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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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jeder Leerenexpansion schützen«, sagte ANA:Regierung. »Ich habe keine Ahnung, was das in der Praxis bedeuten soll.«
    »Zwei illegale Hardware-Konstruktionsprojekte? Die fühlen sich ihrer Weltanschauung wirklich verpflichtet, was? Wir sollten ein äußerst wachsames Auge auf Chatfield haben.«
    »Wen wollen Sie dafür nehmen?«
    Paula gestattete sich ein leichtes Lächeln. »Digby wünscht sich seit Längerem einen Auftrag auf diesem Level. Ich denke, es ist nur fair, ihm die Chance zu geben.«
    »Er ist vollauf qualifiziert, und er besitzt die nötige Erfahrung.«
    Sie lachte unverhohlen heraus. »Eine sehr taktvolle Art, mir Vetternwirtschaft vorzuwerfen.«
    »Es trennen sie vier Generationen.«
    »Und doch ist er immer noch mein Nachkomme. Wer sonst wäre auch so verrückt, einen solchen Job anzunehmen?«
    »Ich halte ihn für äußerst geeignet.«
    »Er ist zu jung und zu ungeduldig. Aber wenn irgendetwas ihn davon kurieren wird, dann dieser Auftrag. Ich rufe ihn an.«
     
    Marius befand sich einen halben Kilometer entfernt, als Paulas Taxi wieder von Chatfields Haus aufbrach.
    Er fand die Anwesenheit des Investigators zu diesem exakten Zeitpunkt beunruhigend. Es bedeutete, dass sie eine Menge Verbindungen herstellte. Verbindungen, von denen er angenommen hatte, dass sie verborgen bleiben würden, zumindest so lange, bis es zu spät war.
    Nachdem die Kapsel die Grünstreifen der Stadt verlassen hatte, schlenderte er ohne besondere Eile zu Chatfields Haus. Diese Art des sich Näherns würde einige Beobachtungsprotokolle unterdrücken, die zweifellos nach ihrem Besuch angeordnet worden waren. Und tatsächlich informierte ihn sein U-Shadow über ausgesprochen hochentwickelte Überwachungsroutinen, die in die lokalen Cybersphären-Nodi schlüpften.
    Einen Augenblick erwog Marius, Chatfield einfach aufzugeben. Doch die Möglichkeit, zur nächsten Phase überzugehen, war das Risiko wert. Hätte Paula Myo auch nur die geringste Ahnung von der Strategie der Accelerators gehabt, hätte sie Chatfield auf der Stelle verhaftet. Also schickte er seinen U-Shadow in die Häuser von Chatfields Nachbarn, inspizierte allerlei Files und entnahm ihren belanglose persönliche Einzelheiten und Vorlieben. Während er den Grünstreifen entlangschritt, wurden die Daten von seinen Biononics absorbiert und ermöglichten es diesen, sein Erscheinungsbild und seine Elektronikemissionen zu ändern. Sein flimmernder Togaanzug verwandelte sich in ein langweiliges Wickelgewand aus amethystfarbenem Stoff zu rotbraunen Stiefeln, die gerade noch zu sehen waren unter dem Faltenwurf. Zufrieden mit seiner mit ihm verschmolzenen Fassade, durchquerte Marius den armseligen Vorgarten und löste die Haussensoren aus.
    Chatfield zeigte sich nicht im Geringsten überrascht, als er jemandem, der seinem entfernten Nachbarn Fardel glich, die Haustür öffnete, auch wenn dieser gekleidet war wie Jalliete. Es waren die grünen Augen des Mannes, die ihn verrieten. »Haben Sie Myo abfliegen gesehen?«, fragte Chatfield, als er seinen Gast ins Wohnzimmer führte, wo sie von einer Privatsphäre-Abschirmung umgeben waren.
    »Ja«, erwiderte Marius.
    »Sie hat rausgefunden, dass Troblum auf der Poix war.«
    »Scheiße. Was für ein Vergnügen es sein wird, das Universum von dieser missglückten Peinlichkeit von einem Higher zu erlösen. Weiß Myo, warum er dort war?«
    »Nein. Ich hab sie glauben gemacht, er wäre wegen der Anomine-Fertigungsanlage dabei gewesen.«
    »Gut. Das passt bestens zu seiner Obsession in Sachen planetenverschiebender Überlichtflug. Das lenkt sie vielleicht eine Weile ab.«
    »Ich stehe unter Beobachtung.« Chatfield sah Marius geradewegs in die Augen. »Sind Sie hier, um meinen Körperverlust zu vollstrecken?«
    »Nein. Wir treten etwas früher in die nächste Phase ein als geplant. Das sollte Sie eine Zeit lang aus der Schusslinie bringen, und wenn Sie dann wieder auftauchen, wird es sowieso keine Rolle mehr spielen.«
    »Ich verstehe.« Bedauernd sah sich Chatfield in dem bauchigen hölzernen Zimmer um. »Ich werde das hier vermissen. Ganthia war ein angenehmer Ort zum Leben. Seine Politik ist in mancher Hinsicht recht fortschrittlich.«
    »Das ist jetzt irrelevant. Am Raumhafen wartet ein Schiff. Begeben Sie sich auf direktem Wege zu unserer Frost-Station, und holen Sie sich Ihre Ausrüstung ab.«
    »Verstanden. Und dann auf nach Ellezelin?«
    »Ja, aber halten Sie Abstand, bis ich Ihnen Landeerlaubnis erteile. Living Dream ist zwar

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