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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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in: „Der Zauberer von Oz“
    von Lyman Frank Baum; Anm. d. Übers.

    neue Daten für ihr Koordinatenprojekt. Diese Darklinggroupies, wer immer sie auch waren, wussten bereits, was es mit der geheimen Stunde auf sich hatte. Irgendwo hatten sie sich in den vergangenen fünfzig Jahren versteckt …
    „Wir müssen Jessica Bescheid sagen“, meinte Jonathan, der die Autoschlüssel bereits in der Hand hatte. „Vielleicht haben die beiden den Auftrag, sie sich heute zu schnappen.“
    „Entspann dich. Das ist nicht sehr wahrscheinlich.“ Rex hatte ein blasiertes Lächeln aufgesetzt. Nach einer dramatischen Pause griff er in seine Tasche, zog etwas heraus und öffnete die Hand. In seiner Handfläche lag ein kleines Rechteck aus gelblichem Elfenbein – es sah wie ein alter Dominostein aus, aber, wie er gesagt hatte, ohne Punkte, sondern mit einem Bild, das alle kannten:

    „Puh“, sagte Dess. Es war Jessicas Zeichen, das Symbol der Lehre für den Flammenbringer.
    „Ich war so frei und habe diesen hier und noch ein paar andere mitgehen lassen. Wie ein Sortiment Dominosteine, um damit menschliche Namen zu schreiben. Sie haben sie wahrscheinlich benutzt, um den Groupies zu erklären, wer Jessica ist.“ Rex lächelte noch ein bisschen blasierter. „Es gibt hunderte von solchen Symbolen. Die Groupies brauchen sicher eine Weile, bis ihnen auffällt, dass ein paar fehlen. In der Zwischenzeit sind die Darklinge vermutlich reichlich frustriert, wenn sie versuchen, irgendwas über Jessica zu kommunizieren.“
    Melissa strich mit einem Finger über den Stein (gefährlich knapp davor, Rex’ bloße Haut zu berühren, wie Dess auffiel).
    „Schmeckt nach Darkling und fühlt sich alt an. Vielleicht fünfzig Jahre. Möglicherweise gibt es nur ein Sortiment davon, das von Generation zu Generation weitergereicht wurde.“
    „Warte mal. Wenn das Halbwesen ein Mensch ist, wie ihr gesagt habt, wieso schreibt es dann nicht einfach auf, was die Darklinge sagen wollen?“, fragte Dess. Das Bild der Kreatur, das ihr dabei durch den Kopf ging, verschaffte ihr eine Gänsehaut.
    Rex schüttelte seinen Kopf. „Auch über sie können die Darklinge nicht in einer Sprache denken, die so neu ist wie Englisch. Die Symbole der Lehre sind zehntausend Jahre alt, älter als alle heutigen gesprochenen Sprachen.“ Seine Stimme wurde leise. „Deshalb mussten sie sich eines Sehers bedienen.“
    Jonathan, der die rostigen Armlehnen seines Stuhls noch immer fest umklammerte, meldete sich zu Wort. „Aber wer sind diese Leute? Wo kommen die her?“
    Rex zuckte mit den Schultern. „Das müssen wir herausfinden. Ich glaube aber, wir können annehmen, dass sie es auch waren, die unsere Vorfahren beiseite geschafft haben. Ich habe unter den Symbolen nur das von Jessica gefunden, also sollten wir anderen auch auf der Hut sein.“
    „Aber wo haben sie sich versteckt?“, fragte Dess. Sie wandte sich an Melissa. „Warum hast du diesen Halbling bis jetzt nie geschmeckt?“
    Melissa antwortete bedächtig. „An dem Haus ist irgendwas seltsam. Ich kann dadrin nicht richtig Gedanken lesen. Ich konnte den Typen erst hören, als er draußen war und kurz bevor er zurückkam. Das ist eine Art spirituelles Loch. Als ob die Wände Gedanken schlucken würden.“
    „Orte, Orte, Orte“, murmelte Rex.

    Bei diesen magischen Worten lief Dess schon wieder eine Gänsehaut über den Rücken, diesmal vor Erregung. „Bringt mich dahin.“
    Wie aus einem Munde sagten die drei: „Was?“
    „Bringt mich dahin, jetzt gleich.“ Sie zog den GPS-Empfänger aus ihrer Tasche und wedelte damit vor ihnen herum. „Ich wusste doch, dass es solche Orte in Bixby gibt –
    Verstecke. Ich hatte solche Träume …“
    Sie hielt inne. Sie starrten sie alle an, als ob plötzlich Schaum aus ihrem Mund blubbern würde.
    Dess stöhnte. „Hört zu, dieses kleine Teilchen verwandelt Orte in Zahlen, in Koordinaten. Ich habe versucht, das System zu knacken – die Struktur der geheimen Stunde. Das ist wie Topologie …“ Schön, dafür gibt’s ausdruckslose Gesichter.
    „Nur besser. Ach, vergesst es. Bringt mich einfach dahin, dann kann ich ausrechnen, wie das alles funktioniert.“ Beim Anblick ihrer leeren Gesichter pfiff sie durch die Zähne. „Ich brauche bloß ein Paradigma!“
    Rex war der Erste, der etwas von sich gab: einen leisen, zarten Seufzer. „Na, du hattest offensichtlich zu tun.“
    Sie verdrehte die Augen. Zeit, dem allwissenden Seher einen Denkzettel zu

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