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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hatte.
    Natürlich gab es auch in L.A. und San Francisco Feen, aber es waren Warmwetter-Feen gewesen, die sich in die Gesellschaft eingegliedert hatten und dadurch urbanisiert waren. Auch Vampire bevorzugten Großstädte, während wir Magiegeborene uns eher in Kleinstädten niederließen, wo man der Natur näher war. Doch Wildling-Feen … sie eigneten sich nicht für ein Leben in der Gesellschaft.
    Chatter nickte. Dann überlass mir hier die Führung, Miss Cicely.
    Nur allzu gern.
    Die Schneevettel wusste wahrscheinlich, dass wir über sie sprachen, aber sie wartete geduldig und griff nicht an, sondern musterte uns mit erwartungsvoll hervorquellenden Augen.
    Chatter räusperte sich. »Du bist an jemanden gebunden. Aber du würdest dich an jemand anderen stärker binden, wenn man dich ließe.«
    »Ja, das mag sein, das mag wohl sein.« Sie kicherte, und ich wäre vor dem seltsam großen Kopf am liebsten zurückgewichen, beherrschte mich aber.
    »Dann lass mich raten … was bindet eine Schneevettel, kann aber gelöst werden? Kein feierlicher Eid. Kein Blutschwur.«
    »Nein, nein, das ist richtig. Sie sind zu stark, um gebrochen zu werden.« Ihre Augen leuchteten auf, und sie warf mir einen Blick zu.
    Ich sah Chatter an und schickte erneut eine Nachricht in den Luftstrom. Was tust du da?
    Wo ist deine Schulbildung geblieben? Oh, stimmt ja – auf der Straße hat man dir das wahrscheinlich nicht beigebracht. Sie kann es uns nicht direkt sagen. Sie gehört zu den Wildling-Feen. Wir müssen raten, bis wir herausfinden, wodurch sie gebunden ist und wie wir sie befreien können.
    Ah, jetzt verstand ich. Wenn wir ihre Hilfe wollten, mussten wir Mysts Ketten sprengen, ohne uns von ihr anweisen zu lassen. Ich nickte ihm zu, und er wandte sich wieder an das Zauberwesen.
    »Was bindet nur so locker, dass man es wieder lösen kann? Ich würde meinen, es ist ein Band, das nicht willig geknüpft wurde …?« Er neigte fragend den Kopf.
    »Da meinst du vielleicht sogar richtig.«
    »Dann könnte es vielleicht ein Bann sein …« Er hielt inne, als der Ausdruck ihrer Augen wachsam wurde, und fügte schnell hinzu: »Oder vielleicht kein direkter Bann, sondern eine List. Hmmm, mal nachdenken … Myst ist Jägerin. Jäger verwenden Fallen. Eine magische Falle!«
    Die Schneevettel gackerte. »Und wieder könntest du richtig geraten haben.«
    Chatter wandte sich Peyton und mir zu. »Myst hat eine magische Schlinge benutzt, um die Schneevettel unter ihren Befehl zu zwingen. Magische Fallen können aber wieder geöffnet werden, wenn wir herausfinden, was sie ausgelöst hat. Sie sind echten Fallen sehr ähnlich, nur dass man, wenn sie einmal zugeschnappt sind, magisch gefangen ist anstatt stofflich.«
    Ich nahm all meinen Mut zusammen und beschloss, es zu wagen und bei Chatters Quiz mitzumachen. »Ich vermute, dass jemand hier erst vor kurzem gefangen worden ist. Es kann noch nicht lange her sein, dass die Falle zugeschnappt ist.«
    Sie lachte. »Du vermutest gar nicht so falsch, hübsches Ding.«
    »Und ich würde denken, dass es nicht so weit von hier geschehen ist.«
    »Und wieder denkst du nicht fehl.«
    »Wie bist du denn darauf gekommen?«, fragte Chatter.
    »Wir wissen, dass Myst ihre Untergebenen gern bezaubert und verhext, um sie gefügig zu machen, aber die Schneevettel ist ganz offensichtlich nicht bezaubert. Wir können also davon ausgehen, dass die Falle weit weg vom Marburry-Grab stand, also vermutlich hier – die Vettel wandert wohl kaum kreuz und quer durch das Land. Wir sollten uns in diesem Gebiet genauer umsehen. Und Falle hin oder her, die Schneevettel ist gefährlich. Myst hat anscheinend nicht auf ihre Kräfte verzichten, sie aber auch nicht allzu nah bei sich haben wollen.«
    Wir begannen uns umzusehen, während die Schneevettel sich gegen einen mit Eis überzogenen Felsbrocken lehnte. Sie sah zufrieden aus und blickte sinnierend ins Leere, als wir unter Büschen und hinter Stämmen nachsahen. Nach ein paar Minuten hielt Chatter einen gerissenen Draht hoch.
    »Gefunden. Nun müssen wir das Ding nur noch zurückverfolgen, bis … da ist es ja schon.« Er zog einen Pflock mit eingeschnitzten magischen Zeichen, an dem der Draht befestigt gewesen war, aus dem Boden und schüttelte den Schnee ab. »Ich weiß nicht, ob ich mich mit allen Zeichen auskenne, aber ein paar der Symbole sind mir bekannt.«
    Er gab den Pflock mir, blickte sich um und sprach erneut in den Wind. Ich weiß, dass wir es eilig haben, aber wenn

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