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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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spähen.
    »Nichts, Sergeant, alles ist – halt! Da bewegt sich was, drei Kilometer entfernt...« Der Soldat schaute durchs Fernglas. »BRDM mit Lenlflugkörpern!«
    Aha, dachte der Sergeant, das wären dann die Späher der nächsten Angriffswelle. Seine Aufgabe war fest umrissen. Späher hatten zwei Funktionen zu erfüllen: den Feind ausmachen und an der Gewinnung von Erkenntnissen zu hindern.
    »Und noch einer!«
    »Bereit zum Abfahren!« befahl er dem Fahrer und fügte für den Schützen hinzu: »Ziele rechts.«
    »Bereit, Sergeant.«
    »Los!« Der Bradley fuhr mit einem Ruck an und rasch auf die Kreuzung. Wie an der Schießbude, dachte der Schütze, und schwenkte seinen Turm. Zwei Spähpanzer BRDM hielten direkt auf sie zu. Der Schütze griff das erste Fahrzeug an und zerstörte das auf dem Dach montierte Abschußgerät für Panzerabwehrraketen. Der BRDM brach nach links aus und rammte geparkte Fahrzeuge. Nun zielte der Schütze auf das zweite Fahrzeug, das scharf nach rechts ausweichen wollte – aber die Straße war zu schmal. Der Schütze führte das Feuer seiner Schnellfeuerkanone ins Ziel und sah es explodieren. Aber –
    »Los, sofort zurück!« schrie der Sergeant in die Bordsprechanlage. Weiter hinten hatte ein dritter BRDM gelauert. Der Bradley zog sich auf seine alte Stellung zurück und hatte kaum den Schutz der Häuser erreicht, als eine Rakete über die Kreuzung fauchte und einen Lenkdraht hinter sich herzog. Ein paar hundert Meter weiter explodierte sie.
    »Zeit, daß wir verschwinden«, sagte der Kommandant. »Wenden!« Dann schaltete er sein Funkgerät ein. »Hier Delta 33. Wir haben Kontakt mit Spähpanzern. Zwei abgeschossen, aber ein Dritter hat uns entdeckt. Der Gegner geht wieder vor, Sir.«
     
    »General, wir haben sie über die Linie zurückgedrängt und können unsere Stellung halten, aber wenn der Feind Verstärkung heranführt, sind wir erledigt«, meldete Colonel Long. »Sir, wir brauchen Hilfe.«
    »Gut, in zehn Minuten erhalten Sie Luftunterstützung.«
    »Ein guter Anfang, aber das reicht nicht, Sir.«
    Der SACEUR wandte sich an seinen Operationsoffizier. »Was ist verfügbar?«
    »Die Zweite der 11. Kavallerie, Sir. Sie verläßt gerade ihre Kaserne.«
    »Was steht zwischen ihr und Berlin?«
    »An Russen? So gut wie nichts. Wenn sie sich beeilen ...««
    »Setzen Sie sie in Bewegung.« Der SACEUR ging zurück an seinen Schreibtisch und rief Washington an.
     
    »Ja, was gibt’s?« fragte Fowler.
    »Sir, die Russen bringen offenbar Verstärkung nach Berlin. Ich habe gerade die 2. Schwadron des 11. gepanzerten Kavallerieregiments nach Berlin beordert. Es sind auch Flugzeuge unterwegs, die eingreifen und aufklären sollen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was die Russen vorhaben?«
    »Nein, Sir. Das Ganze macht überhaupt keinen Sinn, aber wir erleiden weitere Verluste. Was sagt Moskau, Mr. President?«
    »Man will wissen, warum wir sie angegriffen haben, General.«
    »Sind die total verrückt geworden?« rief der SACEUR und fragte sich insgeheim: Oder steckt da etwas anderes, sehr Beängstigendes dahinter?
    »General«, sagte eine Frau – wahrscheinlich diese Elliot, dachte der SACEUR. »Ich muß hier Klarheit haben. Sind Sie sicher, daß die Sowjets zuerst angegriffen haben?«
    »Absolut«, erwiderte der SACEUR hitzig. »Der Kommandeur unserer Brigade ist wahrscheinlich gefallen. Sein Stellvertreter ist Lieutenant Colonel Edward Long, ein guter Mann, den ich persönlich kenne. Er meldet, die Russen hätten ohne Warnung das Feuer eröffnet, als die Brigade auf den Alarm aus Washington reagierte. Unsere Kanonen waren noch nicht einmal geladen. Ich wiederhole: Die Russen haben definitiv zuerst geschossen. Darf ich nun Verstärkung nach Berlin schicken?«
    »Was passiert, wenn Sie das unterlassen?« fragte Fowler.
    »Sir, dann haben Sie 5000 Beileidschreiben zu verfassen.«
    »Gut, dann schicken Sie Verstärkung. Offensivoperationen haben aber zu unterbleiben. Wir sind bemüht, die Lage in den Griff zu bekommen.«
    »Viel Glück, Mr. President. So, und nun muß ich mich um mein Kommando kümmern.«
     
    PRÄSIDENT NARMONOW:
    WIR HABEN AUS EUROPA ERFAHREN, DASS EIN SOWJETISCHES PANZERREGIMENT OHNE WARNUNG UNSERE DORT STATIONIERTE BRIGADE ANGEGRIFFEN HAT. ICH SPRACH GERADE MIT UNSEREM OB EUROPA UND BEKAM DAS BESTÄTIGT. WAS IST LOS? WARUM HABEN IHRE TRUPPEN ANGEGRIFFEN?
    »Haben wir schon etwas aus Berlin gehört?« fragte Narmonow.
    Der Verteidigungsminister schüttelte den Kopf.

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