kundiger Hand gefertigt hatte, war dahin. Ihre Familie ermordet.
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte Finitan sanft. »Hör auf, dich zu quälen.«
    »Ich sollte zurückgehen«, rief Edeard aufgebracht. »Ich sollte mich der Stadtmiliz anschließen und sie aus dem Land, das sie besudelt haben, herausbrennen. Jeden Einzelnen von ihnen. Der Kerl hat mich schon einmal gefürchtet, und bei der Herrin, er hat recht daran getan. Ich werde ihm und seinesgleichen ein Ende bereiten, so oder so.«
    »Beruhig dich erst mal«, sagte Finitan. »Der Tag wird kommen, da werden wir diesen Marodeuren gegenübertreten, und ich könnte mir gut vorstellen, dass du diese Schlacht anführen wirst. Doch bis dahin bleibt noch vieles zu tun.«
    »Wieso?«, fuhr Edeard ihn an. »Wenn Ihr und Owain Euch im Rat zusammentut, könntet Ihr sämtliche Milizbrigaden, die wir haben, entsenden und den Provinzen befehlen, ihre Truppen mit den unsrigen zu verstärken. Eine ganze Armee könnte über die Provinz Rulan hereinbrechen, und diese Mörder würden auf immer vom Angesicht Querencias gefegt.«
    »Woher kommen sie?«, fragte Finitan. »Es sind keine Barbaren, sie trugen Kleider.« Seine dritte Hand hob abermals die Schnellfeuerwaffe hoch. »Und viel entscheidender noch, wo haben sie das hier hergestellt? Haben sie eine Stadt wie Makkathran hinter sich? Zwei Städte? Einen Kontinent? Wir wissen immer noch nicht, was sich jenseits von Rulan befindet, nicht mit Gewissheit. All diese Dinge müssen wir zweifelsfrei klären, bevor wir uns auf einen gewaltigen Feldzug einlassen, um die Wildnis zu zähmen. Ich befürchte, ein solches Unternehmen wäre sowohl hier in der Stadt wie auch draußen in der Provinz in höchstem Maße unpopulär.«
    »Und wenn Ihr es nicht tut, stehen diese Eindringlinge in fünf Jahren vor den Toren der Stadt.«
    »Wahrscheinlich«, gab Finitan zu. »Wir haben es hier mit der größten Bedrohung zu tun, der wir uns je gegenübergesehen haben, seit Rah uns vor zweitausend Jahren hierher geführt hat. Ich bin zutiefst besorgt, Edeard. Irgendwas ist da draußen, irgendeine Gesellschaft, die mit schändlichem Vorsatz nach uns greift. Eine Gesellschaft, die der unseren gegenüber feindlich gesinnt und entschlossen ist, uns aus irgendeinem uns nicht bekannten Grund zu vernichten. Und zu allem Überfluss haben sie diese verfluchten Schnellfeuerpistolen. Du mit deiner Stärke könntest die Kugeln, die aus einer dieser Waffen auf dich abgefeuert werden, abwehren, vielleicht sogar die aus zwei oder drei. Aber ich bezweifle, dass ich einem solchen Ansturm würde standhalten können. Und viele, viele andere auch nicht. Du sprichst davon, unsere Miliz gegen sie aufmarschieren zu lassen. Ein einziger mit dieser Pistole bewaffneter Mann könnte einen ganzen Kavallerietrupp ausradieren. Und zudem haben sie die Fähigkeit, sich zu tarnen. Wir können unmöglich unsere Soldaten gegen sie schicken, es würde ein Gemetzel unvorstellbaren Ausmaßes. Edeard, die Sache macht mir Angst, verstehst du? Ich weiß nicht, was geschehen wird.«
    »Ja, Sir. Ich verstehe.«
    »Sie lassen sich nirgendwo nieder«, sagte Topar. »Das ist das Seltsamste daran. Die Gebiete, aus denen sie uns in Rulan vertrieben haben, fallen wieder der Wildnis anheim. Unkraut und Gras wuchern auf den Feldern, Tiere streifen frei umher. Die Ruinen der Dörfer werden von Kletter- und Kriechpflanzen erstickt. Niemand lebt dort. Diese Fremden haben uns nicht verjagt, damit ihre eigene Art in unseren Wohnstätten hausen kann. Als wir in Ashwell ankamen, hatten wir während mehr als einer Woche nicht eine Menschenseele gesehen, und das war eine Woche, in der wir einen recht strammen Ritt hingelegt hatten. Erst auf dem Rückweg sind wir mit ihnen zusammengestoßen. Wir hatten ziemliches Pech an dem Tag. Irgendeine einsame Patrouille oder ein Kundschafter hat uns gesehen, und sobald wir gemerkt haben, dass sie uns verfolgten, haben wir die Flucht ergriffen. Es war, als wäre Honious selbst hinter uns

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