Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
argwöhnisch.
    »Eigentlich ist es noch viel schlimmer, als Macsen sagt«, entgegnete Edeard vergnügt. Er sah über seine Schulter zum Gondoliere hinüber, der sich alle Mühe gab, kein zu offensichtliches Interesse zu zeigen, und beugte sich dann vor, um seinen Freunden zuzuflüstern: »Die Banden wissen, dass wir kommen.«
    »Wie das?«, fragte Boyd.
    »Meine Quelle hat’s mir gesteckt.« Tatsächlich war die Verbindung relativ einfach. An drei Abenden in der Woche löhnte Vilby für einen Separee-Besuch in der Black-Horse-Taverne, wo Nanitte auf ihn wartete.
    »Wer, im Namen der Herrin, ist diese Quelle?«, verlangte Macsen zu wissen. »Alles, was wir in den letzten Wochen unternommen haben, wurde davon bestimmt, was sie uns mitgeteilt hat – besser gesagt, dir!«
    »Ich kann’s euch nicht verraten.« Edeard hatte noch nicht den Mut aufgebracht, es Macsen zu sagen – natürlich, aber wahrscheinlich würde sich Macsen nicht einmal an Nanittes Namen erinnern.
    Macsen knurrte und lehnte sich wieder zurück.
    »Also, was machen wir?«
    »Wir drehen ihnen aus ihrer eigenen Hochmütigkeit einen Strick.«
     
    Die Trupps aus Bellis und Neph warteten bei der Brücke am Mid Pool. Edeards Gondel machte an einem Anlegeplatz fest, und er stieg aus, um sich mit den zwei verantwortlichen Sergeanten zu besprechen.
    Macsen hatte recht gehabt, ihr Eifer war unübersehbar; Edeard wusste, dass sie seiner höflichen Bitte, sich mit ihm zu koordinieren, nicht Folge leisten würden. Die ganze Aktion würde in einer überstürzten Hatz enden, bei der es nur um möglichst viele Festnahmen ging. Er zog eine Karte hervor und zeigte den anderen, wo genau in der Whitemire Street sich das verdächtige Haus befand. Sie erklärten sich bereit, es in die Zange zu nehmen, indem sie mit ihren Trupps den Weg durch Pholas Park nahmen, während Edeard seine Mannschaft nach Myco hinüberbrachte, sodass sie sich dem Versteck von zwei Seiten nähern konnten. Selbst wenn die Bandenmitglieder sie herannahen spürten, saßen sie immer noch in der Falle.
    Edeards Gondel fuhr weiter den Great Major Canal hinab, Bellis auf der einen Seite und Sampalok auf der anderen. Der Unterschied war gravierend. Entlang des Kanals waren die zylinderförmigen Gebäude von Bellis von langen, gezwirbelten Türmchen überdacht, und kelchähnliche Balkone wölbten sich aus den Mauern, als wären sie einfach hindurchgebrochen.
    In Sampalok dagegen bestimmten große Mietskasernen das Bild, nicht unähnlich dem Gebäude, in dem Edeard wohnte, sah man davon ab, dass diese hier drei- oder viermal so groß waren und die Maisonettes deutlich kleiner. Familien lebten hier auf engstem Raum. Die breiten Straßen um die Wohnhäuser herum waren mit Müll überhäuft; die Ge-Affen-Reinigungsmannschaften des Distrikts schienen nicht imstande zu sein, damit fertigzuwerden. Es war schlimmer, als Ashwell je gewesen war. Das wäre doch mal ein guter Anfang, dachte Edeard, wenn man hier die grundlegenden Lebensbedingungen verbessern und den Menschen damit mehr Hoffnung geben würde. Warum also tut der Distriktmeister nichts?
    Als würden sie ihre Umgebung widerspiegeln, starrten die Anwohner den Gondeln mit den Konstablern verächtlich hinterher. Einige spuckten ins Wasser und machten obszöne Gesten. Ein paar dritte Hände stupsten an das kleine Boot. Kinderbanden johlten und spotteten, als sie die Uniformierten erblickten.
    »Diese kleinen Mistzecken«, grunzte Boyd.
    »Man muss ihnen nur einen anderen Weg zeigen«, sagte Edeard. »Das ist alles.«
    »Zu spät«, meinte Macsen. »Das hier ist alles, was sie kennen, es ist das Leben, das man hier lebt. Daran wirst du nichts ändern.«
    Edeard blickte auf die Silhouette kompakter, wenig reizvoller Gebäude, überlegte, wie man sie verschönern könnte, dachte an die neuen Formen und Funktionen, die er ihnen zu geben vermochte. »Da sei dir mal nicht so sicher«, flüsterte er.
    Kanseen schaute ihn merkwürdig an, sagte jedoch nichts.
    Am First Pool gingen sie alle von Bord und zu Fuß weiter nach Myco. Es war ungewohnt für Edeard, den kleinen Distrikt einmal bei Tageslicht zu sehen. Nicht ganz so heruntergekommen wie sein Nachbar, wurde er vorwiegend von Fischer-Familien und Schiffsbauern bewohnt, beides Zünfte mit eigener Gildenvertretung. Und sie hatten einen weit ausgeprägteren Sinn für Gemeinschaft; Stolz nannte es Macsen.
    »Ich hab Neuigkeiten für dich«, informierte Chaes direkter Longtalk Edeard, als sie die Maley Street

Weitere Kostenlose Bücher