Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
hinuntermarschierten. Sie waren nun nicht mehr weit vom House of Blue Petals entfernt.
    »Was?«
    »Du wirst nicht glauben, wer gerade aufgekreuzt ist, um die Barren zu inspizieren.«
    »Wer?«
    »Der gute Captain Ivarl höchstselbst.«
    Die Truppmitglieder in Edeards unmittelbarer Nähe fingen an zu grinsen, voller Vorfreude und Tatendrang.
    »Das ergibt Sinn«, erwiderte Edeard.
    »Herrin, wir haben ihn«, ließ Boyd die anderen wissen und reckte triumphierend seinen Daumen.
    »Was meinst du damit?«, fragte Chae.
    »Er kommt, um sich an seinem Erfolg zu weiden«, entgegnete Edeard. Seine Fernsicht zeigte ihm, wie die Trupps aus Bellis und Neph durch Pholas Park eilten. Wie erwartet hatten sie bereits die Brücke über den Trade Route Canal nach Sampalok hinein überquert, womit sie sich deutlich näher an dem Versteck befanden als Edeard. Sie würden gute zehn Minuten früher dort eintreffen.
    »Was denkst du?«, fragte Kanseen verschmitzt.
    Edeard ließ die Trupps anhalten und winkte Felax nach vorn. Er übergab dem jungen Konstableranwärter einen Umschlag. »Ich möchte, dass du dich auf direktestem Wege zu dem Haus in der Whitemire Street begibst und den Sergeanten der anderen Trupps das hier übergibst.«
    Der Knabe salutierte. »Ja, Sir, Waterwalker.«
    »Und jetzt renn, so schnell, wie du kannst«, sagte Edeard. Er instruierte einen der Ge-Adler, auf den Jungen aufzupassen, als dieser lossprintete.
    »Was ist passiert?«, fragte Macsen.
    »Eine kleine Planänderung«, verkündete Edeard. »Folgt mir bitte.«
    Er bog in die Campden Avenue ab, die von winterblühenden Jakralbäumen gesäumt war, deren himmelblaue, bauschige Blüten gerade zu knospen begannen. Wasser tropfte von den schneeverkrusteten ausladenden Ästen. Hinter ihm herrschte ein reges Geflüster und Longtalkgetuschel, doch er achtete gar nicht darauf. Sie entfernten sich jetzt von Sampalok; die Straße führte geradewegs zum Upper Tail Canal, der an den Port-Distrikt grenzte.
    »Dinlay«, rief Edeard. »Nimm Urarls Trupp und trenn dich mit ihm an der nächsten Gasse von uns.« Er hielt die Karte hoch, sodass nur sein Freund sie einsehen konnte. »Das ist das Gebäude, zu dem wir wollen; du kommst von dieser Seite.« Er zeigte mit dem Finger auf die entsprechende Stelle. »Pass auf, dass niemand türmt. Vergiss nicht, die Fenster und das Dach im Auge zu behalten.«
    »Was ist da drin?«, fragte Dinlay.
    Edeard beugte sich vor, sodass seine Lippen beinahe Dinlays Ohren berührten. »Die Barren.«
    Die Übergabe war mitten in der Nacht mit beachtlicher Präzision vonstatten gegangen. Als die mit der Beute beladenen Gondeln sich auf dem Rückweg von der Chemikergilde ins sichere Sampalok befunden hatten, waren sie unter etlichen Brücken am Roseway Canal entlanggefahren, einschließlich des breiten Stein- und Eisenbogens am Ende von Abads Royal Boulevard, der hinüber zum Nighthouse-Distrikt führte. Der zeitliche Ablauf war exakt geplant, aber Ivarl hatte dafür gesorgt, dass parallel dazu einige andere Gondeln in die entgegengesetzte Richtung fuhren. Für ein paar Sekunden hatten sich die Gondeln außerhalb der direkten Sicht der Ge-Adler befunden, die die Konstabler zu ihrer Beobachtung benutzten. Die solide Brückenstruktur machte Fernblicke problematisch, insbesondere, da die Gondeln ein Zurückgezogenheitsschleier umgab. Und so wurden unbemerkt völlig identisch aussehende Kisten zwischen den Booten hin und her geworfen.
    Edeard kam nicht umhin zu bewundern, wie mustergültig das alles organisiert war. Was Ivarl allerdings nicht berücksichtigt hatte, war, dass Edeard von dem Plan bis ins kleinste Detail wusste und sich der Sehkraft einer Ge-Katze, die faul unter der Brücke umherschwamm, bediente. Großmeister Finitan war es eine Freude gewesen, Edeard mit fünfzehn Genistars auszuhelfen, sodass er einige unter jeder Brücke positionieren konnte. Nachdem Edeard sich vergewissert hatte, dass die Übergabe stattgefunden hatte, war es ein Leichtes für ihn gewesen, die neuen Gondeln auf ihrer Fahrt zurück nach Myco zu verfolgen, wo sie die Kisten an einer Gleitrampe wieder ausluden. Von dort aus wurde die Beute von Ivarls Leuten in das Lagerhaus eines Fischers gebracht.
    »Ach herrje«, dröhnte Chaes hämischer Longtalk durch die Köpfe von Edeards Trupp. »Captain Ivarl scheint sich über irgendwas aufzuregen.« Seine Sicht, an der er sie teilhaben ließ, zeigte den Bandenmeister, wie er mit hochrotem Gesicht aus dem Haus in Sampalok

Weitere Kostenlose Bücher