Das Dunkle

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Autoren: Scott Westerfeld

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Kinderspiel.“
    „Dann erzähl mir davon.“
    „Also …“ Ihre Mutter runzelte die Stirn. „Ich habe dir doch von Druckluftbremsen erzählt, oder?“
    „Genau, das kam gleich nach den Vögeln und den Bienchen“, meldete sich Beth zu Wort.
    „Hast du, Mom“, sagte Jessica, ohne ihre Schwester zu beachten. „Das laute, beängstigende Geräusch gleich nach der Landung, wenn die Maschinen rückwärts drehen, um das Flugzeug langsamer zu machen.“
    „Ganz richtig. Na ja, und du brauchst keine Angst zu haben, weil das eigentlich nie passiert …“
    „Sicherer als Auto fahren. Stimmt’s, Mom?“
    Sie ignorierte Beth. „Aber manchmal versagt der Bremsmechanismus auf halber Höhe. Ein Licht geht im Cockpit an, damit sie vor der Landung Bescheid wissen, sie müssen die Maschine dann zu einer Landebahn fliegen, die ganz, ganz lang ist. Die verteilen sie überall im Land, aber hauptsächlich in der Mitte. Und jetzt bauen sie mehr davon, weil zusätzliche Landebahnen besonders wichtig sind, wenn … na ja … wenn plötzlich alle Flugzeuge in der Luft auf einmal landen müssten. Verstehst du?“
    „Klar, Mom“, sagte Jessica überzeugend. „Beth und ich, wir wissen Bescheid über Jungs, Drogen, und wir haben auch schon vom Terrorismus gehört.“
    Ihre Mutter lächelte müde. „Ja, nun, ich denke schon. Solange ihr Nein sagen könnt.“
    „Zu zwei von den dreien“, murmelte Beth.
    Jessica schoss ihr einen Blick zu, aber das Wasser hatte zu kochen angefangen, und das Knistern der Spaghetti, die aus ihrer Schachtel glitten, versprach, dass Beth noch ein paar Minuten zu tun haben würde. Sie wandte sich wieder an ihre Mutter.
    „Wie könnte also irgendjemand dagegen sein?“
    „War zuerst auch niemand. Aber dann tauchten plötzlich diese ganzen Anzeigen im Register auf. Wir glauben, die ganze Bewegung ist eine Erfindung dieser Ölfamilie aus Broken Arrow, die da draußen bohren wollen. Obwohl die bekloppt sein müssen.“ Sie trat gegen ihre Ledermappe neben ihr am Boden. „Unser Geologe sagt, da draußen in der Salzebene gibt es nichts, wonach es sich zu schürfen, zu bohren oder auch nur drauf zu gucken lohnt.“
    Jessicas Augen schweiften zu der Mappe. „Geologische Berichte? Cool.“
    „Wie bitte?“
    „Ich wollte sagen, das könnte interessant sein, sich die mal anzusehen“, sagte sie. Vielleicht nicht für jedermann, aber Dess würde wahrscheinlich für einen Blick auf etwas Kartenähnliches mit Zahlen über die Landebahn ihr Leben riskieren.
    Sie könnte mit Jonathan vorbeifliegen, und Dess hätte ungefähr eine halbe Stunde, um sie sich einzuverleiben. „In der Schule reden bloß alle darüber. Vielleicht könnte ich einen Bericht schreiben oder so.“
    Ihre Mutter lachte und versetzte der Mappe noch einen verächtlichen Tritt. „Gib’s dir nur. Die Grayfoots geben aber nicht zu, dass es um Öl geht. Sie haben das ganze Rathaus aufgemischt wegen Überschallknalls und experimentellen Zusammenstößen, als ob wir die Landebahn bauen würden, um Transorbitale oder so was zu testen.“
    „Stimmt, ich glaube, das habe ich auch gehört. Warte …
    Transorbitale?“, sagte Jessica leise, während sie einen Finger nach dem anderen von der Tischplatte hob.
    Ihre Mutter nickte. „Genau, von denen habe ich dir auch erzählt. Flugzeuge, die sich auf einer niedrigen Umlaufbahn bewegen. Die fliegen von New York nach Tokio in weniger als …“
    „Dreizehn!“
    „Was?“
    Jessicas triumphierendes Strahlen verblasste, und sie sah, dass auch Beth sich umgedreht hatte, um sie anzustarren. „Äh, Transorbitale hat bloß … äh, dreizehn Buchstaben.“
    „Was?“ , fragten beide gleichzeitig.
    „Was riecht denn hier so phantastisch?“, dröhnte Donald Day von der Küchentür und ließ seinen Golfsack klappernd zu Boden plumpsen.
    „Ich decke den Tisch“, sagte Jessica eifrig. „Das hier räume ich dir mal aus dem Weg.“
    Sie hob die schwere Mappe ihrer Mutter vom Boden auf und trug sie ins Wohnzimmer, wo sie sie neben den verbannten Einkäufen abstellte. Sie prägte sich ihre exakte Position für spätere Zwecke gut ein und hoffte, dass ihre Mutter sämtliche Heimarbeit aufschieben würde, um die erste Oklahomaversion von Beths Spaghettiabend zu feiern.

teegesellschaft
    3.48 Uhr nachmittags
24
    „Ada“, sagte Dess.
    Sie sah, wie das Wissen verschwand. Gerade hatte das verhutzelte Häuschen für sie noch faszinierend und vielversprechend ausgesehen, sein Anblick hatte ihre Neugier geweckt und sie