Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
ergriff sie.
    »Gratuliere, Herr Doktor Fromm.«
    »Besten Dank, Herr Ghosn.«
    »So, nun müssen wir nur noch die Hülle zuschweißen und evakuieren – oh, Moment, das Tritium! Wie konnte ich das vergessen? Wer übernimmt das Schweißen?« fragte Fromm.
    »Ich. Das kann ich sehr gut.« Die obere Hälfte der Bombenhülle hatte einen breiten Flansch und war bereits auf Paßgenauigkeit geprüft worden. Nicht nur die explosiven Teile des Apparats waren nach Fromms strengen Spezifikationen hergestellt worden, sondern auch alle anderen Komponenten – abgesehen von dem einzigen falsch bearbeiteten Teil. Das Oberteil der Hülle saß so genau wie der Gehäusedeckel einer Armbanduhr.
    »Das Tritium ist kein Problem.«
    »Ich weiß«, versetzte Ghosn und lud den Deutschen mit einer Geste ein, mit ihm hinauszugehen. »Sind Sie mit der Konstruktion und dem Zusammenbau ganz zufrieden?«
    »Völlig«, sagte Fromm mit Zuversicht. »Die Bombe wird genauso funktionieren, wie ich sagte.«
    »Vorzüglich«, bemerkte Kati, der mit einem Leibwächter draußen wartete.
    Fromm drehte sich um und nahm den Kommandanten und einen seiner allgegenwärtigen Leibwächter wahr. Schmutzige, abgerissene Gestalten, aber er mußte sie bewundern. Fromm sah, wie die Schatten der Nacht sich auf das Tal senkten. Im Schein des Viertelmondes konnte er die trockene, rauhe Landschaft gerade noch erkennen. Kein Wunder, daß diese Menschen so aussahen. Das Land war hart. Aber der Himmel war klar. Fromm schaute auf, konnte viel mehr Sterne als im Osten Deutschlands mit seiner verschmutzten Luft sehen und dachte an Astrophysik, eine Disziplin, der er sich hätte widmen können und die seinem Fachgebiet so nahe verwandt war.
    Ghosn stand hinter dem Deutschen. Er drehte sich zu Kati um und nickte... Der Kommandant machte die gleiche Geste zu Abdullah, seinem Leibwächter.
    »Jetzt muß nur noch das Tritium eingefüllt werden«, sagte Fromm, der ihnen den Rücken zukehrte.
    »Stimmt«, meinte Ghosn. »Das kann ich selbst erledigen.«
    Fromm wollte anmerken, daß noch ein weiterer Prozeß zu erledigen sei, ließ sich aber einen Augenblick Zeit und achtete nicht auf Abdullahs Schritte. Der Leibwächter zog lautlos eine schallgedämpfte Pistole aus dem Gürtel und richtete sie aus einer Entfernung von einem Meter auf Fromms Kopf. Fromm begann sich umzudrehen, um Ghosn über das Tritium aufzuklären, vollendete die Wendung aber nicht. Abdullah hatte seinen Befehl. Es sollte ein gnädiger Tod werden, wie ihn die Maschinisten erlitten hatten. Schade, daß das überhaupt notwendig ist, dachte Kati, aber es läßt sich nicht ändern. Abdullah war das alles gleichgültig. Er befolgte nur einen Befehl und drückte sanft ab, bis die Patrone zündete. Das Geschoß drang in Fromms Hinterkopf ein und trat an der Stirn wieder aus. Der Deutsche brach zusammen. Blut spritzte aus den Wunden, aber zur Seite, ohne Abdullahs Kleidung zu beschmutzen. Der Wächter wartete, bis die Blutung aufgehört hatte, und rief dann zwei Kameraden, die die Leiche auf einen bereitstehenden Laster luden. Fromm sollte neben den Maschinisten begraben werden. Wenigstens das ist angemessen, dachte Kati. Alle Experten an einem Platz.
    »Schade«, merkte Ghosn leise an.
    »Gewiß, aber glauben Sie wirklich, daß wir noch Verwendung für ihn gehabt hätten?«
    Ibrahim schüttelte den Kopf. »Nein. Er wäre nur eine Belastung gewesen. Diesem ungläubigen Söldner konnten wir nicht trauen. Er hat seinen Vertrag erfüllt.«
    »Und der Apparat?«
    »Wird funktionieren. Ich habe alle Werte zwanzigmal nachgeprüft. Eine so gute Bombe hätte ich nie bauen können.«
    »Was war das mit diesem Tritium?«
    »Das ist in Batterien, die ich nur zu erhitzen brauche, bis das Gas austritt. Anschließend wird es in zwei Reservoirs gepumpt. Über den Rest wissen Sie Bescheid.«
    Kati grunzte. »Erklärt haben Sie es mir, aber ich verstehe es immer noch nicht.«
    »Das kann selbst ein Gymnasiast im Schullabor erledigen. Kleinigkeit.«
    »Warum hob Fromm sich das bis zuletzt auf?«
    Ghosn zuckte die Achseln. »Irgend etwas mußte ja zuletzt an die Reihe kommen. Vielleicht sparte er sich den Prozeß auf, weil er so einfach ist. Wenn Sie wollen, führe ich ihn jetzt gleich aus.«
    »Gut, tun Sie das.«
    Kati sah zu, wie Ghosn die Batterien nacheinander in den auf schwache Hitze eingestellten Ofen lud. Eine Vakuumpumpe saugte das entweichende Gas durch ein Metallrohr ab. Das Ganze dauerte nur eine knappe Stunde.
    »Fromm hat uns

Weitere Kostenlose Bücher