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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Mission.«
    »Ich verstehe. Hat es jemals eine andere Mission gegeben, um die Fertigungsanlage zu untersuchen?«
    »Nein. Weil wir nicht wissen, wo sie ist.«
    »Also hätte Vernon gern nach ihr gesucht?«
    »Ja. Im Grunde hätte ich persönlich nicht mal was dagegen gehabt. Das wär doch mal was, oder? Eine Konstruktion, die Maschinen von der Größe eines kleinen Gasgiganten baut. Das Ding zu suchen, könnte mich glatt aus meinem Ruhestand reißen.«
    »Sicher.« Paula zögerte; sie glaubte ihm kein Wort. »Hat Kent Vernon die Beobachtungen, die Sie machten, modifiziert?«
    »Andauernd, dafür war das Wissenschaftsteam schließlich da. Jede Ergebnisreihe eröffnete ihnen einen weiteren Aspekt, den es zu untersuchen galt. Innerhalb der übergreifenden Missionsparameter ist der Beobachtungsprozess sehr fließend. Andernfalls wären wir bloß ein einfaches Sensorrelais.«
    »Was war Vernons Spezialgebiet?«
    »Quantensignatur. Er sollte für uns die subphysikalische Beschaffenheit des Gitterkugelaufbaus bestimmen.«
    »Und hat er in dieser Sache irgendetwas zu tun versucht, das er nicht hätte machen sollen?«
    »Nein. Wir hatten, was die Beobachtungen anging, einen ziemlich weit gefassten Spielraum. So ungefähr die einzige Sache, die uns die Navy strikt untersagt hatte, war zu versuchen, eine physikalische Probe von einer der Gitterkugeln zu nehmen – nicht, dass sie streng genommen völlig physikalisch wären. Eine blödsinnige Beschränkung, wenn Sie mich fragen, aber ich mache die Regeln nicht.«
    »Blödsinnig wieso?«
    Er sah sie mit merkwürdigem Blick an. »Sie haben doch am Starflyer-Krieg teilgenommen. Ozzie und Nigel Sheldon haben in der Dunklen Festung ein paar Quantenzerstörer hochgehen lassen, und sie funktioniert noch immer. Das ist ein extrem zähes Muttchen. Ein oder zwei Bröckchen abzurasieren wird sie wohl kaum kaputtmachen.«
    »Gutes Argument.« Paula aktivierte eine Schicht Sonderfunktions-Biononics auf der Hautoberfläche ihrer rechten Innenhand.
    »Sie haben doch so einen guten Draht zu ANA, vielleicht möchten Sie ihr das ja irgendwann mal stecken«, sagte Chatfield.
    »Ich bin sicher, dass sie ihre Gründe hat.«
    »Ja, genau.«
    Sie erhob sich und streckte ihre rechte Hand aus. »Nun, vielen Dank für Ihre Zeit, Captain.«
    »Nichts zu danken.« Sie verabschiedeten sich mit einem herzlichen Händedruck. »Hab ich Ihnen weiterhelfen können?«
    Ihre Biononics nahmen Proben der abgestorbenen Zellen von Chatfields äußerer Epidermalschicht. »Ich bin mir nicht sicher.« Für einen kurzen Augenblick dachte sie, Chatfield würde möglicherweise seine Gefechtsenrichments aktivieren. Doch der Augenblick verstrich. Trotzdem sorgten ihre altmodischen Instinkte dafür, dass ihr ausgesprochen unbehaglich dabei war, ihm, als er sie hinausbegleitete, den Rücken zuzuwenden.
    Kaum saß sie wieder in ihrer Taxikapsel, öffnete sie eine ultrasichere Verbindung zu ANA:Regierung. »Er ist ein Accelerator.«
    »Wie kommen Sie zu der Behauptung?«, fragte ANA:Regierung.
    »Er hat einen möglichen Irrtum zugegeben und die Schuld auf sich genommen. Sympathieheischendes Standardmanöver. Sein wirklicher Fehler dagegen war fundamental. Als ich andeutete, dass Vernon möglicherweise das Ziel einer Fraktion verfolgte, fragte er, welches Ziel das war, nicht welche Fraktion.« Sie hob ihre rechte Hand und betrachtete die Innenfläche. Es war nichts zu sehen, doch die Biononics waren bereits dabei, einen Strom von Datensequenzen in den Link einzuspeisen. »Ich schicke Ihnen seine DNA. Vergleichen Sie sie mit jeder Akte, die Sie haben. Vor allem mit denen von Leuten, die in irgendeiner Beziehung zur Regierung und zur Navy stehen.«
    Wie zuvor erfolgte die Antwort fast augenblicklich. Paula war beeindruckt, wie viel Aufmerksamkeit ANA insbesondere auf die Analyse verwandt hatte. Ihr U-Shadow hätte mindestens eine Minute gebraucht, um den Abgleich durchzuführen.
    »Ihr Instinkt hat Sie nicht getrogen«, sagte ANA:Regierung.
    »Tatsächlich?«
    »Es besteht in zwanzig Markern eine Ähnlichkeit mit einem Captain Evanston.«
    »Keine Identität, also entweder Familie oder …«
    »Oder er hatte eine DNA-Resequenzierung für diesen Auftrag.«
    »Eine ziemlich massive Tarnung. Ist er jetzt also Evanston oder Chatfield?«
    »Ich würde sagen, Chatfield. Evanston war vor fünfundzwanzig Jahren aktiver Offizier. Aber Chatfields jetzige DNA passt fast zu Captain Chatfields Navy-Akte, die vor hundert Jahren registriert

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