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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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meisten Politiker. Was Wunder? fragte sich Durling.
    »Roger.«
     
    »Schon wieder?« fragte Ryan.
    »Ja, Sir«, sagte die Stimme am Telefon.
    »Gut, geben Sie mir ein paar Minuten Zeit.«
    »Jawohl, Sir.«
    Ryan trank seinen Kaffee aus und ging hinüber in Cabots Büro, wo er zu seiner Überraschung Goodley vorfand. Der junge Mann hielt Distanz zu den Qualmwolken des Direktors, und selbst Jack fand, daß Cabot seine Patton-Show übertrieb.
    »Was gibt’s, Jack?«
    »CAMELOT«, erwiderte Jack sichtlich vergrätzt. »Dieser Verein im Weißen Haus drückt sich mal wieder und will, daß ich einspringe.«
    »Na und? Sind Sie denn so beschäftigt?«
    »Sir, über dieses Thema sprachen wir schon vor vier Monaten. Die Teilnahme von Leuten aus dem Weißen Haus ist wichtig...«
    »Der Präsident und seine Leute haben andere Dinge zu tun«, erklärte der DCI müde.
    »Sir, diese Termine werden Wochen im voraus angesetzt, und es ist nun schon das vierte Mal, daß ...«
    »Ich weiß, Jack.«
    Ryan ließ sich nicht beirren. »Jemand muß ihnen sagen, wie wichtig das ist.«
    »Hab’ ich doch versucht!« schoß Cabot zurück. Jack wußte, daß das stimmte.
    »Haben Sie versucht, sich hinter Minister Talbot oder Dennis Bunker zu klemmen?« Auf die hört der Präsident wenigstens, fügte Ryan im stillen hinzu.
    Cabot verstand ihn auch so. »Jack, wir können dem Präsidenten keine Befehle geben, sondern ihn nur beraten. Leider befolgt er unseren Rat nicht immer. Außerdem verstehen Sie sich doch gut auf solche Sachen. Dennis spielt gerne mit Ihnen.«
    »Das freut mich, Sir, aber Sachen wie diese sind nicht mein Job. Werden die Ergebnisse überhaupt im Weißen Haus gelesen?«
    »Charlie Alden sah sie sich immer an. Ich vermute, daß Liz Elliot es ebenso hält.«
    »Von wegen«, gab Ryan eisig zurück, ohne sich um Goodleys Anwesenheit zu kümmern. »Sir, ich finde das unverantwortlich.«
    »Das ist ein bißchen hart, Jack.«
    »Leider auch ein bißchen wahr«, erwiderte Ryan so ruhig wie möglich.
    »Darf ich fragen, was CAMELOT ist?« warf Ben Goodley ein.
    »Ein Kriegsspiel, bei dem es gewöhnlich um Krisenmanagement geht«, antwortete Cabot.
    »Ah, so ähnlich wie SAGA und GLOBAL?«
    »Ja«, sagte Ryan. »Der Präsident nimmt aber nie teil, weil es ein Sicherheitsrisiko wäre, wenn wir wüßten, wie er in einer bestimmten Situation handelt – gewiß, das klingt übertrieben konservativ, aber so haben wir es schon immer gehalten. An seiner Stelle spielt der Sicherheitsberater oder ein anderes Mitglied des Stabes mit und hat ihn dann über den Verlauf zu informieren. Nur meint Präsident Fowler, daß er sich um so etwas nicht zu kümmern braucht, und nun fangen seine Leute an, die gleiche dumme Haltung zu zeigen.« Ryan war so ungehalten, daß er »Präsident Fowler« und »dumm« in einem Satz gebrauchte.
    »Ist es denn wirklich notwendig?« fragte Goodley. »Die Sache kommt mir anachronistisch vor.«
    »Haben Sie eine Kfz-Versicherung, Ben?« fagte Jack.
    »Natürlich.«
    »Hatten Sie jemals einen Unfall?«
    »Keinen einzigen, an dem ich schuld war«, entgegnete Goodley.
    »Wozu dann die Versicherung?« fragte Jack und schob die Antwort gleich hinterher: »Weil es eine Versicherung ist. Sie glauben nicht, daß Sie sie brauchen, Sie wollen sie auch nicht brauchen, aber weil Sie sie brauchen könnten, wenden Sie das Geld oder im vorliegenden Fall die Zeit auf.«
    Der Jungakademiker machte eine wegwerfende Geste. »Ich bitte Sie, das läßt sich doch nicht vergleichen.«
    »Richtig. Im Auto geht es nur um Ihre Haut.« Ryan schenkte sich den Rest der Predigt. »Gut, Marcus, ich bin dann für den Rest des Tages außer Haus.«
    »Ich habe Ihre Einwände und Empfehlungen zur Kenntnis genommen, Jack, und werde sie bei nächster Gelegenheit zur Sprache bringen. Ach ja, und ehe Sie gehen – zum Thema NIITAKA ...«
    Ryan blieb wie angewurzelt stehen und starrte auf Cabot hinab. »Sir, für dieses Wort ist Mr. Goodley nicht zugelassen, und für die Akte erst recht nicht.«
    »Wir reden ja nicht über die Substanz des Falles. Wann ist man unten« – Ryan war froh, daß er nicht MERCURY sagte – »für die, äh, modifizierte Operation bereit? Ich will die Datenübertragung verbessert sehen.«
    »In sechs Wochen. Bis dahin müssen wir auf die besprochenen anderen Methoden zurückgreifen.«
    Der Direktor der CIA nickte. »Gut. Das Weiße Haus ist an diesem Projekt sehr interessiert, Jack. Ich soll alle Beteiligten loben.«
    »Das

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