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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zu müssen.
    Fowler ist so ein Mensch, sagte sich Narmonow. Stolz und arrogant, ein Mann, der mich in einer Kleinigkeit anlog, weil er befürchtete, er könne in meiner Achtung sinken. Er muß empört über die vielen Toten sein und weitere Opfer fürchten, aber mehr noch fürchtet er, Schwäche zu zeigen. Und mein Land ist einem solchen Mann ausgeliefert.
    Narmonow saß in einer netten Falle. Die Ironie der Lage hätte ein verkniffenes, bitteres Lächeln auslösen können, aber der sowjetische Präsident stellte die Tasse ab, weil sein Magen keine heiße, bittere Flüssigkeit mehr vertrug. Auch er durfte keine Schwäche zeigen – oder? Das würde Fowler nur zu noch irrationaleren Akten ermuntern. Andrej Iljitsch Narmonow fragte sich, ob das, was ervon Jonathan Robert Fowler hielt, vielleicht auch auf ihn zutraf... Aber nun mußte er eine Antwort formulieren. Passivität konnte als Schwäche ausgelegt werden.
     
    »Keine Antwort?« fragte Fowler den Verwaltungsunteroffizier.
    »Nein, Sir, noch nichts«, antwortete Orontia, ohne den Blick vom Monitor zu wenden.
    »Mein Gott«, murmelte der Präsident. »Die vielen Toten...«
    Undich könnte auch zu ihnen gehören, dachte Liz Elliot. Der Gedanke ließ ihr keine Ruhe, rollte an wie die Brandung am Strand, brach sich, wich zurück und kehrte wieder. Jemand wollte uns töten, und mich auch. Dabei wissen wir nicht einmal, wer das getan hat und warum.
    »Das darf nicht so weitergehen.«
    Wir wissen noch nicht einmal, was wir verhindern wollen. Wer steckt dahinter? Und was ist das Motiv? Liz schaute auf die Uhr und berechnete die Zeit bis zum Eintreffen des NEACP. Wir hätten den Hubschrauber nehmen sollen, dachte sie. Warum haben wir uns nicht nach Hagerstown bringen lassen? Nun sitzen wir hier fest, stellen ein perfektes Ziel dar, und wenn sie uns umbringen wollen, werden sie uns diesmal erwischen.
    »Wie können wir dem Einhalt gebieten? Er antwortet ja nicht einmal.«
     
    Sea Devil 13, ein U-Abwehrflugzeug Orion P-3C, war von seinem Stützpunkt Kodiak aufgestiegen und wurde nun in der geringen Höhe von 170 Metern von Turbulenzen durchgeschüttelt. Zehn Meilen südwestlich der Position der Maine legte es die erste, aus zehn DIFAR-Sonarbojen bestehende Linie. Hinten in der Maschine waren die Sonaroperatoren fest in ihren Sitzen mit den hohen Rücklehnen angeschnallt, hatten meist die Flüstertüren griffbereit und versuchten, die Werte auf ihren Displays zu analysieren. Erst nach einigen Minuten ergab sich ein klareres Bild.
     
    »Verdammt, das ist ja mein Boot«, sagte Jim Rosselli, wählte Bangor an und verlangte Commodore Mancuso.
    »Bart, was ist los?«
    »Maine meldet eine Kollision, Schrauben- und Wellenschaden. Im Augenblick gibt ihr eine P-3Deckung, und Omaha läuft mit voller Kraft auf sie zu. Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten sind, daß Maine ein Akula verfolgte.«
    »Maine hat was getan?«
    »Harrys Idee, von der er mich und OP-02 überzeugte. Zu spät, sich jetzt darüber aufzuregen. Die Lage sollte entspannt sein; das Akula war weit entfernt. Sie wissen ja, was Harry letztes Jahr mit der Omaha anstellte.«
    »Allerdings. Ich dachte, er hat nicht alle Tassen im Schrank.«
    »Hören Sie, das geht bestimmt gut. Ich lasse im Augenblick meine Boote auslaufen, Jim. Wenn Sie mich nicht weiter brauchen, würde ich mich jetzt gerne um meine Arbeit kümmern.«
    »Gut.« Rosselli legte auf.
    »Was gibt’s?« fragte Rocky Barnes.
    Rosselli reichte ihm die Meldung. »Mein altes Boot hat im Golf von Alaska eine Havarie erlitten, und in der Gegend schnüffelt ein Russe herum.«
    »Sagten Sie nicht, das Ohio sei sehr leise? Die Russen wissen bestimmt nicht, wo Maine liegt.«
    »Richtig.«
    »Kopf hoch, Jim. Ich habe wahrscheinlich ein paar von den Piloten, die es über Berlin erwischte, gekannt.«
    »Wo, zum Kuckuck, bleibt Wilkes? Er sollte schon längst hier sein«, meinte Rosselli. »Mit seinem Allradantrieb muß er doch durchkommen.«
    »Keine Ahnung. Was läuft hier eigentlich?«
    »Weiß der Teufel, Rocky.«
     
    »Ah, da geht eine Antwort ein«, meldete Chief Orontia. »Eine lange.«
     
    PRÄSIDENT FOWLER:
    ÜBER DIE VON IHNEN ERWÄHNTE ANGELEGENHEIT LIEGEN UNS KEINE INFORMATIONEN AUS BERLIN VOR. MEIN BEFEHL GING AN UNSERE TRUPPEN, UND WENN SIE IHN ERHALTEN HABEN, WERDEN SIE NUR MASSNAHMEN ZUR SELBSTVERTEIDIGUNG ERGREIFEN. UNSERE VERSUCHE, MIT IHNEN KONTAKT AUFZUNEHMEN, GEHEN WEITER, ABER UNSER ERSTER VERSUCH, SIE ZU ERREICHEN, WURDE VON

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