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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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statt, das ist alles.«
    »Gut, alarmieren Sie alle Stationen. Ich will alle Informationen haben, die vorliegen – alle. Man soll so rasch wie möglich jede verfügbare Quelle anzapfen.« Jack machte eine Pause. »Sind Sie auch sicher, daß das passiert ist?«
    »Sir, zwei DSP-Satelliten haben den Atomblitz registriert. Ein KH-11 wird Denver in ungefähr 20 Minuten überfliegen, und ich habe NPIC angewiesen, jede verfügbare Kamera im All auf Denver zu richten. NORAD sagt, es habe definitiv eine nukleare Detonation stattgefunden, aber zu Sprengleistung und Schäden gibt es noch keine Angaben. Die Bombe scheint in der unmittelbaren Umgebung des Stadions explodiert zu sein – wie im Schwarzen Sonntag , Sir, aber real. Dies ist keine Übung, Sir. Wie würden wir die strategischen Streitkräfte sonst in DEFCON-2 versetzen?«
    »Raketenangriff oder Abwurf vom Flugzeug?«
    »Im ersten Punkt negativ, Sir. Es wurde weder ein Raketenstart noch eine ballistische Flugbahn erfaßt.«
    »Etwa ein FOBS?« fragte Goodley. Das sogenannte Orbitalraketensystem brachte Kernwaffen als Satelliten in eine Umlaufbahn, aus der sie dann »abgerufen« werden konnten.
    »Auch das wäre ausgemacht worden«, erwiderte der Offizier. »Nach dieser Möglichkeit habe ich mich bereits erkundigt. Was einen Abwurf durch ein Flugzeug betrifft, kann man noch nichts Genaues sagen und prüft im Augenblick die Bänder der Flugsicherung.«
    »Wir wissen also überhaupt nichts.«
    »Korrekt.«
    »Hat der Präsident schon Kontakt aufgenommen?«
    »Nein, aber wir haben dort eine Standleitung. Die Sicherheitsberaterin ist ebenfalls in Camp David.«
    »Welches Szenarium halten Sie für am wahrscheinlichsten?«
    »Terrorismus, würde ich sagen.«
    Ryan nickte. »Finde ich auch. So, ich übernehme nun das Konferenzzimmer. DO, DI und DS &T sollen sofort kommen. Falls sie mit Hubschraubern geholt werden müssen, fordern Sie welche an.« Ryan ging ins Nebenzimmer und ließ die Tür offen.
    »Himmel noch mal«, sagte Goodley. »Wollen Sie mich überhaupt dabeihaben?«
    »Ja, und wenn Ihnen was einfällt, sagen Sie es laut. An ein FOBS hatte ich gar nicht gedacht.« Jack nahm den Hörer ab und drückte auf den Knopf für eine Verbindung mit dem FBI.
    »Befehlszentrale.«
    »Hier CIA, stellvertretender Direktor Ryan. Wer ist am Apparat?«
    »Inspektor Pat O’Day. Der stellvertretende Direktor Murray ist ebenfalls hier. Sie sind auf Lautsprecher, Sir.«
    »Um Himmels willen, Dan, was geht hier vor?«
    »Keine Ahnung, Jack. Wir wissen nichts Konkretes. Denken Sie an Terrorismus?«
    »Das scheint mir im Augenblick die plausibelste Alternative zu sein.«
    »Können Sie das mit einiger Sicherheit sagen?«
    »Sicherheit?« Goodley sah, wie Ryan den Kopf schüttelte. »Was soll das heißen?«
    »Ich verstehe. Auch wir sind noch bemüht, uns ein Bild zu verschaffen. Im Fernsehen bekomme ich noch nicht einmal CNN.«
    »Was?«
    »Ein Mann von der Kommunikation sagt, die Satelliten seien alle ausgefallen«, erklärte Murray. »Wußten Sie das nicht?«
    »Nein.« Mit einer Geste schickte Jack Goodley in den Lageraum, um weiteres in Erfahrung zu bringen. »Wenn das stimmt, scheidet Terrorismus aus. Verdammt, das ist beängstigend!«
    »Es stimmt, Jack. Wir haben nachgeprüft.«
    »Wie ich höre, funktionieren zehn kommerzielle Nachrichtensatelliten nicht«, meldete Goodley. »Die militärischen funktionieren aber alle. Unsere Nachrichtenverbindungen sind in Ordnung.«
    »Machen Sie einen Fachmann von S&T ausfindig und fragen Sie ihn, was Satelliten deaktivieren kann. Los!« befahl Jack. »Wo ist Shaw?«
    »Auf dem Weg hierher. Angesichts der Straßenzustände wird es eine Weile dauern, bis er ankommt. Jack, ich gebe alles, was ich hier erfahre, an Sie weiter.«
    »Wir halten das auch so.« Es wurde aufgelegt.
    Das Schlimmste in diesem Moment war, daß Jack nicht wußte, was er als nächstes tun sollte. Er hatte die Aufgabe, Daten zu sammeln und an den Präsidenten weiterzugeben, die aber einfach nicht vorlagen, Informationen würden nur über militärische Kanäle eingehen. Die CIA hat mal wieder versagt, dachte Ryan. Jemand hatte seinem Land Schaden zugefügt, aber niemanden gewarnt. Menschen waren tot, weil seine Behörde ihrem Auftrag nicht gerecht geworden war. In Wirklichkeit schmiß Ryan als stellvertretender Direktor den Laden, nicht die politische Drohne, die man ihm vor die Nase gesetzt hatte. Das Versagen war also seine persönliche Schuld. Vielleicht hatte es eine

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