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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die Southland Corporation war. Aha, ein 7-Eleven, erkannte Cathy, mit Sitz in Maryland, Adresse...
    Das ist ja nur ein paar Meilen von hier! dachte sie. Das Geschäft befand sich exakt an der B 50, und das bedeutete, daß Jack zweimal am Tag auf dem Weg von und zur Arbeit dort vorbeikam.
    Wie praktisch!
    Und wer war diese Carol Zimmer?
    Cathy stieß auf die Rechnung einer Gynäkologin: Dr. Marsha Rosen erlaubte sich, für die Assistenz bei einer Geburt zu berechnen...
    Cathy kannte Dr. Rosen und hätte die Ärztin, die einen sehr guten Ruf genoß, wohl auch bei ihren Schwangerschaften konsultiert, wenn ihr nicht die Einrichtungen in ihrer eigenen Klinik zur Verfügung gestanden hätten.
    Ein Kind? Jacqueline Zimmer? Jacqueline? Cathy wurde rot, und dann rannen ihr die Tränen über die Wangen.
    Du Widerling! Mir kannst du kein Kind machen, aber ihr...
    Sie schaute auf das Datum und strengte dann ihr Gehirn an. Jack war an diesem Tag sehr spät nach Hause gekommen; das wußte sie deshalb so genau, weil sie eine Einladung zum Abendessen hatte absagen müssen.
    Er war also bei der Geburt dabeigewesen! Welchen weiteren Beweis brauchte sie noch? Der Triumph über die Entdeckung schlug in tiefe Verzweiflung um.
    Wie schnell so etwas gehen kann, dachte Cathy. Ein Fetzen Papier, und alles ist aus.
    War es wirklich vorbei?
    Aber wie konnte es weitergehen? Wollte sie ihn denn überhaupt noch, selbst wenn er auf sie zukam?
    Und was soll aus den Kindern werden? fragte sich Cathy, klappte die Akte zu und legte sie zurück, ohne aufzustehen. »Du bist Ärztin«, sagte sie laut, »und mußt erst denken und dann handeln.«
    Die Kinder brauchten einen Vater. Aber was war das für ein Vater? Dreizehn oder vierzehn Stunden am Tag fort, manchmal sieben Tage in der Woche. Er hatte es gerade einmal fertiggebracht, mit seinem Sohn zum Baseball zu gehen. Mit Glück schaffte er es zur Hälfte der T-Ball-Spiele des kleinen Jack. Er versäumte jede Schulveranstaltung, ging weder zum Weihnachtsspiel noch zu den anderen Aufführungen. Ein Wunder, daß er am Weihnachtsmorgen zur Bescherung daheim gewesen war. Am Abend des 24. hatte er sich beim Zusammensetzen des Spielzeugs wieder so betrunken, daß sie gar nicht erst versucht hatte, ihn später zu verführen. Wozu auch? Sein Geschenk für sie... nun, es war schön gewesen, aber so etwas schnappt man sich beim Einkaufen in ein paar Minuten...
    Einkaufen!
    Cathy stand auf, sah die Post auf Jacks Schreibtisch durch und fand seine Kreditkartenabrechnungen. Sie öffnete einen Umschlag und stieß auf mehrere Belastungen von... Hamleys in London. Insgesamt 600 Dollar? Dabei hatte er nur ein Spielzeug für den kleinen Jack und zwei Kleinigkeiten für Sally gehabt. 600 Dollar!
    Jack, hast du Weihnachtseinkäufe für zwei Familien gemacht?
    »Welche Beweise brauchst du noch, Cathy?« fragte sie sich laut. »O Gott...«
    Sie stand unbeweglich da und nahm außer ihrem Elend nichts wahr. Nur ihr Mutterinstinkt ließ sie auf die Geräusche aus dem Spielzimmer achten.
    Jack kam kurz vor sieben heim und war ein bißchen stolz, weil er es eine Stunde früher geschafft hatte und weil die Operation in Mexiko nun stand. Nun brauchte er sie nur noch vom Weißen Haus genehmigen zu lassen – mit Fowlers Billigung war trotz der Risiken zu rechnen; eine so fette Beute würde er sich als Politiker nicht entgehen lassen. Und wenn Clark und Chavez es dann geschafft hatten, mußten seine Aktien wieder steigen, würde alles besser und sein Leben wieder in Ordnung kommen. Zuerst einmal Urlaub; der war längst überfällig. Ein, zwei Wochen, und sollte so ein Geier von der CIA mit Lagedokumenten erscheinen, würde Ryan ihm den Hals umdrehen. Erwolltevon der Arbeit nichts hören und sehen und das auch sicherstellen. Zwei anständige Wochen Urlaub. Die Kinder aus der Schule nehmen und ihnen die Mickymaus zeigen, wie Clark vorgeschlagen hatte. Ryan nahm sich vor, gleich morgen zu buchen.
    »Ich bin wieder da!« verkündete er laut. Schweigen. Sonderbar. Er ging ins Erdgeschoß und fand die Kinder vor dem Fernseher. Sie guckten viel zuviel, aber das war seine Schuld. Auch das würde sich ändern. Ryan beschloß, weniger zu arbeiten. Es wurde Zeit, daß Marcus mal zupackte, anstatt sich den Arbeitstag eines Bankers zu leisten und Jack alles aufzubürden.
    »Wo ist die Mama?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Sally, ohne von ihrem grünen Schlabberschleim und orangen Glibber aufzublicken.
    Jack ging zurück in den ersten Stock und ins

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