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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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belogen«, sagte Ghosn, als er fertig war.
    »Wieso?« fragte Kati entsetzt.
    »Kommandant, wir haben fast fünfzehn Prozent mehr Tritium, als er versprach. Um so besser.«
    Der nächste Schritt war noch einfacher. Ghosn prüfte die Reservoirs zum sechsten Mal auf Dichte und Druckfestigkeit, wie er es von Fromm gelernt hatte, und füllte sie dann mit dem gasförmigen Tritium. Die Ventile wurden geschlossen und mit Splinten gesichert, damit sie sich beim Transport nicht öffneten.
    »Fertig«, verkündete Ghosn. Die Wächter hoben das Oberteil der Bombenhülle an und senkten es mit Hilfe einer Winde ab. Es paßte genau. Ghosn brauchte eine Stunde, um die Hülle zuzuschweißen. Ein Test bestätigte ihre Druckfestigkeit. Nun setzte er eine Vakuumpumpe an.
    »Was soll das bezwecken?«
    »Wir hatten ein Vakuum von 1000 Millibar spezifiziert.«
    »Geht das denn?« Richtet das keinen Schaden an?«
    Ghosn klang nun fast wir Fromm, was beide überraschte. »Kommandant, es lastet ja nur der Druck der Atmosphäre darauf; und der wird diese Stahlhüllc nicht zerquetschen. Das Ganze wird einige Stunden dauern und stellt auch eine gute Prüfung auf Druckfestigkeit dar.« Die sechste ihrer Art; die Hülle hatte auch unverschweißt gehalten. Nun, da sie ein einziges Stück war, konnte damit gerechnet werden, daß sie perfekt standhielt. »So, jetzt können wir ein bißchen schlafen. Die Pumpe läuft auch unbeaufsichtigt.«
    »Wann ist die Bombe transportbereit?«
    »Morgen früh. Wann läuft das Schiff aus?«
    »In zwei Tagen.«
    »Na bitte«, meinte Ghosn mit einem breiten Lächeln. »Es ist sogar noch Zeit übrig.«
     
    Zuerst suchte Marvin eine Filiale der Colorado Federal Bank and Trust Company auf. Der stellvertretende Filialleiter war überrascht und entzückt, als Mr. Robert Friend, der neue Kunde, in England anrief und eine SkiftÜberweisung über 500 000 Dollar anforderte. Über das Computernetz ging das ganz einfach; Sekunden später kam die Bestätigung, daß Mr. Friend in der Tat so vermögend war, wie er vorgab.
    »Können Sie mir einen guten Immobilienmakler hier am Ort empfehlen?« fragte Russell den höchst zuvorkommenden Bankangestellten.
    »Gehen Sie rechts die Straße runter, es ist gleich das dritte Haus auf der rechten Seite. Bis Sie zurück sind, habe ich Ihr Scheckbuch fertig.« Der Banker wartete, bis der Kunde fort war, und rief dann sofort seine Frau an, die bei dem Makler arbeitete. Sie erwartete Marvin schon an der Tür.
    »Willkommen in Roggen, Mr. Friend!«
    »Ja, es ist schön, wieder in der Heimat zu sein.«
    »Waren Sie denn im Ausland?«
    »Ich habe eine Zeitlang in Saudi-Arabien gearbeitet«, erklärte Russell alias Friend, »und den Winter vermißt.«
    »Woran wären Sie interessiert?«
    »Ich suche eine mittelgroße Ranch, auf der ich mir Rinder halten kann.«
    »Mit Haus und Scheune?«
    »Das Haus sollte geräumig sein, aber nicht zu groß, denn ich bin ledig – sagen wir, rund 300 Quadratmeter Wohnfläche. Wenn das Weideland gut ist, darf’s auch kleiner ausfallen.«
    »Stammen Sie aus der Gegend?«
    »Nein, ich komme aus Süddakota, möchte aber bei Denver in Reichweite des Flughafens wohnen. Ich reise viel, und meine alte Farm ist mir zu abgelegen.«
    »Brauchen Sie auch Personal?«
    »Ja, wahrscheinlich zwei Arbeiter; so groß sollte das Anwesen schon sein. Eigentlich sollte ich ja näher bei der Stadt wohnen, aber ich will nun mal unbedingt mein eigenes Rindfleisch essen.«
    »Das verstehe ich«, stimmte die Maklerin zu. »Ich hätte da zwei Objekte, die Ihnen vielleicht gefallen.«
    »Dann sehen wir sie uns mal an.« Russell lächelte der Frau zu.
    Das zweite Anwesen war perfekt. Es lag nicht weit von der Ausfahrt 50, war 200 Hektar groß, hatte ein schönes altes Farmhaus mit renovierter Küche, eine Doppelgarage und drei solide Nebengebäude. Ringsum erstreckte sich freies Land, eine halbe Meile vom Haus entfernt gab es einen von Bäumen umgebenen Teich und gutes Weideland für die Rinder, die Russell nie zu sehen bekommen sollte.
    »Dieses Objekt ist seit fünf Monaten auf dem Markt. Die Hinterbliebenen des Besitzers verlangen 400 000, aber wir können sie bestimmt auf 350 000 drükken«, sagte die Maklerin.
    »Klingt okay«, gab Russell zurück, der sich gerade auf der Karte die Zufahrt zur Autobahn 1-76 anschaute. »Wenn wir diese Woche den Vertrag unterschreiben, zahleich 50 000 in bar an, und der Rest folgt dann in vier oder fünf Wochen. Die Finanzierung ist kein Problem.

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