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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wäre er eigentlich mit der Beförderung an der Reihe gewesen, doch hatte er nie irgendwelche Feindseligkeiten gegenüber Edeard gezeigt, weil dieser zuerst zum Korporal ernannt worden war.
    »Sie haben sich nicht gerührt«, versicherte Edeard jedem im Saal. »Chaes Leute haben sie die ganze Nacht überwacht. Die Barren liegen dort und warten nur auf uns, und wir haben siebzehn beteiligte Bandenmitglieder identifiziert. Die Haftrichter dürften heute Nachmittag einiges zu tun kriegen.«
    Captain Ronark führte drei weitere Trupps in den Saal. »Alles aufbruchbereit?«, fragte er.
    »Ja, Sir«, erwiderte Edeard.
    »Hier ist dein Waffenschein«, sagte der Befehlshaber der Wache und händigte Edeard ein kleines Pergament mit seinem Dienstsiegel aus. »Ich hab gerade über Longtalk mit den Hauptmännern der Neph- und der Bellis-Wache gesprochen; sie halten ein paar Trupps bereit, die uns bei den Festnahmen helfen sollen. Cleverer Zug, das. Ich möchte sie nur ungern vor den Kopf stoßen.«
    »Vielen Dank, Sir.« Edeard blickte auf, als Konstableranwärter Felax in den Raum gestürzt kam. Der Junge war gerade mal siebzehn; er war kurz nach der Birmingham-Pool-Sache zu den Konstablern gestoßen, zusammen mit zwanzig anderen. Chae behauptete gern, sein Leben sei zu einem einzigen Albtraum geworden angesichts seiner sinnlosen Bemühungen, diesen unwürdigen Haufen von Nichtsnutzen auszubilden. Insgeheim jedoch liebte er diese Arbeit.
    »Alle Haftbefehle unterzeichnet, Sir«, vermeldete Felax. »Richter Salby wünscht viel Glück.«
    Edeard steckte die Haftbefehle, ohne einen Blick darauf zu werfen, in die Tasche. »Du kannst heute bei uns bleiben, wahrscheinlich brauchen wir Boten.«
    »Danke, Sir«, sagte Felax voller Verehrung.
    »In Ordnung, alles mal hergehört«, rief Edeard in die Runde, nachdem er sich auf eine der Bänke gestellt hatte. »Die bei der Chemikergilde gestohlenen Barren befinden sich unter einem Haus in der Whitemire Street in Sampalok. Sie werden von fünf oder sechs Bandenmitgliedern bewacht. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich heute Morgen noch weitere Mitglieder dort einfinden werden, um die Beute an zwielichtige Händler in der Stadt zu verteilen. Die Barren alle an einem Ort zu belassen, wäre viel zu riskant für sie. Also müssen wir in Aktion treten, nachdem die Überbringer eingetroffen sind und bevor sie wieder verschwinden. Auf diese Weise können wir die größtmögliche Anzahl Verhaftungen vornehmen. Sind die Barren erst einmal sichergestellt, werden wir außerdem jeden festnehmen, der auch nur irgendwie in das Verbrechen verwickelt war. Ich muss aber betonen, dass wir die Barren als Beweismittel unbedingt brauchen. Das hat mich der erste Prozess gegen Arminel gelehrt.«
    Leises Gelächter ging im Raum um.
    »Wir haben drei Ge-Adler und zehn Ge-Spürhunde als Verstärkung; außerdem eine Anzahl weiterer Trupps aus Bellis und Neph. Wir wissen, dass einige der Bandenmitglieder bewaffnet sind, weshalb auch wir Pistolen erhalten haben; aber bitte, setzt sie nur als allerletztes Mittel ein. Verletzte möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Das hier ist ein sehr wichtiger Einsatz, eine unmissverständliche Neujahrsbotschaft von uns Konstablern an die Banden: dass dies ihr letztes Jahr in Makkathran gewesen sein wird!«
    Der ganze Saal, allen voran Macsen und Dinlay, brach in Applaus und Beifallspfiffe aus.
     
    »Das wird das reinste Chaos«, sagte Macsen, als sie auf einer Gondel den Great Major Canal hinunterfuhren. Die restlichen Trupps folgten ihnen in vier weiteren Gondeln.
    »Wieso?«, fragte Dinlay wütend. »Edeard hat großartige Arbeit bei der Einsatzplanung geleistet.«
    »Ach ja? Und wer wird das Kommando haben, wenn wir ankommen? Die Trupps von Bellis und Neph werden das ganze Verdienst für sich in Anspruch nehmen, und sie werden von Sergeanten angeführt werden. Nichts für ungut, Edeard, aber es sind viel zu viele Konstabler involviert. Die Trupps sind es nicht gewohnt, als eine so große Einheit zu arbeiten.«
    »Ich weiß«, sagte Edeard. Er lehnte sich in der Gondel zurück und schaute lächelnd in den Himmel. Es hatte aufgehört zu schneien, und die Wolken begannen sich zu lichten. Kräftige Wintersonnestrahlen schienen grell auf die schneebedeckten Gebäude der Stadt. Menschen kehrten nach dem Neujahrsfeiertag an ihre Arbeit zurück, und über ganz Makkathran lag eine Atmosphäre frischsauberer Erwartung. Er mochte das.
    »Was führst du im Schilde?«, fragte Kanseen

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