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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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seinen Nektar. Er sagt, du bist reif.«
    Sie legte ihre Lippen auf meine und zwängte ihre Zunge dazwischen. Von ihrem Kuss wurden mir die Knie weich – er war so fremd und doch so verführerisch. Regina schmiegte sich an mich und presste ihre Brüste an meine, und obwohl mein Inneres lautstark »Halt!« schrie, wünschte ich mir, dass sie weitermachte.
    Doch nach einem Moment löste sie sich von mir, betrachtete mich schweigend und verschränkte die Arme vor dem Körper.
    Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Sie war auf beängstigende Art schön, so selbstsicher und beherrscht. Aber schließlich war sie auch Tausende von Jahren alt und Abgesandte der Karmesin-Königin. Und sie war sehr viel skrupelloser als ihr Bruder, das war selbst mir klar. Lannan war impulsiv. Sie berechnend.
    »Eines Tages werde ich Lannan sagen, dass er dich leertrinken soll, damit du eine von uns wirst. Oder wir machen es gemeinsam und werden beide deine Erzeuger. Denn ich sorge dafür, dass mein Bruder bekommt, was er haben will. Und deine Einstellung benötigt dringend eine Korrektur.«
    Sie drückte sich wieder an mich, und ich presste mich gegen die Wand und verzog das Gesicht, als mein Rücken erneut malträtiert wurde.
    »Ich mag kleine Mädchen wie dich, Cicely. Ich fresse dich zum Frühstück und vögel dich zum Lunch. Erinnerst du dich an die Party vor ein, zwei Wochen? Wenn ich will, wird sie dir im Nachhinein als Nachmittag im Park erscheinen. Ich kann dich fesseln und jede deiner Körperöffnungen mit meinen Spielzeugen füllen. Ich habe einen eigenen Harem, musst du wissen. Und ich sehe gern zu, wie meine Jungs sich über junge, sehr wache Frauen hermachen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Ich nickte atemlos. Sie war umwerfend, und ihre Verführungskraft arbeitete sich durch meinen ganzen Körper, aber ich war noch ausreichend bei Verstand, dass das Entsetzen mich packen konnte. Und ich wusste auch, dass sie ihr Gefolge von niederen Vampiren als Spielzeuge bezeichnete, was mir einmal mehr sagte, wie weit oben sie in der vampirischen Nahrungskette stand.
    »Ja, ich verstehe, und es tut mir leid.« Im Zweifel immer entschuldigen.
    »Eines Tages wird ›es tut mir leid‹ nicht mehr ausreichen. Aber vielleicht lernst du es ja und wirst meinen Bruder in der Öffentlichkeit nicht mehr verunglimpfen. Denk also noch einmal darüber nach, wie du dich verhalten willst, wenn er sich zu dir gesellt. Du könntest seine Gesellschaft genießen. Über seine Scherze lachen. Mit ihm flirten, wenn er dir zuzwinkert.«
    Ich nickte schweigend.
    Sie schnaubte. »Ja, ich bin sicher, dass du dein Bestes gibst. Du bist clever genug, um auf mich zu hören. Aber vielleicht nicht klug genug? Nimm dir Leo als Beispiel. Er weiß, wo er steht, und benimmt sich Geoffrey gegenüber entsprechend unterwürfig. Du hast noch nicht gelernt, wie man in der Gesellschaft der Vampire überlebt. Hoffen wir bloß, dass du dich bald in der nötigen Etikette unterweisen lässt. Es wäre doch zu schade, wenn wir deine Dienste verlören und zusehen müssten, wie du dich … in die breite Masse einreihst.«
    Und mit dieser kaum verschleierten Warnung wandte Regina sich um und marschierte aus dem Badezimmer, und ihre Absätze klackten rhythmisch auf den Kacheln. Ich schälte mich von der Wand, an der Spuren von Blut und Salbe zurückblieben, und zog mein Kleid zurecht. Noch immer atemlos und angeturnt und doch vor Angst fast gelähmt, beschloss ich, mich zu fügen, und folgte ihr hinaus.
    »Lannan, Lieber, da bist du ja«, hörte ich augenblicklich Reginas Stimme durch die Menschenmenge dringen, und als ich mich durch das Gedränge gequetscht hatte, das sie umgab, steckte ihre Zunge tief in seinem Hals. Seine Hände hatten ihren Hintern gepackt, und ich sah fasziniert und gleichzeitig angewidert zu, wie das Bruder-Schwester-Team sich wie junge läufige Hunde übereinander hermachte.
    Leo und Rhiannon hatten sich wieder zu mir gesellt und sahen mich fragend an, aber ich schüttelte nur den Kopf und lächelte nervös. Ein Kellner kam vorbei und hielt vor uns an. Auf seinem Tablett standen Kelche mit Blut und Weißwein. Wir nahmen uns schweigend von dem Weißwein, und der Kellner musterte uns eingehend, bevor er sich wieder in Bewegung setzte.
    Rhiannon rückte näher an Leo heran, und ich beobachtete, wie sich seine Haltung veränderte. Mir war schon mehrfach aufgefallen, dass Leo in Geoffreys Gegenwart eindrucksvoller zu werden schien, irgendwie ein wenig

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