Das Echo aller Furcht
AMERIKANISCHEN TRUPPEN VERHINDERT, DIE WEIT VON IHREM LAGER ENTFERNT WAREN. SIE BESCHULDIGEN UNS, DAS FEUER ERÖFFNET ZU HABEN. ICH VERSICHERTE IHNEN BEREITS, DASS UNSERE STREITKRÄFTE KEINEN BEFEHL ZUM ANGRIFF ERHIELTEN. EINDEUTIG STEHT FÜR UNS NUR FEST, DASS IHRE VERBÄNDE SICH WEIT IN UNSERER ZONE DER STADT BEFANDEN, ALS SIE ANGRIFFEN.
MR. PRESIDENT, ICH KANN IHRE WORTE NICHT MIT DEN UNS VORLIEGENDEN FAKTEN IN EINKLANG BRINGEN. DIES SOLL KEIN VORWURF SEIN, ABER ICH WEISS NICHT, WIE ICH IHNEN SONST NOCH VERSICHERN KANN, DASS SOWJETISCHE KRÄFTE NICHTS GEGEN AMERIKANISCHE TRUPPEN UNTERNOMMEN HABEN.
SIE HABEN IHRE STREITKRÄFTE IN ALARMBEREITSCHAFT VERSETZT UND BEZEICHNEN DAS ALS REINE DEFENSIVMASSNAHME. WIR HABEN ABER HINWEISE, DASS IHRE STRATEGISCHEN KRÄFTE IN HÖCHSTER BEREITSCHAFT SIND. EINERSEITS SAGEN SIE, SIE HÄTTEN KEINEN ANLASS ZU GLAUBEN, DASS WIR FÜR DIESE INFAMIE VERANTWORTLICH SIND, ANDERERSEITS SIND IHRE STRATEGISCHEN WAFFEN IN ALARMBEREITSCHAFT UND AUF MEIN LAND GERICHTET. WAS SOLL ICH DAVON HALTEN? SIE VERLANGEN EINEN BEWEIS UNSERER GUTEN ABSICHTEN, ABER ALLE IHRE MASSNAHMEN WEISEN AUF DAS GEGENTEIL HIN.
»Nur großes Geschrei«, bemerkte Liz Elliot sofort. »Wer da am anderen Ende sitzt, ist durcheinander. Sehr gut, vielleicht gewinnen wir doch noch die Oberhand.«
»Gut?« frage der CINC-SAC. »Ist Ihnen klar, daß dieser Mensch zwar Angst hat, aber auch eine ganze Menge Raketen? Ich interpretiere das anders, Dr. Elliot. Ich habe den Eindruck, daß er zornig ist und uns unsere Anfragen glatt wieder auftischt.«
»Wie meinen Sie das, General?«
»Er sagt, er sei über unseren Alarmzustand informiert. Gut, das überrascht mich nicht, aber er betont auch, daß unsere Waffen auf ihn zielen. Er beschuldigt uns nun, ihn zu bedrohen – mit Kernwaffen, Mr. President. Und das halte ich für wichtiger als diesen Kleinkram in Berlin.«
»Dem stimme ich zu«, erklärte General Borstein. »Er versucht, uns mit Gepolter einzuschüchtern. Wir fragen nach ein paar abgeschossenen Flugzeugen, aber er serviert uns das.«
Fowler stellte wieder die Verbindung zur CIA her. »Ryan, haben Sie die letzte Nachricht gelesen?«
»Jawohl, Sir.«
»Was halten Sie von Narmonows geistiger Verfassung?«
»Im Augenblick ist er ein bißchen aufgebracht, und unsere Verteidigungsbereitschaft macht ihm Sorgen. Er versucht wohl, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden.«
»Ich sehe das anders. Der Mann ist durcheinander.«
»Wer ist das nicht?« fragte Jack. »Natürlich ist er durcheinander. Geht uns das nicht allen so?«
»Ryan, wir haben die Lage hier im Griff.«
»Das Gegenteil habe ich nie behauptet, Liz«, versetzte Jack und verkniff sich, was er wirklich sagen wollte. »Die Situation ist ernst, und er ist über sie so besorgt wie wir. Wie alle Beteiligten versucht er herauszufinden, was eigentlich passiert. Der Haken ist nur, daß niemand so richtig Bescheid weiß.«
»Und wessen Schuld ist das?« fragte Fowler gereizt. »Das ist schließlich Ihre Aufgabe.«
»Jawohl, Mr. President, und wir arbeiten an dem Fall. Viele Leute geben sich die beste Mühe.«
»Robert, klingt dieser Mann wie Narmonow? Sie kennen ihn doch, haben Zeit mit ihm verbracht.«
»Das kann ich wirklich nicht sagen, Elizabeth.«
»Die einzig plausible Erklärung ...«
»Liz, wer sagt denn, daß es hier mit Logik zugehen muß?« fragte Ryan.
»General Borstein, die Waffe hatte eine hohe Sprengleistung, nicht wahr?«
»Ja, das zeigten unsere Instrumente an.«
»Wer verfügt über so starke Bomben?«
»Wir, die Russen, die Briten und Franzosen. Vielleicht hat China solche Waffen, aber das bezweifeln wir; sie wären klotzig und primitiv. Israel besitzt Gefechtsköpfe dieses Kalibers. Indien, Pakistan und Südafrika haben Fisionswaffen, aber nicht in dieser Größenordnung.«
»Ryan, ist diese Information korrekt?« fragte Liz Elliot.
»Jawohl.«
»Großbritannien, Frankreich und Israel scheiden aus. Wer steckt also dahinter?«
»Verflucht noch mal, Liz, das wissen wir nicht! Wir spielen hier keinen Sherlock-Holmes-Krimi durch. Kombiniere dies, eliminiere das; dabei erfahren wir nicht, wer es war! Aus dem Fehlen von Informationen lassen sich keine Schlüsse ziehen.«
»Kennt die CIA alle Staaten, die über solche Waffen verfügen?« fragte Fowler.
»Jawohl, Sir, dieser Auffassung bin ich.«
»Und wie sicher können Sie sein?«
»Bis heute hätte ich mein Leben darauf gewettet.«
»Sie sagen also wieder mal nicht die
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